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Das Gebiet des heutigen Tansanias ist geprägt von einer wechselhaften Geschichte. Aufgrund seiner Lage am Indischen Ozean waren die dortigen Gesellschaften schon früh Teil transregionaler Handelsnetzwerke. Während der deutschen Kolonialherrschaft war Tansania Teil der Kolonie „Deutsch-Ostafrika“ (1884/85-1918/19), darauffolgend britische Kolonie „Tanganyika“ (bis 1961). Die Folgen von Unterdrückung, Ausbeutung und Gewalt wirken bis in die Gegenwart. Während des Kolonialismus wurden Tausende von cultural belongings nach Deutschland gebracht. Im Ethnologischen Museum in Berlin befinden sich mehr als 10.000 ‚Objekte‘ aus dem heutigen Tansania.

 

© Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss / Filmaufnahmen: Nicholas Calvin Mwakatobe, Trailer: Boheimfilm

Sonderausstellung

Welche Geschichten erzählen diese cultural belongings?

Anhand von diversen Erzählungen, Perspektiven und cultural belongings werden die jahrhundertelangen Verflechtungen des heutigen Tansanias gezeigt. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Zeitraum der kolonialen Unterdrückung und Ausbeutung. Koloniale Erzählungen werden kritisch reflektiert und rassistische Zuschreibungen hinterfragt.

Die Ausstellung wurde kollaborativ entwickelt und zeichnet sich durch vielseitige Erzählungen und Perspektiven aus. Die Kurator*innen aus Dar es Salaam, Songea und Berlin sowie die Repräsentant*innen von Communities in Tansania kommen in Texten und filmischen Interviews in der Ausstellung zu Wort. Werke von ostafrikanischen Künstler*innen setzen sich kritisch mit dem kolonialen Blick auseinander. Die cultural belongings und die verschiedenen Perspektiven werden präsentiert in einer Architektur aus Teakholz und Bambus, die die ‚Objekte‘ zugleich schützt und eine ästhetisch-sinnliche Erfahrung bietet.

 

Veranstaltungen am 30.11. & 1.12.2024

Ergänzt wird die Ausstellung „Geschichte(n) Tansanias“ durch ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm, das aktuelle, künstlerische Positionen aus Tansania und der tansanischen Diaspora präsentiert, die nicht nur den langen Schatten der Kolonialzeit auf künstlerisch-kritische Art und Weise reflektieren, sondern auch Zukunftsvisionen jenseits kolonialer Narrative formulieren.

Tansanische Künstler*innen aus den Bereichen Film, Tanz, Fotografie, Medien-Kunst und Musik geben Einblick in aktuelle Debatten, Ästhetiken und Strategien der kulturellen (Wieder-)Aneignung.

 

© Natalia Eric Msungu

Kurzfilmprojekt City Research

Integraler Bestandteil der Ausstellung ist das internationale Schüler*innenprojekt City Research. Zwei Gruppen von Schüler*innen – eine in Berlin, eine in Dar es Salaam – begaben sich auf Stadtuntersuchungen und befassten sich mit heute erkennbaren Spuren des Kolonialismus. Es entstanden Kurzfilme die sich z.B. mit Gebäuden, Straßennamen und Plätzen beschäftigen und die in der Ausstellung gezeigt werden.

Die Ausstellung ist eine Kollaboration des National Museum of Tanzania, des Ethnologischen Museum und des Zentralarchivs, Staatliche Museen Berlin – Stiftung Preußischer Kulturbesitz und der Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss.

 

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