Höhle der Ringtragenden Tauben
Die atemberaubende Rekonstruktion eines buddhistischen Höhlentempels in einer über zwei Ebenen verlaufenden Vitrinen- und Galeriekonstruktion ist ein ganz besonderes Erlebnis. Die begehbare Höhle stammt aus Kizil, in der Nähe von Kucha an der nördlichen Seidenstraße im heutigen Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang (China) gelegen. Als der Höhlentempel um das 6. Jahrhundert errichtet wurde, war Kucha die Hauptstadt eines regionalen Königreichs. Hier herrschten die indoeuropäischen Tocharer. Heilige Schriften, Stile und Rituale wurden aus buddhistischen Königreichen in Indien und aus Gandhara, dem heutigen Pakistan und Afghanistan, überliefert. Auch der Einfluss der iranischen Kultur war bedeutend. Hunderte von Höhlen, meist mit einer gewölbten Decke, wurden in den weichen Felsen gehauen. Die Kizil-Höhle 123 hingegen, die als „Höhle mit den ringtragenden Tauben“ bekannt ist, hat eine quadratische Form und ist – ganz ungewöhnlich – von einer Kuppel gekrönt. An deren Decke nimmt man staunend Buddhas und Bodhisattvas wahr, Letzteres sind erleuchtete Wesen, die in dieser Welt bleiben, um den Gläubigen zu helfen, bessere Reinkarnationen und Erleuchtung zu erlangen. An den Seitenwänden dominieren zwei große identische Buddhas.
Hier finde ich dieses Must See!
Raum 315 – Studiensammlung der buddhistischen Kunst von der nördlichen Seidenstraße und Kunst und Kultur der Himalaya Region