Japanisches Teehaus
In gewisser Weise steht dieses Teehaus für das Selbstverständnis des Humboldt Forums insgesamt: Es vereinigt Tradition und Moderne, bringt unterschiedliche Menschen und Kulturen zusammen, ermöglicht gemeinsame sinnliche Erfahrungen an einem Ort der absoluten Ruhe und dies mitten in der historischen Mitte der quirligen Hautstadt Berlin.
Mit dem eigens für die neue Sammlungspräsentation im Humboldt Forum gestalteten Teehaus wird die vom Museum für Asiatische Kunst bereits in Dahlem praktizierte Tradition der öffentlichen Demonstrationen der Teepraxis fortgesetzt. Entworfen von einem Architektenteam um Jun Ura aus Kanazawa und verwirklicht unter Beteiligung von Künstlern und Handwerkern aus Japan stellt das Teehaus sensible Bezüge zwischen der japanischen und deutschen Geschichte und Kultur her, indem die Außenwände und das Dach aus rostrotem Cortenstahl die oktogonale Form der Turmruine der Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche als Mahnmal für den Frieden aufnehmen. Neben traditionellen Materialien wie handgeschöpftem Papier und lackiertem Holz dominieren moderne Baustoffe. Die Innenwände des Hauptraums sind mit acht traditionellen Reisstrohmatten (in Kyotoer Maß), die mit europäischem Lehm verkleidet wurden, ausgestattet.
Das Teehaus besteht aus einem Vorbereitungsraum und dem Hauptraum, in dem die Teepraxis vollzogen wird [oder: Teezusammenkünfte stattfinden]. Hier befinden sich eine im Boden eingelassene Feuerstelle und eine Wandnische, in der herausragende Kunstwerke präsentiert werden. An diesem Ort der Ruhe und des Genusses können die Besucher*innen den japanischen Teeweg mit allen Sinnen erfahren und dabei den Alltag für einen Moment vergessen.