Präsentation Kapitel 2 „Listening“ am 27.11.2021

Das Humboldt Forum ist eröffnet.

Es ist ein ganz neues Schloss.

Es steht mitten in Berlin.

Darüber gibt es viele Gespräche und auch Streit.

 

Seit dem Sommer 2021 forschen hier Künstler*innen aus Berlin.

Das Forschungs-Projekt heißt:

„Das Forum bewegen“.

Die Künstler*innen untersuchen diesen neuen Ort.

Sie untersuchen seine Geschichte.

Und die Ausstellungs-Stücke im Museum.

 

Viermal laden sie die Menschen aus Berlin ein.

Zum Zuschauen, Zuhören, Mitmachen.

Am Samstag ist das zweite Mal.

Die Künstler*innen zeigen ihre Arbeiten.

Diesmal ist das Thema: Zuhören.

 

Manchen Menschen wird oft zugehört.

Von diesen Menschen wissen wir viel.

In den Geschichts-Büchern steht vor allem:

Die Geschichte von diesen Menschen.

 

Anderen Menschen wird fast nie zugehört.

Von diesen Menschen wissen wir wenig.

Ihre Geschichte steht nicht in den Geschichts-Büchern.

Das ist ungerecht.

Deshalb wollen die Künstler*innen hier allen Menschen zuhören.

 

Am Samstag gibt es zwei Tanz-Projekte.

Das eine heißt “Listening* Activism”.

Das andere heißt “If I ruled the World… Zeichen der Zeit”.

Listening* Activism

Der Inhalt vom Tanz-Projekt “Listening* Activism” ist:

Zuhören und aufmerksam sein.

Das ist wichtig hier im Humboldt-Forum.

Die Gruppe besteht aus:

9 Tänzer*innen, zwei Kommunikations-Assistentinnen, drei Choreografinnen.

Die Tänzer*innen machen Tanz als Hobby.

Sie sind zwischen 18 und 80 Jahre alt.

Manche sind taub, manche sind schwerhörig, manche sind hörend.

Die Kommunikations-Assistentinnen übersetzen.

Sie können Lautsprache und Gebärdensprache.

So können sich alle verstehen.

Die Choreografinnen leiten das Projekt.

 

Die Gruppe hat drei Monate geprobt.

Jede Woche einmal.

Das Humboldt-Forum ist ein großes Schloss.

Zur Zeit gibt es viele Diskussionen darüber.

Es hat eine lange Geschichte.

Es wirkt mächtig und wichtig.

Die Tänzer*innen spüren diese Wirkung in ihren Körpern.

Der Körper wird zum Beispiel schwer.

Oder ganz aufgeregt.

Die Tänzer*innen hören diesem Ort zu.

Und sie antworten diesem Ort.

Sie antworten mit Worten und mit Gebärden.

Und sie antworten mit Tanz.

Das haben sie geübt.

Sie haben auch geübt:

Menschen zuhören und Aufmerksamkeit geben.

 

Die Gruppe möchte auch den Museums-Besucher*innen Aufmerksamkeit geben.

Im Eingangs-Bereich stehen Schilder mit Fragen darauf.

Zum Beispiel: “Wie hat Rassismus dein Leben beeinflusst?”

Über so eine Frage kann man lange nachdenken.

Vielleicht wird man dabei traurig oder wütend.

Hier kann man über diese Gedanken und Gefühle sprechen oder gebärden.

Das tut gut.

Ein Mensch aus der Gruppe hört und schaut aufmerksam zu.

 

Das Foyer ist der größte Raum im Humboldt-Forum.

Dort machen die Tänzer*innen auch etwas:

Sie bewegen sich wie ein Vogel-Schwarm.

Und sie machen Barrikaden mit ihren Körpern.

Eine Barrikade ist eine Ab-Sperrung.

So stören sie die Bewegungen der Museums-Besucher*innen.

 

Im Treppen-Haus machen die Tänzer*innen eine Demonstration.

Die Demonstrations-Schilder haben eine besondere Sprache.

Damit zeigen die Tänzer*innen ihre Gefühle und Gedanken zum Humboldt-Forum.

Die Museums-Besucher*innen lesen die Schilder:

Dann haben sie eigene Gedanken und Gefühle dazu.

„If I ruled the World…“ Zeichen der Zeit

„If I ruled the World…“ Zeichen der Zeit

Das ist der Name von einem Tanz-Projekt.

„If I ruled the World…“ ist englisch.

Es bedeutet: „Wenn ich die Welt regieren würde…“

 

Joy Alpuerto Ritter und Lukas Steltner leiten das Projekt.

Sie sind die Choreograf*innen.

Die Musikerin Elsa M’Bala hat die Musik gemacht.

Die Tanz-Gruppe besteht aus:

11 jungen Tänzer*innen aus Berlin.

 

Das Thema vom Projekt ist:

Normen und Vor-Urteile.

Normen sind Gesellschafts-Regeln.

Diese Regeln haben oft mit dem Körper zu tun.

Sie sind in verschiedenen Kulturen unterschiedlich.

Die Tänzer*innen fragen:

Wer bestimmt diese Regeln?

Kann man sie verändern?

 

Die Tänzer*innen haben unterschiedliche Hintergründe.

Ihre Geschichten sind verschieden.

Ihre Erfahrungen sind verschieden.

Ihre Perspektiven sind verschieden.

Perspektive bedeutet:

Wie man auf die Welt schaut.

 

Die Tänzer*innen fragen sich:

Warum ist meine Geschichte so?

Könnte sie auch anders sein?

Wie sieht meine Zukunft aus?

Sie stellen sich ihre Zukunft genau vor.

Sie wollen nicht:

Dass Gesellschaft-Normen ihre Zukunft bestimmen.

Sie möchten ihre Zukunft selbst bestimmen.