Nordlichter
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| kostenfrei mit Humboldt Forum Ticket |
| Für den Besuch ist ein Humboldt Forum Ticket erforderlich, mit dem Sie vorher und hinterher auch alle Ausstellungen im Haus besuchen können. Kinder und Jugendliche bis zum 19. Lebensjahr frei, übliche Ermäßigungen. Tickets online oder an den Kassen im Foyer. |
| Bitte geben Sie vor dem Konzert Mäntel und große Taschen an der Garderobe oder den Schließfächern ab. Die Zahl der Sitzplätze ist begrenzt, dazu kommen Stehplätze. Bei Überfüllung müssen wir den Zugang zeitweise schließen. |
| Dauer: 60 min |
| ab 6 Jahre |
| Deutsch, Keine Sprachkenntnisse erforderlich |
| Für Menschen mit Sehbehinderung |
| 2. OG |
| Teil von: Mikrokonzerte des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin |
Einojuhani Rautavaara
Streichquartett Nr. 1 („Quartettino“)
Edvard Grieg
Streichquartett Nr. 2 F-Dur EG 117
Im Einklang mit der Wintersaison bringt das Mikrokonzert im Dezember Musik von nordischen Komponisten in den Dialog mit Kulturen, die sich als nördlich definieren oder definiert werden – den Kwakwakaʼwakw aus Vancouver Island im Nordwesten Kanadas und den buddhistischen Handelsreisenden auf der nördlichen Seidenstrasse, die durch die Taklamakan-Wüste führt.
Der finnische Komponist Einojuani Rautavaara (1928-2016) wurde in jener Zeit geboren, als sein Landsmann und Vorbild Jean Sibelius endgültig aufhörte zu komponieren. Rautavaaras erstes Streichquartett (1953) verrät sein Interesse am Neoklassizismus. Ein an Strawinsky erinnerndes Idiom und die finnische Volksmusik gehen eine spannende Verbindung ein. Doch auch slawische Romantik war dem Finnen nicht fremd, ebensowenig eine pfeffrige italienische Gigue am Ende.
Mit ähnlich heiterem Gestus hatte um 1890 der Norweger Edvard Grieg (1843-1907) seinem eher grüblerischen ersten Streichquartett g-Moll eine „leichte und frohe Schwester“ in F-Dur an die Seite gestellt. Doch das helle, serenadenartige Werk sollte nur zweisätzig bleiben. Trotz mehrerer Anläufe kam Edvard Grieg nicht dazu, das lohnende Fragment zu beenden.
Beteiligte
Maria Pflüger
Violine
Brigitte Draganov
Violine
Gernot Adrion
Viola
Jörg Breuninger
Violoncello
Steffen Georgi / Jan Linders
Moderation
Gernot Adrion ist seit 1996 stellvertretender Solobratscher im Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin.
Er studierte bis 1995 am Meistersinger-Konservatorium Nürnberg bei Hans Kohlhase und war Preisträger verschiedener Wettbewerbe, so des Bundeswettbewerbs „Jugend musiziert“, des IHK-Wettbewerbs, des Dr.-Drexel-Wettbewerbs in Nürnberg und des Deutschen Konservatoriumswettbewerbs in Darmstadt.
Neben seiner pädagogischen Tätigkeit als Mentor der Orchesterakademie des RSB gilt der Kammermusik seine besondere Liebe. Dabei verbindet ihn seit 2006 eine regelmäßige Zusammenarbeit mit Susanne Herzog und Hans-Jakob Eschenburg im Gideon-Klein-Trio sowie seit 2012 im Duo mit der Pianistin Yuki Inagawa.
Gernot Adrion spielt eine Bratsche von Petrus Gaggini.
Jörg Breuninger ist seit 1996 Mitglied im RSB.
Sein Studium mit Diplom absolvierte er an der Musikhochschule Karlsruhe (bei Annemarie Dengler-Speermann) und in Köln (bei Claus Kanngiesser). Er erweiterte seine Ausbildung durch Meisterkurse bei Boris Pergamenschikoff, Wolfgang Boettcher und Valentin Berlinski („Borodin-Quartett“).
Der Cellist gewann Preise beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“, dem BDI-Wettbewerb, beim Internationalen Kammermusikwettbewerb in Illzach im Streichtrio mit seinen Brüdern und er erreichte das Finale bei der „Melbourne International Chamber Music Competition“. Er konzertierte in vielen Kammermusik-Formationen, wie z.B. dem „Epos-Streichquartett“ und arrangiert außerdem Stücke für vier Celli, die er gemeinsam mit dem Ensemble „Just four Cellos“ aufführt.
Als Kammermusiker ist er regelmäßig in RSB-Konzerten dabei.
Brigitte Draganov stammt aus Potsdam und spielt seit 1994 im Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin. 1995 wurde sie festes Mitglied in der Gruppe der zweiten Violinen.
Sie besuchte von 1982 bis 1989 die Spezialschule für Musik und studierte an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in Berlin. Zu ihren Professoren zählten U. Scholz, G. Schmahl und W.-K. Zeller.
Seit 1995 spielte Brigitte Draganov als Substitutin und später als Aushilfe an der Staatsoper Unter den Linden Berlin sowie im Kammerorchester Berlin und seit vielen Jahren in der Kammersymphonie Berlin. 2001 wurde Brigitte Draganov in das Orchester der Bayreuther Festspiele berufen.
Maria Pflüger ist seit 1996 Mitglied in der Gruppe der 1. Violinen des RSB.Ihr Diplomstudium absolvierte sie in London an der „Guildhall School of Music & Drama“ bei Yfrah Neaman und belegte Meisterkurse bei Henry Szering und Tatjana Grindenko. Außerdem absolvierte sie ein zweijähriges Studium am Staatlichen Moskauer P.-I.-Tschaikowski-Konservatorium bei Maja Glesarowa. Für beide Studienaufenthalte erhielt sie jeweils ein Stipendium des DAAD.
Maria Pflüger erhielt Preise bei Wettbewerben in Vichy (Frankreich), in Finale di Ligure (Italien), in Caltanisetta (Sizilien) und in London an der „Guildhall School of Music & Drama“.
Außerdem spielt sie auf der mit dem Echo-Preis ausgezeichneten und 2003 bei WERGO erschienenen CD-Produktion „Pollicino“ (Hans Werner Henze) die Solovioline.
Die Mikrokonzerte sind Teil einer Reihe von Konzerten, bei denen Musiker*innen des RSB sich in den Dialog mit dem Ort und den Ausstellungen begeben. Das Humboldt Forum und das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin veranstalten die Mikrokonzerte gemeinsam seit der 100. Jubiläumsspielzeit 2023/24.