Ahnen, Göttinnen und Helden
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Eintritt frei |
3. OG |
Seit jeher schufen Menschen Objekte, denen sie übermenschliche Kräfte zuschrieben. Darstellungen von Ahnen, Göttinnen und Helden halfen dabei, persönliche oder kollektive Krisen zu meistern. Über Jahrtausende und Kontinente hinweg entstand so eine gestalterische Vielfalt, die bis heute fasziniert.
Doch können die Kräfte einer Figur im Ausstellungsraum fortbestehen – losgelöst von ihren kulturellen, religiösen und politischen Kontexten? Welche Werte und Tugenden spiegeln sie? Und was verbindet alle Objekte miteinander?
Die Ausstellung geht diesen Fragen nach und thematisiert auch die Definitionsmacht von Museen. Ausgangspunkt sind die Sammlungen aus dem Ethnologischen Museum und der Skulpturensammlung sowie des Museums für Byzantinische Kunst der Staatlichen Museen zu Berlin. Anhand von 45 ausgewählten Objekten aus dem 4. bis zum 19. Jahrhundert zeigt die Präsentation, dass museale Ordnungssysteme und Inszenierungen maßgeblich dazu beitragen, wie die Werke wahrgenommen und bewertet werden.
Während die einen Objekte zu Kunstwerken erhoben wurden, galten andere in dieser Ausstellung gezeigte Werke eher als rituelle Objekte. Koloniale Denkmuster waren dafür verantwortlich, die Kulturen zu hierarchisieren, und museale Ordnungssysteme sorgten für starre Klassifizierungen. Solche Einordnungen verstellten den Blick auf kulturelle Zusammenhänge und Hintergründe.
Die Ausstellung versucht diese Ordnungen aufzubrechen, die Gemeinsamkeiten hervorzuheben und den ursprünglichen Bedeutungskontexten auf den Grund zu gehen. Die Gewalt kolonialer Aneignungen spiegelt sich in den bis heute lückenhaften Provenienzen einiger Werke – diese Leerstellen sollen in der Präsentation sichtbar gemacht werden.