Insurgentes Sur
2021 · Silikatfarbe, Blattgold
Dachterrasse
dauerhaft
{{ time.start_TS | TS2dateFormat('MMM') }}
{{ time.start_TS | TS2dateFormat('YYYY') }}
Eintritt frei |
Keine Sprachkenntnisse erforderlich |
Rollstuhlgerecht |
In den Rundumblick auf Berlin fügt sich nach Osten ein abstraktes, goldenes Stadtpanorama ein und erweitert ihn künstlerisch. Es ist eine Anspielung auf die Silhouette von Mexiko-Stadt, einer der Partnerstädte Berlins. Der Titel Insurgentes Sur bezieht sich auf den südlichen Teil der längsten Hauptstraße der mexikanischen Hauptstadt, die Avenida de los Insurgentes (Allee der Aufständischen).
Das Werk weist vielfältige Bezüge auf, so auf Alexander von Humboldts Forschungsreisen: Dieser hielt sich während seiner dritten Expedition im Jahr 1803 neun Monate in Mexiko-Stadt auf. Die historischen globalen Zusammenhänge, die das Kunstwerk auf diese Weise aufruft, lenken den Blick auf die Sammlungen des Ethnologischen Museums im Humboldt Forum und die Frage nach Herkunft und Geschichte ihrer Objekte. Das für das Kunstwerk verwendete Gold ist hierbei nicht dekorativ zu verstehen. Zusammen mit dem Kupfer, das auf dem Dach des Humboldt Forums verbaut wurde, weist es auf historische wie heutige globale Beziehungen und deren Abhängigkeiten und Machtverhältnisse hin.
„Das Gold ist ein Hinweis auf das Kupfer der Schlosskuppel, weil Gold ein Nebenprodukt der Kupfergewinnung ist. Gleichzeitig war Gold ein Anlass für viele Eroberungszüge in Südamerika, ist es doch einer der wertvollsten Rohstoffe schlechthin. Auch wird dadurch ein eleganter Bezug zu den musealen Inhalten des Humboldt-Forums hergestellt. Weiterhin wird die Tradition des mexikanischen Wandbildes ebenso zurückhaltend wie anspruchsvoll zeitgenössisch reflektiert. Das Werk überzeugt zudem mit seiner grafischen Einfachheit und das Skizzieren mit Gold verleiht ihm eine besondere Spannung und Leichtigkeit.“
BBR-WB Kunst am Bau, Humboldt Forum im Berliner Schloss, Kunststandort Dachterrasse Maschinenhaus Wand – Auszug aus der schriftl. Beurteilung des Preisgerichts vom 19.05.2020.