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Decolonial Ecologies ist eine sechsteilige Podcast-Reihe auf Englisch, die verschiedene Machtdynamiken und deren Verstrickungen mit der Konstruktion von Ökologie als akademische wissenschaftliche Disziplin beleuchtet. Wir werfen zudem einen Blick darauf, welche Rolle der Kolonialismus, das Patriarchat, der Kapitalismus, der Eurozentrismus sowie eine Heteronormativität bei der Produktion von ökologischem Wissen spielen und wie dieses Wissen als universell und objektiv präsentiert wird. In dieser Reihe stellt die Moderatorin Dr. Aouefa Amoussouvi gemeinsam mit ihren Interviewpartner*innen, darunter Forscher*innen, Aktivist*innen und Künstler*innen, verschiedene dekoloniale Methodologien, Praktiken und Beispiele für nachhaltigen und inklusiven Umweltschutz im Globalen Süden sowie im Globalen Norden vor.

Die Gäste hinterfragen intersektionalen feministischen, queeren Perspektiven sowie Perspektiven von Schwarzen, Indigenen Menschen und People of Color ein im Westen dominantes Narrativ zur Ökologie. Präsentiert werden Themen wie die koloniale Geschichte von National- und Naturschutzparks, zirkulare und globale Ernährungssysteme, die Verbindung zwischen Mensch und Meeressäugetier, Radio-Amateurwerkzeuge für Wetter- und Erdaufnahmen, Indigenes Wissen in Patagonien und vieles mehr.

Unsere Gäste sind (in alphabetischer Reihenfolge): Samie Blasingame, Ariel Bustamante, Dr. Sasha Engelmann, Dr. Alexis Pauline Gumbs und Dr. Mordecai Ogada.

Die Gesprächspartner*innen betrachten außerdem die Verantwortung von Museen und Universitäten, das koloniale Erbe ihrer Strukturen zu dekonstruieren. Hierzu zählt beispielsweise die Frage, inwiefern die Restitution kolonialer Artefakte durch Museen als Teil der Agenda für Klima- und Umweltgerechtigkeit angesehen werden kann.

Dieser Podcast wurde kuratiert und moderiert von Dr. Aouefa Amoussouvi. Dank geht an Annelien Van Heymbeeck für die Soundproduktion, Sias Wöbling und Lucile Bouvard für Ideen und Austausch, und Alondra Meier und Julia Richard für die Assistenz.

Um das Thema des Podcasts einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen, sind Transkripte der Episoden auf Englisch erhältlich.

 

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Mitwirkende

Decolonial Ecologies Trailer

In unserer Podcast-Reihe Decolonial Ecologies, moderiert und kuratiert von Dr. Aouefa Amoussouvi, sprechen wir über die Geschichte der Ökologie und wie diese zu einer akademischen Disziplin wurde, die mit verschiedenen Systemen von Macht und Unterdrückung verstrickt ist.

Kolonialismus, Patriarchat, Kapitalismus, Eurozentrismus und Heteronormativität wurden eingesetzt, um ökologisches Wissen zu produzieren, das den Anspruch erhebt, universell und objektiv zu sein. Daher haben auch Museen und Universitäten dazu beigetragen, eine extraktive Art und Weise, die Erde zu bewohnen, zu gestalten und zu rechtfertigen.

In unseren Folgen sprechen wir mit Forscher*innen, Aktivist*innen oder Künstler*innen, die mit intersektionalen feministischen, queeren Perspektiven sowie Perspektiven von Schwarzen, Indigenen Menschen und weiteren People of Color das im Westen dominante Narrativ zur Ökologie infrage stellen. Wir befassen uns mit dekolonialen Praktiken im Globalen Süden sowie im Globalen Norden, um den gegenwärtigen Klima- und Sozialkrisen auf ethische Weise zu begegnen.

Neben Handlungen auf individueller sowie zivilgesellschaftlicher Ebene werfen wir ebenfalls einen Blick auf die Verantwortung von Museen und Universitäten, das koloniale Erbe ihrer eigenen Strukturen zu dekonstruieren. Hierzu zählt beispielsweise die Frage, inwiefern die Rückgabe kolonialer Artefakte durch Museen als Teil der Agenda für Klima- und Umweltgerechtigkeit betrachtet werden kann.

Episode 1 – The Colonial History of Natural Parks and Conservation Lies

mit Dr. Mordecai Ogada

In der ersten Folge unserer Reihe beschäftigen wir uns mit der kolonialen Geschichte von Naturschutzparks, den Strukturen des Naturschutzes im Globalen Süden, insbesondere in Afrika, und wir erfahren, wie diese Strukturen mit dem Kolonialismus und Kolonialmächten verwoben sind. Unser Gast ist Dr. Mordecai Ogada, ein Wildtier-Ökologe, Experte für Naturschutzpolitik sowie Co-Autor (gemeinsam mit John Mbaria) des Buches The Big Conservation Lie. Er spricht mit uns über die Errichtung von Naturschutzparks als von weißen Menschen kontrollierte Räume und über die fehlende Integration von Schwarzen und Indigenen Menschen im Naturschutzdiskurs. Außerdem gehen wir der Frage nach, wie das westliche Narrativ der Tierwelt und des Naturschutzes in den Mainstream-Medien und der Kunst dargestellt wird. Zudem beschäftigen wir uns mit der Frage, was wir alle auf individueller Ebene beim Reisen in Naturschutzgebiete berücksichtigen sollten und wie wir das eigene Verhalten in Bezug zur Natur und Umwelt verantwortungsvoll gestalten können.

 

Episode 2 – The Global Food System, Climate and Environmental Injustices

mit Samie Blasingame

Gemeinsam mit der Aktivistin, Forscherin und Kreativschaffenden Samie Blasingame beschäftigen wir uns mit dem Thema Ernährungssysteme und wir erfahren, wie das heutige globale Ernährungssystem mit der kolonialen Geschichte sowie der Ausbeutung von Menschen und Ökosystemen verstrickt ist und davon beeinflusst wird. Wir werfen außerdem einen Blick auf die Bedeutung hinter Food-Labels wie „Bio“, „Regional“ oder „Fairtrade“ und beleuchten die Lebensrealitäten von beispielsweise Bauer*innen, die in der Lebensmittelproduktion arbeiten. Ferner befassen wir uns mit den Themen Lebensmittelvielfalt sowie Klima- und Umweltungerechtigkeiten. Zum Schluss sprechen wir über die Verantwortung von Universitäten, mehr Stimmen aus dem Globalen Süden und marginalisierte Gruppen in die akademischen Disziplinen der Ökologie und Umweltstudien zu integrieren.

 

Episode 3.1. Pseudo-Objective Scientific Language and Black Feminist Lessons from Marine Mammals

mit Dr. Alexis Pauline Gumbs

Für unsere Doppelfolge begrüßen wir Dr. Alexis Pauline Gumbs. Gemeinsam mit der queeren, Schwarzen feministischen Autorin, Wissenschaftlerin und Aktivistin tauchen wir in ihr aktuelles Buch Undrowned: Black Feminist Lessons from Marine Mammals ein. Wo liegt die Verbindung zwischen Meeressäugetieren und Schwarzem Feminismus? Was können wir Menschen von Meeressäugetieren und deren Fähigkeiten, Qualitäten und Lebensweisen lernen? Wir sprechen außerdem darüber, inwiefern sich Eurozentrismus, Patriarchat, Kapitalismus und Heteronormativität in der wissenschaftlichen Wissensproduktion niederschlagen, die sich selbst als objektiv und universell präsentiert. Wir befassen uns auch mit den Auswirkungen der westlichen Wissenschaftssprache auf unser Verhältnis zu diesem Planeten sowie zu den nicht-menschlichen Lebewesen, mit denen wir ihn bewohnen. Abschließend bringt uns Alexis die Praxis und Macht des bewussten Atmens näher.

 

Episode 3.2 – Pseudo-Objective Scientific Language and Black Feminist Lessons from Marine Mammals

mit Dr. Alexis Pauline Gumbs

Im zweiten Teil unserer Doppelfolge mit Dr. Alexis Pauline Gumbs schauen wir uns die faszinierenden und vielseitigen Fähigkeiten von Meeressäugetieren genauer an. Wir kommen außerdem auf die Praxis des Atmens zurück und wie diese uns dabei helfen kann, in unserer schnelllebigen kapitalistischen Welt zur Ruhe zu kommen. Alexis liest uns einen Ausschnitt aus ihrem Buch Undrowned: Black Feminist Lessons from Marine Mammals vor und wir erfahren, wie wir von Meeressäugetieren lernen können, bewusst und achtsam zu atmen. Ferner reflektieren wir die schädigenden, von der Wissenschaftssprache kreierten Narrative, die kolonialistischen Konzepte und Anschauungen innerhalb der wissenschaftlichen Welt, und die Frage, wie der Kapitalismus unsere Formen der Zusammenarbeit beeinflusst. Zum Schluss sprechen wir über die afrodeutsche Bewegung und über Alexis‘ aktuelles Buchprojekt über die Dichterin, Wissenschaftlerin und Aktivistin Audre Lorde.

 

Episode 4 – Selk’nam and Uru-Chipaya Cosmologies and Singing to the Patagonian Peatlands

mit Ariel Bustamante

In dieser Folge ist Ariel Bustamante, autodidaktischer Soundkünstler aus Chile zu Gast. Wir sprechen über seine Zusammenarbeit mit den Selk’nam in den Anden und den Uru-Chipaya in Bolivien. Wir erfahren auch etwas über die Kosmologien dieser Menschen und über ihre Praktiken, insbesondere das Besingen von Moorlandschaften. Jene Praxis der gegenseitigen Fürsorge zwischen den Selk’nam und den Moorlandschaften stellten Ariel und seine Mitstreier*innen 2022 als transdisziplinäres Projekt „Turba Tol Hol-Hol Tol“ im Rahmen der Biennale von Venedig im Chilenischen Pavillon vor. Außerdem erzählt Ariel uns davon, wie es für ihn war, allein in der Atacama-Wüste zu leben und an der Seite von wind-persons umherzuwandern. Zudem fragen wir uns, was wir Menschen von den spirituellen Kräften der Natur lernen können. Abschließend reflektieren wir, was es für Gefahren birgt, indigene Gemeinschaften und Wissenssysteme zu verallgemeinern und denken über die Relevanz sowie die koloniale Geschichte von Anthropologie und Ethnografie nach.

 

Episode 5 – Feminist and Creative Approaches to Atmosphere and Environmental Knowledge-Making

mit Dr. Sasha Engelmann

Wir nähern uns dem Ende unserer Podcast-Reihe und treffen in dieser letzten Folge auf Dr. Sasha Engelmann, Geographin, Künstlerin und Dozentin für GeoHumanities an der Royal Holloway University of London. Sie spricht mit uns über die Militärgeschichte von Technologien zur Überwachung von Atmosphäre und Wetter. Außerdem erfahren wir etwas über alternative feministische sowie kreative Ansätze zu den Themen Atmosphäre und Wissensproduktion in Bezug zur Umwelt. Ferner werfen wir einen Blick auf Sashas kollaborative Arbeit zu selbstgemachten Tools für Daten zur Luftqualität und -verschmutzung in Villa Inflamable, das auch „Flammable Town“ genannt wird und sich neben der größten petrochemischen Einrichtung Argentiniens befindet. Sasha erzählt uns zudem von „Open Weather“, ihrem gemeinsamen Projekt mit Sophie Dyer, in dem sie DIY-Satelliten-Bodenstationen untersuchen und der Frage nachgehen, welche Rolle der menschliche (genderspezifische) Körper bei Atmosphären- und Wetteraufnahmen spielt.

 

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