Humboldting!
August 2021 – Juli 2026
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Über das Projekt
Inspiriert von Alexander von Humboldts fünfjähriger Amerika Expedition begeben sich 30 Schüler*innen aus dem Märkischen Viertel, Berlin, auf eine fünfjährige Forschungsreise durch das Humboldt Forum. Sie gehen ganz im Sinne der Humboldt Brüder vor: systematisch, mutig, kreativ und voller Freude am Entdecken.
Künstlerische Leitung
1965 in Edmonton, Kanada, geboren, ist ein mehrfach preisgekrönter kanadischer Autor, Regisseur, Performer und als künstlerischer Leiter von Mammalian Diving Reflex weltweit unterwegs. Mit Projekten wie Torontonians oder upLIFTers und Mit Ohne Alles hat er Projekte entwickelt, die ungewöhnliche Wege in der Kulturarbeit vor allem mit Jugendlichen beschreiten. Darren O’Donnells Arbeiten basieren auf gegenseitigem Vertrauen und einer ausgeglichenen Kommunikation unter allen Beteiligten. Auf dieser Grundlage entstehen gleichberechtigte Zusammenarbeiten mit im Kulturbetrieb unterrepräsentierten Gruppen, insbesondere Jugendlichen.
Zu seinen zahlreichen Publikationen zur künstlerischen Form der Partizipation gehört unter anderem Social Acupuncture (2006). Im Jahr 2018 veröffentlichte er das Buch „Haircuts by Children, and Other Evidence for a New Social Contract“ (Haarschnitte von Kindern und andere Belege für einen neuen Sozialvertrag) in dem der kulturelle Sektor als Ort vorgeschlagen wird, einen neuen Sozialvertrag mit Kindern auszuloten.
ist eine kreative Produzentin, die vor allem im Bereich Theater und Film arbeitet. Ihre kuratorische Praxis konzentriert sich in erster Linie auf sozial engagierte Projekte für und mit Menschen, die normalerweise nicht im Kunst- und Kulturbereich arbeiten. Sie arbeitet regelmäßig mit der kanadischen Performance-Gruppe Mammalian Diving Reflex zusammen und geht mit ihr auf Tournee. Vor kurzem produzierte sie für das australische Back to Back Theatre dessen ersten Spielfilm SHADOW. Der Film entstand in Zusammenarbeit mit einem Ensemble von Schauspielern, die als geistig behindert wahrgenommen werden. Derzeit produziert sie mit dem Back to Back Theatre eine 20-teilige Animationsserie mit einer Gruppe junger Menschen, die sich als behindert identifizieren, die Anfang 2022 auf ABC TV ausgestrahlt werden soll. Weitere Projekte, die sich in der Entwicklung befinden und 2022 vorgestellt werden sollen, umfassen die Zusammenarbeit mit Pflanzen, Wissenschaftler*innen, Virtual-Reality-Technologie, Live-Theater, jungen Menschen und Senior*innen in Australien, Italien, Deutschland und dem Vereinigten Königreich.
Melika Ramic
Künstlerische Mitarbeit
Nana Adutwum
Künstlerische Mitarbeit
Teil 6: Alltagsdrama im Humboldt Forum
Wer an ein Museum denkt, denkt an Objekte und Ausstellungen, die die Besucher*innen mit fernen Gegenden und Zeiten verbinden. Doch wie sieht es mit den Menschen im Museum aus, den Mitarbeitenden, deren Arbeit diese großartigen Welten für die Öffentlichkeit zugänglich macht? Wer sind sie und wie sieht ihr Alltags aus jenseits glänzender Böden, professioneller Uniformen und Dienstleistung ? Was bereitet ihnen Kopfzerbrechen und wo sind ihre geheimen Zufluchtsorte im Humboldt Forum?
Gemeinsam mit den Schüler*innen des Thomas-Mann-Gymnasiums wagt sich das Taiwanesische Performancekollektiv Prototype Paradise mit seinen taiwanesischen Kolleg*innen aus Deutschland an das Alltagsdrama im Humboldt Forum.
Ausgehend von gesammelten Fragen der Museumsbesucher*innen an die unsichtbaren Akteure, verfolgen die jungen Erwachsenen die Arbeit und das Leben dieser Frontarbeiter*innen und verarbeiten ihre Begegnungen in Klängen und Geschichten, die eine Verbindung zu ihrem eigenen Leben und ihren Beobachtungen herstellen.
Die Ergebnisse dieses gemeinsamen Abenteuers werden von den Schüler*innen in einer Audio Walk Performance am 28. und 29. Juni 2024 präsentiert.
„Alltagsdrama im Humboldt Forum“ wird gefördert von der National Culture and Arts Foundation Taiwan und ist Teil von Humboldting! Schülerinnen forschen, einem Langzeitprojekt der Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss an der Schnittstelle von Bildung und Kunst. Künstlerische Leitung: Alice Fleming und Darren O’Donnell.
Teil 5: Können wir den Wert von Objekten steigern?
Trailer
September 2023 – Februar 2024
Forschungsgegenstand: Der Wert der Dinge
Welchen Wert hat ein Gegenstand? Welchen Wert hat ein Museumsobjekt? Wer verleiht ihm diesen Wert und lässt sich dieser ändern? Wie verändert das Reparieren oder das Neuzusammenfügen diesen Wert?
Im Museum werden Objekte konserviert und restauriert. Der Akt des Restaurierens selbst hat eine tiefe kulturelle Bedeutung. Durch die Restaurierung erkennen wir an, dass sich die Geschichte eines Objekts nicht auf die Momente seiner Vollkommenheit beschränkt, sondern den gesamten Weg umfasst, einschließlich der Momente der Beschädigung und des Verlusts.
Die Schülerinnen und Schüler des Thomas-Mann-Gymnasiums experimentieren im fünften Teil von Humboldting! Schüler*innen forschen damit, Dinge auf möglichst kreative Weise kaputt zu machen, um sie anschließend wieder zusammenzusetzen. Sie nutzen dafür eine Mischung aus modernen Technologien und traditionellen Fertigkeiten und hoffen, dass im Zuge des Experiments neue interessante Werte entstehen.
Ob und wie sich der emotionale, kulturelle oder monetäre Wert dieser Dinge dadurch ändert, können Sie am Ende selbst beurteilen!
Die Forschungsergebnisse werden am 23. und 24. Februar 2024 in einer Multimedia-Performance unterhaltsam präsentiert.
Die australischen Künstler*innen Ivy und Rhian Hinkley entwickeln das Projekt gemeinsam mit den Schüler*innen und führen bei der Performance Regie. Die Konzeptentwicklung fand unter Mitarbeit von Nicole Tsourlenes statt.
Make it. Break it. Fake it. findet im Rahmen von Humbolding! Schüler*innen forschen statt, einem Langzeitprojekt der Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss an der Schnittstelle von Bildung und Kunst. Künstlerische Leitung: Alice Fleming und Darren O’Donnell.
Rhian Hinkley ist ein in Melbourne lebender Filmemacher und Künstler. Zehn Jahre lang war er Direktor von Nebula, einem mobilen Kunst- und Performance-Raum, der von Arts Access Victoria betrieben wird und kollaborative Theater- und Installationsprojekte realisiert. Seine bildhauerische Praxis umfasst Auftragsarbeiten der Stadt Melbourne und Ausstellungen in verschiedenen Galerien, darunter die Ian Potter Gallery of Art in Melbourne. Er arbeitet seit langem mit dem Back to Back Theater zusammen und schuf die Videos für The Shadow Whose Prey the Hunter Becomes (2019), Lady Eats Apple (2016), Ganesh Versus The Third Reich (2011), Food Court (2008) und Soft (2002). Er führte bei zahlreichen Ausgaben der Filmprojekte „The Democratic Set“ und „Radial“ Regie, darunter in Hongkong (2019), Edinburgh (2015), Freiburg (2016), Berlin (2017) und Dundee (2018). 2020 war er Kameramann und Cutter des Kurzspielfilms Shadow, der 2022 auf dem South By Southwest Film Festival in Austin/Texas Premiere hatte. Er hat als Designer mit der Choreografin Sandra Parker gearbeitet, darunter für die Shows Out of Light (2009), Document (2011), The Recording (2013), Small Details (2016) sowie die Galerie-Installationen Replacement (2022) und All Day and All Night (2019). Weitere Tanzproduktionen sind I Could Pretend the Sky is Water von Trevor Patrick (2011), Origami von BalletLab (2006) und Aorta (2014) von Stephanie Lake für Chunky Move. Zu den Filmproduktionen gehören Buckstop (1997), Gewinner des Directors Award for technique beim New York Animation Festival und Face of the West (2000), Finalist beim Tropfest Film Festival.
Ivy Hinkleys künstlerische Praxis konzentriert sich auf Mode, Textilien und Fotografie und setzt sich mit gesellschaftlichen Tendenzen auseinander, Kunsthandwerk als „weibliche Fertigkeiten“ abzutun, statt sie als Kunstform anzuerkennen. Sie möchte das Handwerk durch ihre Foto-, Strick- und Näharbeiten aufwerten, indem sie sie als „reine Kunst“ ausstellt. Ivy interessiert sich für die Rolle des Handwerks in der zeitgenössischen Kunst und dafür, wie diese Fähigkeiten über Generationen von Frauen weitergegeben werden.
2013 lernte sie bei der in Melbourne ansässigen Kostümbildnerin Shio Otani tanzbasiertes Kostümdesign und die Herstellung von Kostümen. 2018 und 2019 gründete und leitete sie ein Online-Modeunternehmen, Maude Fashion. Sie entwirft und kreiert weiterhin Kostüme und Kleidung und arbeitet an Kostümen für Tanz- und Filmprojekten, darunter Aorta von Chunky Move (2013), Shadow (2022) von Back to Back Theater und für ihren selbst gedrehten Film Adorn (2022). Sie möchte erforschen, wie Kreativität in kollaborativen und gruppenbezogenen Kontexten geteilt und erweitert werden kann.
Ihre Textilarbeit „Transformer“ wurde in der Top-Design-Ausstellung 2022 im Melbourne Museum gezeigt, und eine dreiteilige Fotoserie, die sich mit Tradition, Erbe und Abstammung befasste, wurde mit dem „Artwork Acqusition“-Preis der Ausstellung ausgezeichnet. Ihre Arbeiten wurden im 2022 Centre of Contemporary Photography in Fitzroy, Victoria ausgestellt.
Teil 4: Welche Vibes gibt es im Humboldt Forum und welche fehlen?
Februar 2023 – Juli 2023
Forschungsgegenstand: Vibes im Humboldt Forum
Was sind Vibes? Welche Stimmungen und Atmosphären gibt es im Humboldt Forum? Und vor allem: welche fehlen? Oft sagt man von Museen, sie seien langweilige und nicht besonders einladende Orte. Aber ist das wirklich so? Das Humboldt Forum ist ein riesiger Ort, mit vielen Geschichten, mit vielen Exponaten – und auch mit vielen Stimmungen. Für dieses Schulhalbjahr haben sich die Schüler*innen des Thomas-Mann-Gymnasiums einer besonderen Herausforderung angenommen: sie beobachten welche Gefühle unterschiedliche Räume im Humboldt Forum in ihnen auslösen und untersuchen so ihre Vibes. Manche Räume im Humboldt Forum sind vielleicht lebendig, energetisch, andere eher ruhig und gemütlich, manche trist oder unheimlich, andere fesselnd oder rätselhaft.
Humboldting! untersucht in dieser Edition die Atmosphäre dieses manchmal unübersichtlichen Ortes und fragt nach neuen Vibes. Ihre Forschungsergebnisse setzen die Schüler*innen am Ende in einer Installation um: in vier immersiven Räumen zeigen sie, welche Vibes es im Humboldt Forum noch geben könnte. Das Publikum ist eingeladen, gemeinsam mit den Schüler*innen neue Vibes zu erleben!
Teil 3: Was ist wo im Humboldt Forum?
August 2022 – Januar 2023
Forschungsgegenstand: Objekte im Ethnologischen Museum und Museum für Asiatische Kunst
Die Reiseberichte und Publikationen von Alexander von Humboldt geben uns heute Einblicke, wie er sich Natur und Umwelt angenähert hat. Sie umfassen persönliche Einträge und wissenschaftliche Beschreibungen sowie Abbildungen botanischer, geografischer, archäologischer und ethnologischer Gegenstände.
Ausgehend von verschiedenen Techniken des Zeichnens als Form der ästhetischen Auseinandersetzung befassten sich Schüler*innen in diesem Halbjahr mit den Exponaten des Ethnologischen Museums und des Museums für Asiatische Kunst. Die Ausstellungsstücke inspirierten die Schüler*innen, sich selbst künstlerisch mit ihnen auseinander zu setzen.
Durch Begegnungen mit professionellen Vermittler*innen, die in den Ausstellungen tätig sind, sowie Gesprächen mit internationalen Kooperationspartner*innen, die Ausstellungen konzipiert haben, lernten die Schüler*innen unterschiedliche Perspektiven auf die Objekte kennen. Durch intensiven Austausch, eigenes Betrachten und das Ausprobieren vieler kreativer Zeichenmethoden lernten sie Exponate näher kennen und hielten ihre Eindrücke in Zeichnungen und Texten fest – begleitet vom Berliner Künstler Manuel Ahnemüller.
Zum Abschluss des Schulhalbjahres wurden ihre künstlerischen Werke in einer großen Installation im Foyer des Humboldt Forums öffentlich gezeigt.
Teil 2: Wer ist das Humboldt Forum?
Februar 2022 – Juli 2022
Die Leben der Forumsleiter*innen in 100 Objekten.
Forschungsgegenstand: Die Führungspersönlichkeiten des Humboldt Forums
Teil 2 widmete sich der Erforschung der Mitarbeiter*innen des Humboldt Forums. Die Schüler*innen waren eingeladen ihren scharfen anthropologischen Blick auf die Entscheidungsträger*innen der Kulturinstitution zu richten. Die Schüler*innen haben Exkursionen zu den Häusern dieser Mitarbeiter*innen unternommen und hatten freie Hand, das Leben der Führungskräfte zu untersuchen, nebenbei entstand eine Beziehung, die sich über die folgenden fünf Jahre entwickeln wird.
Was ist das Lieblingsgericht des Generalintendanten? Was singt der Leiter des Veranstaltungsbereiches unter der Dusche und wohin reist die Leiterin der Akademie in den Sommerferien am liebsten? Wie sind die Führungskräfte in ihre jetzigen Positionen gekommen, welche Ausbildungen und persönlichen Entscheidungen haben zu ihnen geführt? Haben Sie Sinn für Humor? Können Sie kochen und wie heißen Ihre Haustiere?
Auf der Grundlage von Hausbesuchen haben die Schülerinnen und Schüler des Thomas-Mann-Gymnasiums einhundert Objekte in das Humboldt-Forum mitgebracht und sie in einer künstlerischen Performance mit dem Publikum geteilt. Inspiriert von Neil MacGregors “Eine Geschichte der Welt in 100 Objekten” haben sie ihre Perspektive auf die Leiter*innen des Humboldt Forums anhand von 100 Objekten in einer Theateraufführung am 1. und 2. Juli 2022 dem Publikum präsentiert.
Darren O’Donnell und Alice Fleming haben auf zahlreichen internationalen Theaterfestivals (u.a. dem London International Festival of Theater, der Ruhrtriennale oder dem Kunstenfestivaldesarts, Brüssel) immer wieder bewiesen, wie unterhaltsam und anspruchsvoll Performance-Aufführungen mit Laien sein können.
Teil 1: Was ist eine gute Frage?
August 2021 – Januar 2022
Alles drehte sich um die Kunst und Wissenschaft des Fragens selbst. Fragen sind von zentraler Bedeutung für jedes Forschungsvorhaben, und die Definition und Verfeinerung guter Fragen ist der erste Schritt auf dem Weg zu einer Untersuchung. Die Jungen Forscher*innen haben sich gegenseitig befragt, sie haben die Mitarbeiter*innen des Humboldt Forums, ihre Eltern, ihre Geschwister und sogar Fremde auf der Straße befragt. Und dann stellten sie noch weitere Fragen! Einer der wichtigsten Grundsätze von Humboldting ist, dass es keine langweiligen Menschen gibt und keine langweiligen Fragen. Jede*r hat eine gute Geschichte über sich selbst zu erzählen, wir müssen nur lernen, die richtigen Fragen zu stellen, um sie herauszufinden.
Eine Kooperation der Stiftung Humboldt Forum mit dem Thomas-Mann-Gymnasium.
Das Projekt wird unterstützt durch das Canada Council for the Arts und die Regierung von Kanada.