In eigener Regie
Veranstaltungsreihe
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3 EUR / 1,50 EUR |
Saal 3, EG |
Mit Autos spielen, Dinge bauen, singen, lachen, lernen – das gehört zum Alltag vieler Kinder in Berlin. Aber wie sieht es aus mit Feuerholz sammeln, Fische fangen oder Körbe flechten? Kinder aus Kamerun, Papua-Neuguinea, Venezuela und Peru haben in Workshops gelernt, wie man Filme macht, und mit der Profi-Kamera in der Hand ihren Alltag portraitiert. Sie zeigen uns, wie in ihren Heimatorten Essen gemacht, wie gespielt wird und wie lokale Traditionen oder Handwerkskunst gelebt werden.
Im Humboldt Forum sind diese Filme an einem Wochenende pro Monat zu sehen – in einem Kinderkinoerlebnis, das Einblicke in vielfältige Lebensweisen ermöglicht. Wir zeigen jeweils drei bis fünf Kurzfilme mit thematischem Schwerpunkt: Basteln und Bauen, Umwelt und Natur, Essen machen und Feuer und Handwerk.
Ein*e Moderator*in führt im Gespräch mit den Kindern durch den Nachmittag. Die Filme sind für Kinder ab 6 Jahren spannend – und ihre Geschwister, Eltern, Tanten, Onkel, Großeltern und Freund*innen.
Wir zeigen die Filme in deutscher Synchronisation. Einige der Filme sind auch in den Ausstellungen zu sehen.
Die Moderator*innen
Eva Pedroza wurde in Buenos Aires geboren und ist eine in Berlin lebende multidisziplinäre Künstlerin, die an der Schnittstelle von Film und Bildender Kunst arbeitet. Sie studierte in Buenos Aires und Berlin. Ihre Arbeiten wurden in Berlin in zahlreichen Ausstellungen gezeigt, u. a. im HKW / Haus der Kulturen der Welt und im Literaturhaus Berlin. Neben ihrer künstlerischen Arbeit bietet sie regelmäßige Führungen im Ethnologischen Museum an.
Andrea Magogi Förster wurde in der Demokratischen Republik Kongo, damals noch Zaire, geboren und lebt seit ihrem neunten Lebensjahr in Berlin. Als Schauspielerin wirkte sie in verschiedenen Theater- und Filmprojekten mit. Außerdem absolvierte sie ein Bachelorstudium in Regionalstudien Asien/Afrika mit dem Fokus auf Filme und Theater aus Ostafrika und Ostasien sowie einen Master in Afrikawissenschaften mit dem Schwerpunkt auf Literaturen und Kulturen Afrikas.
Aylin Himmetoğlu studierte Kulturwirtschaft und lebt in Berlin. Sie schreibt und spricht auf unterschiedlichen Plattformen über Kultur, systematische Ausbeutung und Unterdrückung. Außerdem ist sie Organisatorin von Community Events und politische Bildnerin im Bereich der diskriminierungskritischen Jugendarbeit.
Diese Partner*innen haben die Filme realisiert
DOCUPERU ist eine gemeinnützige Organisation, die Dokumentarfilme in verschiedenen Formaten fördert, verbreitet und produziert, um die Demokratisierung der Kommunikation und die Entwicklung nationaler und internationaler Gemeinschaften zu unterstützen. Die Organisation legt den Schwerpunkt auf menschliche Beziehungen und Umsetzungsprozesse, um partizipative und kollaborative Methoden zu fördern, die darauf abzielen, die an der Produktion von Dokumentarmaterial beteiligten Gemeinschaften zu stärken.
DOCUPERU setzt sich für eine gerechtere, ökologisch verantwortungsvolle, demokratische und integrative Gesellschaft ein in der die Bürgerinnen und Bürger aktiv an der Erzählung ihrer eigenen Geschichte beteiligt sind. DOCUPERU ist überzeugt davon, dass proaktives Handeln und dialogische Kommunikation, neue Formen von Beziehungen zwischen Bürgern ermöglicht. DOCUPERU strebt nach einer gerechten Vertretung aller städtischen und ländlichen Gemeinschaften im kommunikativen und sozialen Spektrum.
Die Zusammenarbeit zwischen Humboldt Forum und DOCUPERU besteht bereits seit 2017. 2019 haben wir eine Woche lang ihre „Caravan Documental“ in Nordperu begleiten dürfen, bei denen die Filme für „In eigener Regie“ entstanden sind.
Augustine Moukodi ist eine kamerunische Autorin, Regisseurin und Produzentin. Sie studierte Film bei der Association of Cinema Professionals in Douala und erhielt ihren Abschluss in Management am High Technology of Information Institute in Douala, Kamerun. Nach ihrem Studium arbeitete sie sechs Jahre lang als ausführende Produzentin des bekannten Kinderkulturprogramms Game Over Show in Kamerun. Als Generalsekretärin der kamerunischen Niederlassung der World Association of Cultural Actresses, setzt sie sich mit geschlechterspezifischen Fragen innerhalb kultureller Institutionen auseinander. Sie ist Koordinatorin eines Programms, welches die filmische Adaption literarischer Werke innerhalb der zentralafrikanischen Teilregion fördert. Als unabhängige Forscherin im Bereich der Kolonialgeschichte war sie Co-Autorin der kamerunischen historischen Fernsehserie Our Wishes, welche die Unterzeichnung des deutsch-kamerunischen Vertrags thematisierte und von der Zili Company produziert wurde, deren Präsidentin sie seit 2017 ist.
Gina Knapp ist Filmemacherin, Wissenschaftlerin und Kuratorin für visuelle Anthropologie am Ethnologischen Museum und Museum für Asiatische Kunst. Dort ist sie für das ethnografische Film- und Fotoarchiv und für transkulturelle Kooperationen im Medienbereich zuständig. Ihr regionaler Fokus liegt im Südpazifik. Sie wurde 1972 in Papua-Neuguinea geboren und arbeitet seit 1997 wiederkehrend vor allem im Hochland in diversen Forschungs- und Filmprojekten. Mit ihrer Doktorarbeit „Culture Change and Exchange“ promovierte sie 2011 an der Australian National University in Canberra. Ihr theoretisches Hauptinteresse gilt dem kulturellen Wandel und der interkulturellen Kommunikation, methodisch verfolgt sie hierbei einen stark kollaborativen Ansatz. Sie produzierte zahlreiche Filme, wie z. B. Big Mama Daisy (1997), Opena Gosalo – A Slice of Life (2022) und Voices of Kula (2021).
Der freiberufliche Filmemacher und Drehbuchautor Martin Maden wurde in New Britain, einer zu Papua-Neuguinea gehörenden Insel geboren. Er studierte Film an der École Varran in Paris und hat in zahlreichen Filmproduktionen als Kameramann und Tontechniker im In- und Ausland mitgewirkt. Er ist außerdem Autor und Regisseur mehrerer erfolgreicher Filme und leitet seit 1986 Filmtrainingsworkshops im pazifischen Raum, in Europa und Brasilien. Maden war von 2001 bis 2004 geschäftsführender Direktor des Environmental Law Centre, einer Nichtregierungsorganisation in Papua-Neuguinea. In dieser Zeit unterstützte er ländliche Gemeinden, welche von industrieller Ausbeutung betroffen sind, und begann mit der Entwicklung des Forum Process Filmmaking – einer Methode, die isolierte Gemeinden in Papua-Neuguinea durch den Einsatz filmischer Partizipation emanzipiert. Einige dieser Elemente hat er in seinem neuen Film Crater Mountain Story erfolgreich umgesetzt.