Vergangene Termine
{{ time.start_TS | TS2dateFormat('DD') }}
{{ time.start_TS | TS2dateFormat('MMM') }}
{{ time.start_TS | TS2dateFormat('YYYY') }}

Trommeltöne und Gesten, Bandwurmwörter und hundert Arten, „ich“ zu sagen: Wie Menschen sich ausdrücken, ist überraschend vielfältig. Viele der rund 7.000 Sprachen werden jedoch bald nicht mehr gesprochen. Damit verschwindet ein wichtiger Zugang zur Kultur und zum Wissen der Sprecher*innen, denn jede Sprache ist eine eigene Perspektive auf die Welt. In der Reihe MitWissenschaft stellen Wissenschaftler*innen Sprachen von Indigenen Gruppen und kulturellen Gemeinschaften vor, aus denen auch Exponate im Humboldt Forum stammen.

Jede Sprache ist eine eigene Perspektive auf die Welt. Für Wilhelm von Humboldt sind Sprachen „Weltansichten“. Wie Menschen sich ausdrücken ist überraschend vielfältig: so gibt es zum Beispiel Gesten und Trommelsprachen, Bandwurmwörter oder hundert Arten, „ich“ zu sagen.

Mehr und mehr der heute ca. 7.000 Sprachen auf der Welt sind jedoch im Verschwinden begriffen, denn immer weniger Sprachen werden an die nächste Generation weitergegeben. Damit schwindet ein wichtiger Zugang zu ihren Kulturen sowie zu ihrem Wissen, das in der Sprache geborgen ist. Es verengt sich nicht nur unser Bild von der Vielfalt der menschlichen Sprachen, sondern auch das von der Diversität menschlicher Kultur und Wissensformen. Um dieses immaterielle Kulturerbe zu bewahren, arbeiten Wissenschaftler*innen und Sprachgemeinschaften daran, so viele Sprachen wie möglich zu dokumentieren.

In der Reihe MitWissenschaft: WeltSprachen – SprachWelten stellen Wissenschaftler*innen und andere Expert*innen einige dieser Sprachen vor. Sie werden von Indigenen Gemeinschaften in Teilen der Welt gesprochen, aus denen auch Exponate und cultural belongings stammen, die im Humboldt Forum ausgestellt sind. Wie Sprache, Wissen und materielle Kultur zusammenhängen, diskutieren Sprachwissenschaftler*innen, Ethnolog*innen, Anthropolog*innen und Muttersprachler*innen an sechs Beispielen.

mehr lesen weniger lesen

kommende Veranstaltungen

vergangene Veranstaltungen

Kurator*innen

Die Reihe MitWissenschaft WeltSprachen – SprachWelten ist eine Zusammenarbeit der Stiftung Humboldt Forum mit dem Endangered Languages Archive und Endangered Languages Documentation Programme, unterstützt vom Ethnologischen Museum und Museum für Asiatische Kunst Berlin.

Endangered Languages Archive
International Decade of Indigenous Languages

MitWissenschaft Erinnern – Erzählen (2023)

Erinnern und Erzählen sind dynamische Vorgänge, die sich gegenseitig beeinflussen. Wie verändert das Erzählen die Erinnerung und wie verändern sich Erinnerung und Erzählung mit jeder Wiederholung? Was gerät dabei ins Vergessen? Diesen Fragen widmet sich die zweite Spielzeit von MitWissenschaft.

Wer sich an Vieles erinnern muss, ob Einkäufe oder Vokabeln, kann bestimmte Tricks anwenden. Da gibt es beispielsweise die Loci-Methode: Man stellt sich ein Gebäude vor und weist einzelnen Räumen und den darin befindlichen Dingen Erinnerungen zu. Möchte man auf diese wieder zugreifen, geht man in der Vorstellung durch die einzelnen Räume und ruft sie wieder ab.

Als Gedächtnispaläste fungieren oft reale Gebäude und zwar, wie der Name nahelegt, gern große, um viel speichern zu können. Das Humboldt Forum etwa gäbe einen sehr guten Gedächtnispalast ab. Tatsächlich ist es schon einer und zwar im ganz buchstäblichen Sinn: Es steht nicht nur in einem der ältesten Teile Berlins, der aufs Engste mit der Berliner und der deutschen Geschichte verbunden ist; auch mit seinen Sammlungen, Ausstellungen und Veranstaltungen speichert es Erinnerungen, hält diese wach und aktualisiert sie. Beides ist ein guter Anlass für das Format MitWissenschaft, sich dem Thema Erinnerung zuzuwenden.

Hinzu kommt, dass sich Erinnerung und Vergessen, über spezifische Erinnerungen und Erinnerungsformen kontinuierlich verändern, was immer wieder, so auch aktuell, Debatten auslöst: Wer erinnert sich an was, wie und was erinnern wir und was vergessen wir, was gilt es, dem Vergessen zu entreißen?

Noch konkreter geht es MitWissenschaft dieses Mal um die Verbindung von Erinnerung und Erzählung. Wie der Gedächtnispalast ist das Erzählen eine Form der Archivierung von Informationen. Es ermöglicht, komplexe Erinnerungen aufzubewahren und weiterzugeben. Die australischen „Songlines“ etwas, die im vergangenen Jahr in der Ausstellung Songlines. Sieben Schwestern erschaffen Australien erlebbar waren, sind hierfür ein Beispiel. Im Grunde erinnern wir uns aber alle in Form von Geschichten. Erzählungen dienen ebenso der Vergegenwärtigung: Sie erlauben es, in der Gegenwart längst vergangene Dinge wieder heraufzubeschwören. Dabei passen sie diese stets den Gegebenheiten der sich erinnernden Gegenwart an, so dass die Erinnerung zugleich immer neu und aktuell ist. Erinnern und Erzählen sind dynamische Vorgänge, die sich gegenseitig beeinflussen.

Aber wie erzählen wir Erinnerungen beziehungweise wie erinnern wir im Erzählen? Wie verändert das Erzählen die Erinnerung und wie verändern sich Erinnerung und Erzählung mit jeder Wiederholung? Was gerät dabei ins Vergessen? Wie funktioniert das Gedächtnis überhaupt und welchen Einfluss haben technologische Innovationen auf unsere Erinnerungsfähigkeit: erweitern oder schwächen sie diese? Wie individuell und wie kollektiv, wie privat und wie politisch sind unsere Erinnerungen?

Diesen Fragen geht die Reihe MitWissenschaft in vier Veranstaltungen unter Beteiligung ausgewiesener Wissenschaftler*innen von März bis Juni 2023 nach. Jede Einzelveranstaltung widmete sich dabei einem speziellen Thema und kann unabhängig von den anderen besucht werden. Zusammengenommen ergeben sie jedoch einen Überblick über den gegenwärtigen Diskussionsstand im Bereich der Erinnerungsforschung über die Disziplinen hinweg.

Die Reihe wurde kuratiert von Tobias Becker und Uta Kornmeier. Moderiert wird sie von der Philosophin und Journalistin Catherine Newmark. Sie ist unter anderem Redakteurin und Moderatorin des Philosophiemagazins Sein und Streit beim Deutschlandfunk Kultur.

mehr lesen weniger lesen

Die Exzellenzcluster der Berliner Universitäten (2021-22)

Von anderen Antiken bis zukünftige Vergangenheiten, von aktiven Stoffen bis zündende Synapsen – Wissenschaftler*innen teilen ihre Spitzenforschung mit dem Publikum.

Wissenschaft ist sowohl ein Fenster, durch das wir die Welt sehen, als auch ein Motor, um diese Welt zu verändern. Das Humboldt Forum bringt Gesellschaft und Wissenschaft miteinander in Kontakt. Die Vortragsreihe versteht sich als eine Fortsetzung von Alexander von Humboldts Kosmos-Vorlesungen. In diesen betrachtete der Forscher um 1820 die Welt aus einer globalen wissenschaftlichen Perspektive. Lebendig vermittelte er einem breiten Publikum, wie Natur und Kultur miteinander verzahnt sind und alle Phänomene in Wechselwirkung stehen.

Dieser Tradition schließt sich die Reihe MitWissenschaft mit allgemeinverständlichen monatlichen Vorträgen an. Herausragende Wissenschaftler*innen verschiedenster Fachgebiete stellen ihre Ideen, ihre Fragen und ihre Vorgehensweisen zur Diskussion – anschaulich, verständlich und unterhaltsam. Trotzdem kann es zuweilen zu einer „zärtlichen Überforderung“ kommen, denn die Veranstaltungsreihe will Wissenschaft so einfach wie möglich machen – aber auch nicht einfacher.

Die erste Spielzeit widmete sich den sieben Berliner Exzellenzclustern, die zum Konzept und zum Inhalt der Ausstellung Nach der Natur im Humboldt Labor beigetragen haben. Junge und etablierte Wissenschaftler*innen teilten ihre Arbeit an den Wechselwirkungen von natürlichen, sozialen und ästhetischen Systemen mit dem Publikum, das per App mitdiskutieren konnte.

Die Reihe MitWissenschaft wird kuratiert von Uta Kornmeier in Kooperation mit der Humboldt-Universität zu Berlin.

mehr lesen weniger lesen