Trommeltöne und Gesten, Bandwurmwörter und hundert Arten, „ich“ zu sagen: Wie Menschen sich ausdrücken, ist überraschend vielfältig. Viele der rund 7.000 Sprachen werden jedoch bald nicht mehr gesprochen. Damit verschwindet ein wichtiger Zugang zur Kultur und zum Wissen der Sprecher*innen, denn jede Sprache ist eine eigene Perspektive auf die Welt. In der Reihe MitWissenschaft stellen Wissenschaftler*innen Sprachen von Indigenen Gruppen und kulturellen Gemeinschaften vor, aus denen auch Exponate im Humboldt Forum stammen.
Kurator*innen
Mandana Seyfeddinipur ist Linguistin und Direktorin des Endangered Languages Archive und des Endangered Languages Documentation Programme (ELAR, ELDP) an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.
Uta Kornmeier ist Kunst- und Kulturhistorikerin. Seit 2020 ist sie Kuratorin für Wissenschaft und Forschung an der Akademie der Stiftung Humboldt Forum.
Die Reihe MitWissenschaft WeltSprachen – SprachWelten ist eine Zusammenarbeit der Stiftung Humboldt Forum mit dem Endangered Languages Archive und Endangered Languages Documentation Programme, unterstützt vom Ethnologischen Museum und Museum für Asiatische Kunst Berlin.
MitWissenschaft Erinnern – Erzählen (2023)
Erinnern und Erzählen sind dynamische Vorgänge, die sich gegenseitig beeinflussen. Wie verändert das Erzählen die Erinnerung und wie verändern sich Erinnerung und Erzählung mit jeder Wiederholung? Was gerät dabei ins Vergessen? Diesen Fragen widmet sich die zweite Spielzeit von MitWissenschaft.
Wer sich an Vieles erinnern muss, ob Einkäufe oder Vokabeln, kann bestimmte Tricks anwenden. Da gibt es beispielsweise die Loci-Methode: Man stellt sich ein Gebäude vor und weist einzelnen Räumen und den darin befindlichen Dingen Erinnerungen zu. Möchte man auf diese wieder zugreifen, geht man in der Vorstellung durch die einzelnen Räume und ruft sie wieder ab.
Als Gedächtnispaläste fungieren oft reale Gebäude und zwar, wie der Name nahelegt, gern große, um viel speichern zu können. Das Humboldt Forum etwa gäbe einen sehr guten Gedächtnispalast ab. Tatsächlich ist es schon einer und zwar im ganz buchstäblichen Sinn: Es steht nicht nur in einem der ältesten Teile Berlins, der aufs Engste mit der Berliner und der deutschen Geschichte verbunden ist; auch mit seinen Sammlungen, Ausstellungen und Veranstaltungen speichert es Erinnerungen, hält diese wach und aktualisiert sie. Beides ist ein guter Anlass für das Format MitWissenschaft, sich dem Thema Erinnerung zuzuwenden.
Die Exzellenzcluster der Berliner Universitäten (2021-22)
Von anderen Antiken bis zukünftige Vergangenheiten, von aktiven Stoffen bis zündende Synapsen – Wissenschaftler*innen teilen ihre Spitzenforschung mit dem Publikum.
Wissenschaft ist sowohl ein Fenster, durch das wir die Welt sehen, als auch ein Motor, um diese Welt zu verändern. Das Humboldt Forum bringt Gesellschaft und Wissenschaft miteinander in Kontakt. Die Vortragsreihe versteht sich als eine Fortsetzung von Alexander von Humboldts Kosmos-Vorlesungen. In diesen betrachtete der Forscher um 1820 die Welt aus einer globalen wissenschaftlichen Perspektive. Lebendig vermittelte er einem breiten Publikum, wie Natur und Kultur miteinander verzahnt sind und alle Phänomene in Wechselwirkung stehen.