Der Elefant ist ein bewundertes und zugleich gefährdetes Tier. In allen Zeiten und Kulturen war das Elfenbein seiner Stoßzähne begehrt.
Was Sie erwartet
Elfenbein fasziniert – und polarisiert. Bereits vor 40.000 Jahren schufen Menschen aus den Stoßzähnen des Mammuts kunstvolle figürliche Darstellungen und Musikinstrumente. Die Beliebtheit des Materials hält bis heute an. Zugleich stehen die Stoßzähne der Tiere für Unrecht und Gewalt: Die Ausbeutung von Mensch und Natur, die drohende Ausrottung der Elefanten, Wilderei und organisierte Kriminalität sind mit Elfenbein verbunden.
Die Ausstellung
20. Juli 2021 – 23.01.2022
Die Ausstellung präsentiert das Verhältnis Elefant – Mensch – Elfenbein auf ungewöhnliche Weise und mit einer großen Bandbreite an Perspektiven. Ihre welt- und epochenumspannende Erzählung führt vom Kleinen ins Große: vom Kunstwerk aus Elfenbein über das Motiv des Stoßzahns bis hin zum ganzen Tier. Sie verbindet die kulturelle Bedeutung des Elfenbeins mit naturkundlichen Aspekten und den sozialen und ökologischen Folgen seiner Verwendung.
Führungen und Workshops
ab September 2021
Wie fühlt sich Elfenbein eigentlich an? Wie schwer ist ein Stoßzahn? Und was hat das Artensterben der Elefanten und die Jagd auf Elfenbein mit mir zu tun? Antworten auf diese und viele weitere Fragen gibt das vielfältige Bildungs- und Vermittlungsprogramm, das sich an Besucher*innen mit unterschiedlichen Interessen und Bedürfnissen richtet. Fünfmal die Woche finden öffentliche Führungen statt, ein begleiteter Hör- und Tastrundgang stellt das Material in den Mittelpunkt, Gruppen erhalten in einstündigen Führungen einen Überblick. Für Schulklassen gibt es Workshops, in denen sich die Teilnehmer*innen intensiv mit dem Thema auseinandersetzen. Die öffentlichen und buchbaren Führungen setzen den Themenkomplex „Elefant-Mensch-Elfenbein“ in ethische, globale und postkoloniale Zusammenhänge.
Die Filmreihe
ab Oktober 2021
Der Elefant ist eine imposante Erscheinung – kein Wunder, dass er in Filmen immer wieder als Projektionsfläche herhalten musste. Rund 20 Spiel-, Animations- und Dokumentarfilme aus Europa, Nordamerika, Afrika und Asien zeigen ihn in ganz unterschiedlichen Rollen. Jede Vorstellung beginnt mit einer ganz persönlichen Geschichte: Menschen aus aller Welt berichten über ihre besondere Beziehung zum Film. Die Sonntagsfilme sind speziell für Kinder und Familien ausgesucht.
Die Diskursreihe
ab Oktober 2021
Die Beziehung zwischen Mensch, Elefant und Elfenbein sagt viel über das Verhältnis, das wir zu Natur und Umwelt im Allgemeinen haben. Welche Möglichkeiten gibt es, unsere Einstellung zur Natur zu ändern und sie nicht losgelöst von unserem Dasein zu denken? Ein vielstimmiges Diskussionsforum verfolgt diese Fragen aus populärer, gesellschaftspolitischer und wissenschaftlicher Sicht. Internationale Perspektiven aus den Regionen, in denen die Tiere leben, geschützt oder eben gejagt werden, werden selbstverständlich mit einbezogen.
Der Thementag
im Januar 2022 – abgesagt
Ein ganzer Tag im Zeichen von Natur, Kultur, Umwelt: Vom Foyer über das Treppenhaus bis in die Werkräume gibt es Führungen, Gespräche, Workshops, Theater, Performances und Musik. Ein Programm für die ganze Familie führt die Themen der Ausstellung weiter: Naturwissenschaftlich Interessierte können dem chemischen Prozess bei der Herstellung von künstlichem Elfenbein auf die Spur kommen, Performances bespielen das Haus, Videos hinterfragen unseren Umgang mit Elfenbein und Kinder können den ganzen Tag Workshops besuchen.
Die Publikation
Die reich bebilderte Publikation schrecklich schön. Elefant – Mensch – Elfenbein greift alle Themenbereiche der Ausstellung auf. Die Text- und Bildbeiträge von internationalen Autor*innen und Künstler*innen stellen Fragen nach unserer Verantwortung gegenüber dem Tier, den Objekten aus Elfenbein und nach unserem Umgang mit der Vergangenheit.
Mit Beiträgen von Asher Jay, Nanette Snoep, Ai Weiwei und anderen.