Mio Okido
Sa, 14. September 2024 – Mi, 5. Februar 2025
kostenfrei |
kein Ticket erforderlich |
Deutsch, Englisch |
Asien, 3. OG |
Öffnungszeiten Mo, Mi, Do, Fr, Sa, So: 10:30 – 18:30 Uhr Di: geschlossen |
Die Künstlerin Mio Okido (*1986 in der Stadt Sado, Insel Sado, Präfektur Niigata, Japan, lebt und arbeitet seit 2015 in Berlin) zeigt vier neue Arbeiten. Sie entstanden inspiriert von einem Aufenthalt im Rahmen des Projekts „Das Kollaborative Museum“ (CoMuse). Thema sind Konstruktionen von Erinnerungen an die Phase des japanischen Imperialismus/Kolonialismus/Faschismus in Ostasien, ca. 1872–1945.
Ein Ausgangspunkt sind neotraditionelle, national-japanische Bilder Nihonga aus der Ausstellung Japanische Malerei der Gegenwart, die 1931 in Berlin stattfand. Vier davon sind in Raum 318 zu sehen. In Geister konfrontiert Okido sie mit Motiven, die sich auf die militärische Aggression Japans in der Mandschurei im selben Jahr beziehen.
Die Zweikanalvideoinstallation Betrachten kombiniert Aufnahmen, die Okido 2023 während Reisen nach Südkorea und Japan von Orten, Gebäuden, Monumenten und Kunstwerken als Trägern widersprüchlicher Emotionen und Interessen anfertigte, mit historischen Bildern und Schriftstücken zu einem komplexen Bildatlas der Erinnerung. Alle Bilder erscheinen schwarzweiß in einheitlichem Format. Mit dem Lidschlag des Auges der Künstlerin verändert sich das Gesamtbild der Projektion ständig, veranschaulicht Ambivalenzen, Offenheit und den konstruierten Charakter der mit den Bildern verbundenen Erzählungen von Geschichte(n).
Fassade des Gesichts zeigt die Künstlerin mit einem Schleier aus Medaillons. Darauf sind Aufnahmen „großer Männer“, die als Helden der Modernisierung Japans gelten, hier aber en miniature und in der von Okido gewählten Form erscheinen. So trifft Frau auf Männer, Individuum auf Vielzahl und Geschichte auf Gegenwart.
Die wandbasierte Textarbeit Menschliche Beziehungen schlägt den Bogen in die deutsche Sprache und damit auch nach Berlin und in die Welt von heute. Indem sie die erinnerten Erzählungen von Geschichte(n) auf „töten“ oder „getötet werden“ verdichtet, stellt sie eine zentrale Frage für die Gegenwart und Geschichte(n) der Zukunft.
Kuratorisches Team
Die Ausstellung wird kuratiert von Kerstin Pinther, Kuratorin für moderne und zeitgenössische Kunst im globalen Kontext am Ethnologischen Museum und Museum für Asiatische Kunst in Kooperation mit der Künstlerin und dem Kurator für Kunst aus Japan.
Eine Sonderausstellung des Museums für Asiatische Kunst der Staatlichen Museen zu Berlin im Rahmen des Projekts CoMuse.