Nun ist es soweit: Der Rundgang im zweiten Obergeschoss des Humboldt Forums ist mit der Eröffnung der Ausstellung Ts’uu – Zeder. Von Bäumen und Menschen fertiggestellt. Zur Eröffnung führen die Kurator*innen Daniela Kratzsch (Diplom-Biologin aus Berlin) und Gid yahk’ii Sean Young (Kulturanthropologe, Sammlungsleiter des Haida Gwaii Museum) durch die Ausstellung, in deren Zentrum der „Riesen-Lebensbaum“ (wet red cedar) und die „Nootka-Scheinzypresse“ (yellow cedar) stehen.
Acht Kapitel mit insgesamt 130 Objekten beleuchten exemplarisch die Beziehungen zwischen Küstenregenwald, First Nations und Euro-Kanadiern, die Auswirkungen der Kolonisierung und das Wiedererstarken der First Nations.
Die in Kooperation mit dem Haida Gwaii Museum in British Columbia entwickelte Ausstellung präsentiert Werkzeuge zur Bearbeitung des Holzes, Medieninstallationen, kulturhistorische und naturkundliche Exponate sowie zeitgenössische Kunstwerke. Fester Bestandteil des Raumes sind zudem zwei Wappenpfähle aus Zeder aus dem Bestand des Ethnologischen Museums der Staatlichen Museen zu Berlin. Die Vielfalt der gezeigten Objekte und der transdisziplinäre Zugang erlauben es, die mit Zeder verbundenen Themen und Fragen auf mehreren Ebenen zu verhandeln.
Zur Eröffnung sprechen:
- Hartmut Dorgerloh, Generalintendant des Humboldt Forums
- Isabelle Poupart, Chargée d’affairs der Botschaft von Kanada in Deutschland
- Tina Brüderlin, Leiterin des Ethnologischen Museums, Staatliche Museen zu Berlin
- Sean Young, Kurator der Ausstellung, Mitglied der Haida Nation, Kurator am Haida Gwaii Museum
- Daniela Kratzsch, Kuratorin der Ausstellung, Biologin
Daniela Kratzsch ist Diplom-Biologin. Sie wurde 1969 in Berlin geboren und studierte von 1989 bis 1997 Biologie mit Schwerpunkt Neurobiologie sowie Philosophie und Bildende Kunst an der Freien Universität, Technischen Universität und der Universität der Künste in Berlin. Freiberuflich arbeitet sie als Ausstellungsmacherin und Kuratorin seit 2001 an verschiedenen Ausstellungsprojekten: „Sieben Hügel – Bilder und Zeichen des 21. Jahrhunderts“ (Berlin 2000), Dauerausstellung „Der Mensch“ des Deutschen Hygiene-Museums (Dresden 2004 und 2014), „Nationalschätze aus Deutschland. Von Luther zum Bauhaus“ (Bonn 2006), Dauerausstellung des Berliner Naturkundemuseums (2007), Naturpark-Besucherzentrum „Barnim Panorama“ (Wandlitz 2013).
Gid yahk’ii Sean Young ist ein Mitglied der Haida Nation und gehört dem G̱akyaals ḴiiG̱waay Raven Clan von Ḵ’uuna Llnagaay (Skedans) an. Er ist Leiter/Kurator der Sammlungen und des Labors für Archäologie am Saahlinda Naay „Saving Things House“ (Haida Gwaii Museum) in Ḵay Llnagaay. Seit 1995 arbeitet er als Archäologe in ganz Haida Gwaii. In den letzten Jahren war er Dozent und Gastdozent für das Haida Gwaii Institute Natural Resource Studies and Marine Conservation. Seit 2004 arbeitet er für das Haida Gwaii Watchmen Program als Kulturbotschafter und Verwalter. In dieser Funktion verbringt er die Sommer in alten Haida-Dörfern, die sich im Gwaii Haanas Haanas Haida Heritage Site National Park Reserve befinden.