Exhibiting Difficult Histories: Benin Objects and their Potential for New Forms of Representation
{{ time.start_TS | TS2dateFormat('MMM') }}
{{ time.start_TS | TS2dateFormat('YYYY') }}
Kostenfrei |
Die Teilnahme ist vor Ort (Anmeldung erforderlich) und digital möglich. |
Das Symposium findet in der Klangwerkstatt im Humboldt Forum statt und kann ebenerdig über den Schlüterhof erreicht werden. |
ab 14 Jahre |
Englisch |
1. OG |
Gehört zu: Ethnologische Sammlungen und Asiatische Kunst |
Die jüngsten Entwicklungen im Zusammenhang mit der Restitution und der Übertragung von Eigentumsrechten haben zu neuen Formen der Präsentation von Benin-Werken geführt und werden dies auch weiterhin tun. Seit 2023 wird auch in Berlin an der Neugestaltung zweier Vitrinen in der Benin Ausstellung im Humboldt Forum gearbeitet. Anlässlich der Eröffnung dieses neu kuratierten Teils der Ausstellung konzentriert sich der oben genannte Workshop im April auf die Präsentation von Benin-Objekten in aktuellen Ausstellungen und ihr Potenzial für neue Formen der Repräsentation. Wir bringen Fallstudien aus verschiedenen Museen in Deutschland, Großbritannien, den USA und Nigeria zusammen, die sich alle aus ihrer ganz eigenen Situiertheit heraus mit den Objekten beschäftigen, die sie beherbergen.
Gemeinsam mit unseren Gästen untersuchen wir die musealen Strategien des Ausstellens: Welche Formen der Repräsentation nutzen sie, um ihre Sammlungen zu historisieren? Wie versuchen sie, eine Polyphonie der Stimmen in ihre Ausstellungen einzubauen? Welche Rolle spielt die moderne und zeitgenössische Kunst in neu kuratierten Ausstellungen zu Benin?
Diese Veranstaltung gibt uns die Möglichkeit, die Verbindungen zwischen Wissenschaft und Museen auf nationaler und internationaler Ebene zu vertiefen. Als lernende und prozessorientierte Institution sind wir daran interessiert, unseren eigenen Ausstellungsprozess kritisch zu hinterfragen und dies gemeinsam mit unseren Gästen zu tun.
Wenn Sie vor Ort teilnehmen möchten, melden Sie sich bitte frühzeitig per Mail [email protected] an und nennen Sie das Stichwort Symposium im Betreff. Bitte beachten Sie, dass es nur eine beschränkte Anzahl an Plätzen gibt.
Um online teilzunehmen, nutzen Sie bitte diesen Link.
Programm
11–11:15 Uhr
Begrüßung
Prof. Dr. Lars-Christian Koch, Direktor des Ethnologischen Museums und des Museums für Asiatische Kunst der Staatlichen Museen zu Berlin
Prof. Dr. Alexis von Poser, stellvertretender Direktor
11:15–11:30 Uhr
Einführung
Dr. Verena Rodatus, Kuratorin der Sammlungen Westafrika und südliches Afrika
Maria Ellendorff M.A., stellvertretende Kuratorin
11:30–12:30 Uhr
Annie Coombes: Engaging Histories, Envisaging Futures
12:30–13:30 Uhr: Mittagspause
13:30–14:30 Uhr
Staffan Lundén: On the ‘Benin Bronzes’, Hamilton’s pajamas, Powis’s mother and the Potentials for New Forms of Representation
14:30–15:30 Uhr
Kokunre Agbontaen-Eghafona: Indigenous Exhibition of Benin Cultural Objects in Reviewing the Display of ‘Benin Bronzes’ in Nigeria, Europe, and America
15:30–16 Uhr: Kaffeepause
16–17 Uhr
Tukufu Zuberi: Colonial, Neocolonial, & Decolonial Projects: African Material Culture
17–18 Uhr
Wrap-up durch den Discussant
Jamie Dau M.A., Provenienzforscher an den Reiss-Engelhorn-Museen
Moderatorinnen: Dr. Verena Rodatus, Maria Ellendorff, Dr. Gitti Salami
Auf alle 30-minütigen Vorträge folgt ein Beitrag des Discussant und eine Q&A-Runde.
Beteiligte
Prof. Dr. Annie E. Coombes ist emeritierte Professorin für materielle und visuelle Kultur an der Birkbeck University of London und Fellow der Royal Historical Society. Im Jahr 1994 schrieb Coombes ein erstes Buch (Reinventing Africa), in dem sie die Geschichte der Plünderung und des anschließenden Verkaufs und der Ausstellung der materiellen Edo-Kultur aus Benin City im Jahr 1897 analysierte. Ihre weiteren Forschungen konzentrieren sich auf die Kolonialgeschichte, ihre Hinterlassenschaften in der Gegenwart und die Spannungen, die mit dem Erinnern an solche gewalttätigen Geschichten im öffentlichen Raum (in Großbritannien, Südafrika, Kenia und Nigeria) verbunden sind. Sie schreibt über Denkmäler, Museen, Prozesse und Praktiken des Erinnerns und über zeitgenössische Künstler*innen, deren Arbeit unser Verständnis der Wirkung und der epistemischen und tatsächlichen Gewalt des Kolonialismus erweitert.
Zu ihren preisgekrönten Büchern gehören Reinventing Africa: Material Culture and Popular Imagination in Late Victorian and Edwardian Society (Yale 1994) und History After Apartheid: Visual Culture and Public Memory in a Democratic South Africa (Duke 2003). Sie ist Mitherausgeberin (mit Ruth B. Phillips) von Museum Transformations: Decolonization and Democratisation (Blackwells 2019).
Dr. Staffan Lundén ist wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung für Konservierung an der Universität Göteborg. Seine Forschung konzentriert sich auf den Umgang von Museen mit Objekten gewalttätiger Herkunft. Seine Dissertation Displaying Loot: The Benin objects and the British Museum (Universität Göteborg 2016) nahm ihren Ausgangspunkt in der Sammlung des Britischen Museums von Objekten, die 1897 in Benin City (heutiges Nigeria) geplündert wurden. Derzeit arbeitet er an dem Forschungsprojekt Dealing with Difficult Pasts: A Comparative Study of Benin Exhibitions in Britain, Germany, Nigeria, and the USA.
Zu seinen jüngsten Artikeln gehören „Looting and learning. Teaching about the illicit antiquities trade and professional responsibility in higher Education,“ in International Journal of Cultural Property (2023) und „Ancestor Worship and War Booty at the British Museum,“ in Danske Museer (2016).
Prof. Dr. Kokunre Agbontaen-Eghafona ist Professorin für Anthropologie an der Abteilung für Soziologie und Anthropologie der Universität Benin. Sie ist Absolventin der Universität von Benin, der Universität von Ibadan, der Universität von Nigeria in Nsukka und der New York University. In ihrer Dissertation Curating Benin Cultural Materials: Towards Integrating Indigenous and Orthodox Methods (University of Nigeria, 2001) untersuchte und beleuchtete sie die indigenen, kuratorischen und konservatorischen Ausstellungspraktiken der Kulturgruppe der Edo während der vorkolonialen Ära und stellte Ähnlichkeiten mit zeitgenössischen Museumspraktiken heraus. Sie ist Principal Investigator des Digital Benin Project und Akademikerin an der Päpstlichen Akademie der Sozialwissenschaften im Vatikan.
Agbontaen-Eghafona hat zahlreiche Publikationen über die Kultur und Tradition Benins veröffentlicht. Ihre jüngsten Veröffentlichungen sind: „Von Oba Oranmiyan bis Oba Ewuare II. und Die Zünfte von Benin: Artefakte, Altertümer und Kunst“, beide in The Benin Monarchy: An Anthology of Benin History (2018).
Prof. Dr. Tukufu Zuberi ist der Lasry Family Professor für race relations und Professor für Soziologie und Africana Studies an der University of Pennsylvania. Er widmet sich der Aufgabe, Themen der afrikanischen Bevölkerung und der afrikanischen Diaspora über verschiedene Plattformen wie Gastvorlesungen an Universitäten, Fernsehsendungen und interaktive soziale Medien an die Öffentlichkeit zu bringen. Für die Erfolgsserie PBS History Detectives hat er mehrere Ausstellungen kuratiert und Filme über die wichtigsten Museen in den Vereinigten Staaten erstellt. Seine letzte Ausstellung war die Neugestaltung der Penn Museum Africa Gallery AFRICA GALLERIES: from MAKER TO MUSEUM im Jahr 2019.
Zu seinen Veröffentlichungen gehören zahlreiche Artikel, Monografien und Ausstellungskataloge, wie z. B.: Africa Independence: How Africa Shapes the World (Rowman & Littlefield Publishers 2015), Maker to Museum (Penn Museum, erscheint im Dezember 2024).
Jamie Dau, M.A. ist Provenienzforscher an den Reiss-Engelhorn-Museen.