10 von 1000 Geschichten: "Kunst als Beute"
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kostenfrei, keine Anmeldung erforderlich |
Deutsch, Englisch |
Mechanische Arena im Foyer |
Gehört zu: Kunst als Beute. 10 Geschichten |
Objekte und Kunstwerke sind Zeugen der Geschichte und der Gesellschaft. Manchmal erzählen sie von Liebe, Zusammenhalt und Zukunft. Oft jedoch sind und waren sie Ausdruck von Gewalt, Missbrauch und Raub.
Die 10 Geschichten von Objekten, die in der temporären Ausstellung „Kunst als Beute“ erzählt werden, können nur exemplarisch für die Tausenden Geschichten rund um die Objekte im Humboldt Forum stehen. Am Debattentag führen wir diese Erzählungen fort: Expert*innen und Wissenschaftler*innen geben Einblick in die Provenienzforschung, teilen Wissensstände und zeigen mögliche Lösungen dafür auf, wie die Geschichten der Objekte in Zukunft weiter gestaltet werden können.
Am Vormittag können Sie sowohl künstlerische als auch wissenschaftliche Beiträge zur Ausstellung hören, während Sie am Nachmittag selbst Ihre Fragen stellen können. Wandern Sie alle halbe Stunde zu einem anderen Tisch und treffen Sie Provenienzforscher*innen, Expert*innen und Entscheidungsträger*innen.
Programm
11:00: Spoken Word / Onias Landveld
11:30: Gespräch / Onias Landveld, Eline Jongsma, Kel O’Neill
12:00: Gespräch / Onias Landveld, Andrea Scholz
12:30: Impuls / Regina Stein
13:00: Lunch Break
14:00: Runde Tische
- Tisch 1:
Regina Stein, Stadtmuseum, Provenienzforscherin
Lars-Christian Koch, Direktor Ethnologisches Museum/Museum für Asiatische Kunst - Tisch 2:
Malte Mierheim, Stadtmuseum, Provenienzforscher
Andrea Scholz, EM/AKu, Kuratorin für kollaborative Projekte
Julia von Sigsfeld, EM/Aku, Koordinatorin für Restitution - Tisch 3:
Anna Szöke, EM/AKu, wissenschaftliche Koordinatorin für das Kollaborative Museum
Hartmut Dorgerloh, SHF, Generalintendant des Humboldt Forums
16:00: Abschlussdiskussion in der Mechanischen Arena
Moderation: Jan Linders, SHF
Die Veranstaltung ist kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Die temporäre Ausstellung „Kunst als Beute. 10 Geschichten“ können Sie ab dem 22. März im 3. OG im Raum 312 besuchen.
Beteiligte
Hartmut Dorgerloh ist ein deutscher Kunsthistoriker und Denkmalpfleger. Seit 1. Juni 2018 ist Dorgerloh Generalintendant des Humboldt Forums in Berlin.
Nach der Wiedervereinigung wechselte Dorgerloh zum Jahresbeginn 1991 in das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des kurz zuvor wieder begründeten Landes Brandenburg. Dort leitete er das Referat für Denkmalschutz, das die Aufgaben der Obersten Denkmalschutzbehörde des Landes wahrnahm und u. a. das erste Denkmalschutzgesetz (1991) in den ostdeutschen Ländern verantwortete. Von 1997 bis 1999 zählte zu seinen Aufgaben auch die Stiftungsaufsicht und der Vorsitz der Referentenkommission der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg. 1999 wurde Dorgerloh im Auftrag des Landes Gründungsbeauftragter für das Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte (HBPG) in Potsdam und verantwortete dessen Eröffnungsausstellung „Marksteine – Eine Entdeckungsreise durch Brandenburg-Preußen“ im Rahmen des Projektes „Preußen 2001“. Vom 1. August 2002 bis zum 31. Mai 2018 war Hartmut Dorgerloh Generaldirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG).
Zu den Höhepunkten des Ausstellungsprogramms der von Dorgerloh geleiteten SPSG gehörten „Miss Preußen 2010. Drei Ausstellungen für die Königin“ (Luise), „Friederisiko“ anlässlich des 300. Geburtstages Friedrichs II. von Preußen 2012, „FRAUENSACHE. Wie Brandenburg Preußen wurde“ 2015 und „Pückler. Babelsberg – Der grüne Fürst und die Kaiserin“ 2017.
Dorgerloh ist seit 2004 Honorarprofessor an der Humboldt-Universität Berlin; er hat Lehraufträge an der Universität Bern und der Fachhochschule Potsdam wahrgenommen.
Das niederländisch-amerikanische Kreativduo Eline Jongsma und Kel O’Neill (Jongsma + O’Neill) nutzt Dokumentarfilme und XR-Storytelling, um die Auswirkungen der Geschichte auf die heutige Gesellschaft zu erforschen. Sie sind Preisträger des IDFA DocLab Special Jury Award for Creative Technology auf dem International Documentary Festival Amsterdam für ihre Instagram-basierte Dokumentarserie His Name Is My Name und schufen die für den Emmy nominierte und mit dem Webby ausgezeichnete interaktive Dokumentation Empire von PBS. Außerdem gewannen sie den Tim Hetherington Visionary Award für ihre Virtual-Reality-Dokumentation The Ark, die eine der ersten VR-Produktionen war, die von Hulu und Meta lizenziert wurde. Ihre Projekte wurden auf einigen der wichtigsten der wichtigsten Kulturveranstaltungen der Welt ausgestellt und uraufgeführt, darunter REDCAT, Tribeca Film Festival, SXSW, Les Recontres d’Arles und das New York Film Festival (Lincoln Center). Sie sind Stipendiaten des Sundance Institute, der Eisenhower Fellowships und des Economist Media Lab und außerdem die Schöpfer von Loot – 10 stories, einer Mixed-Reality-Ausstellung, die über die Zukunft der Museen im Zuge der Restitutionsbemühungen nachdenkt. Beute – 10 Geschichten wurde wurde vom Mauritshuis in Den Haag initiiert und ist derzeit im Humboldt Forum in Berlin zu sehen.
Lars-Christian Koch studierte Ethnologie, Musikwissenschaften und Musikethnologie in Bonn und Köln. 2003 bis 2017 war er Leiter der Abteilung Medien und Musikethnologie, Visuelle Anthropologie und Berliner Phonogramm-Archiv des Ethnologischen Museums der Staatlichen Museen zu Berlin. 2018 ist er zum Direktor des Ethnologischen Museums, des Museums für Asiatische Kunst und für die Sammlungen der Staatlichen Museen im Humboldt Forum gewählt worden.
Onias Landveld ist ein niederländischer multidisziplinärer Künstler und Dramatiker, der in seiner Arbeit auch gesprochenes Wort und Animation verwendet. Seine Eltern haben beide surinamische Maroon-Wurzeln (Saamaka und Ndyuka). Als Kind musste seine Familie wegen des Bürgerkriegs aus Südamerika fliehen. Obwohl seine Familie wieder nach Suriname zog, kehrte Landveld 1998 in die Niederlande zurück. Er hat eine starke Verbindung zu seiner Herkunftsgemeinschaft, ihren Traditionen und ihrem Wissen – er stand in Kontakt mit dem Ethnologischen Museum/Humboldt Forum wegen eines Sammlungsgegenstands aus dem Ndyuka-Dorf Wanhatti, in dem sein Onkel ein traditionelles Oberhaupt ist.
Jan Linders ist Bereichsleiter Programm/Veranstaltungen der Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss.
Malte Mierheim studierte Deutsch und Geschichte auf Lehramt sowie Zeitgeschichte an der Universität Potsdam. Nach ersten Schritten beim Rundfunk und an der Universität wechselte er wegen seines großen Interesses für Zeitgeschichte und Quellenarbeit zum Museum: Seit März 2023 ist er wissenschaftlicher Volontär für Provenienzforschung am Stadtmuseum Berlin. Hier führt er Recherchen zur Herkunft unterschiedlicher Museumsobjekte durch, darunter eine Gouache von Adolph von Menzel, und erforscht dabei Kontexte der Berliner Stadtgeschichte wie auch des europäischen Kunsthandels im 20. Jahrhundert.
Andrea Scholz ist Kuratorin für transkulturelle Zusammenarbeit im Ethnologischen Museum und Museum für Asiatische Kunst in Berlin. Sie ist ausgebildete Anthropologin mit dem Schwerpunkt Amazonien und arbeitet seit 10 Jahren in verschiedenen Kooperationsprojekten mit indigenen Gemeinschaften und Bildungsprojekten, hauptsächlich in Lateinamerika.
Julia von Sigsfeld ist seit September 2023 Restitutionskoordinatorin des Ethnologischen Museums Berlin/Museum für Asiatische Kunst im Rahmen des Vorhabens „Das Kollaborative Museum“. Zuvor war sie wissenschaftliche Assistentin der Direktorin der Staatlichen Ethnographischen Sammlungen Sachsen. Vorangegangen war dem eine Promotion am Lateinamerika-Institut der FU Berlin als Fellow des Graduiertenkollegs „Minor Cosmopolitanisms“ mit Abschluss im Jahr 2020.
Regina Stein ist Museologin und Sammlungshistorikerin. Sie forscht zu Personenbiographien, zur Herkunft von Objekten sowie zur Geschichte von Museen und Sammlungen. Nach vielen Jahren in der Sammlungsdokumentation großer Museen in Deutschland und Österreich widmet sie sich inzwischen ausschließlich der Provenienzforschung. Seit 2021 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin für Provenienzforschung bei der Stiftung Stadtmuseum Berlin. Seit 2023 ist sie dort verantwortlich für den Aufbau einer systematischen Provenienzforschung für die Zeit der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR (1945-1990) und für die Überprüfung der damaligen Erwerbungen des Märkischen Museums auf kritische Provenienzen.
Anna Szöke ist die wissenschaftliche Koordinatorin des Projektes „Das Kollaborative Museum“ am Ethnologischen Museum und Museum für Asiatische Kunst Berlin. Sie ist Kunsthistorikerin und Kuratorin und war zuvor Geschäftsführung des Centre for Anthropological Research on Museums and Heritage (CARMAH), Humboldt Universität zu Berlin, Leitende Kuratorin des Tieranatomischen Theater, Berlin und Gastwissenschaftlerin am Museum für Naturkunde. Im Fokus ihrer wissenschaftlichen, sowie kuratorischen Arbeit liegen Fragen zum Umgang und Provenienz von „Sensiblen Sammlungen“, sowie die Entwicklung von transkulturellen Formaten, im Sinne einer Co-Produktion.