Deutscher Sachbuchpreis – die Matinée
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Eintritt frei, Online-Veranstaltung |
Deutsch, Deutsche Gebärdensprache |
Online-Veranstaltung |
Deutscher Sachbuchpreis – die Matinée bringt die acht nominierten Autor*innen miteinander ins Gespräch.
Ihre Bücher schärfen mit Analysen und Fragestellungen zu Themen wie Flucht, Eurozentrismus, Ethnologie, Freiheit, Wissenschaft und Wirklichkeitsbetrachtung den Blick auf viele Facetten des Hier und Jetzt. Sie alle sind nominiert für den Deutschen Sachbuchpreis 2021. Am Vortag der Preisverleihung, die ebenfalls im Humboldt Forum stattfindet, bringen wir die acht Autor*innen miteinander ins Gespräch. Drei Runden in unterschiedlicher Konstellation werden zeigen, welche Fragestellungen die nominierten Titel verbinden und welche Perspektiven nebeneinander stehen.
Unterschiedliche Stimmen und Themenkomplexe überraschend zusammenzubringen und damit in neue Denkräume einzuladen, ist Ziel des Humboldt Forums als neuer Ort des Erlebens, der Begegnung und des Lernens. Denken Sie mit und bereichern Sie die Diskussionen mit Ihren Fragen!
Moderation
Shelly Kupferberg, Hadnet Tesfai und Jörg Thadeusz
Die drei Gesprächsrunden
I.
Heike Behrend: Menschwerdung eines Affen. Eine Autobiografie der ethnografischen Forschung
Asal Dardan: Betrachtungen einer Barbarin
Andreas Kossert: Flucht. Eine Menschheitsgeschichte
II.
Michael Maar: Die Schlange im Wolfspelz. Das Geheimnis großer Literatur
Mai Thi Nguyen-Kim: Die kleinste gemeinsame Wirklichkeit
III.
Jürgen Kaube: Hegels Welt
Daniel Leese: Maos langer Schatten. Chinas Umgang mit der Vergangenheit
Christoph Möllers: Freiheitsgrade
Eine Veranstaltung der Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss in Zusammenarbeit mit der Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels
Die nominierten Bücher
Weiterführende Informationen zu den einzelnen Büchern finden Sie auf unserer Programmseite Deutscher Sachbuchpreis – die Preisverleihung.
Die Autor*innen
Heike Behrend, 1947 in Stralsund geboren, studierte Ethnologie, Soziologie und Religionswissenschaft in München, Wien und Berlin. Sie arbeitete ethnografisch vor allem in Ostafrika, in Kenia und in Uganda und unterrichtete an verschiedenen Universitäten im In- und Ausland. Seit ihrer Pensionierung 2012 lebt und arbeitet sie in Berlin. Sie veröffentlichte zahlreiche Bücher und Aufsätze, unter anderem Alice und die Geister. Krieg im Norden Ugandas (Trickster, 1993) und Contesting Visibility. Photographic Practices and the „Aesthetics of Withdrawal” along the East African Coast (transcript, 2013). 2021 wurde ihre Publikation Menschwerdung eines Affen neben dem Deutschen Sachbuchpreis auch für den Preis der Leipziger Buchmesse (Kategorie: Sachbuch/Essayistik) nominiert.
Asal Dardan, geboren 1978 in Teheran, wuchs nach der Flucht ihrer Eltern aus dem Iran in Köln, Bonn und Aberdeen auf. Sie studierte Kulturwissenschaften in Hildesheim und Nahoststudien in Lund. Als freie Autorin schreibt sie unter anderem für Zeit Online, die FAZ und die Berliner Zeitung. Außerdem arbeitet sie als freie Redakteurin und Autorin für das Online-Magazin was wäre wenn. Für ihren Text Neue Jahre wurde sie mit dem Caroline-Schlegel-Preis für Essayistik ausgezeichnet. Nach Jahren auf Öland in Schweden lebt Asal Dardan heute mir ihrer Familie in Berlin.
Jürgen Kaube geboren 1962, ist Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Zuvor leitete er dort das Ressort Geisteswissenschaften und war stellvertretender Feuilletonchef. 2012 wurde er vom medium magazin als Journalist des Jahres im Bereich Wissenschaft ausgezeichnet, 2015 erhielt er den Ludwig-Börne-Preis. Seine vielgelobte Max-Weber-Biographie (2014) war für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert. Über den Bestseller Die Anfänge von allem (2017) schrieb die Süddeutsche Zeitung: „ein ungemein lesenswertes Buch“, und die Neue Zürcher Zeitung meinte: „Ein Buch, das die Lust am Denken vorführt und selbst Lust zum Nachdenken macht.“
Andreas Kossert, geboren 1970, studierte Geschichte, Slawistik und Politik. Der promovierte Historiker arbeitete am Deutschen Historischen Institut in Warschau und lebt seit 2010 als Historiker und Autor in Berlin. Auf seine historischen Darstellungen Masurens (2001) und Ostpreußens (2005) erhielt er begeisterte Reaktionen. Zuletzt erschienen von ihm der Bestseller Kalte Heimat. Die Geschichte der deutschen Vertriebenen nach 1945 (2008) sowie Ostpreußen. Geschichte einer historischen Landschaft (2014). Für seine Arbeit wurde ihm der Georg Dehio-Buchpreis verliehen.
Daniel Leese studierte von 1997 bis 2003 Neuere und Neueste Geschichte, Sinologie und Volkswirtschaft in Marburg, Peking und München. Seit 2015 ist er Professor für Sinologie mit dem Schwerpunkt Geschichte und Politik des Modernen China an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der chinesischen Geschichte und Politik seit der Qing-Dynastie, derzeit insbesondere auf der Geschichte des 20. Jahrhunderts, der Geschichte der Kommunistischen Partei sowie des chinesischen Rechtssystems. Im Rahmen des vom Europäischen Forschungsrat geförderten Projekts The Maoist Legacy: Party Dictatorship, Transitional Justice and the Politics of Truth hat er erforscht, auf welche Weise sich die Kommunistische Partei nach Mao Zedongs Tod mit dem Erbe massenhaften historischen Unrechts auseinandersetzte. Die Ergebnisse sind in sein für den Deutschen Sachbuchpreis 2021 nominiertes Buch Maos langer Schatten. Chinas Umgang mit der Vergangenheit (C.H.Beck, 2020) eingeflossen.
Michael Maar, geboren 1960, ist Germanist, Schriftsteller und Literaturkritiker. Bekannt wurde er durch Geister und Kunst. Neuigkeiten aus dem Zauberberg (1995), für das er den Johann-Heinrich-Merck-Preis erhielt. 2002 wurde er in die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung aufgenommen, 2008 in die Bayerische Akademie der Schönen Künste, 2010 bekam er den Heinrich-Mann-Preis verliehen. Zuletzt sind von ihm erschienen: Heute bedeckt und kühl. Große Tagebücher von Samuel Pepys bis Virginia Woolf (2013) und Tamburinis Buckel. Meister von heute (2014). Er hat zwei Kinder und lebt in Berlin.
Christoph Möllers geboren 1969, studierte Jura, Philosophie und Komparatistik in Tübingen, München, Madrid und Chicago. Er lehrt Verfassungsrecht und Rechtsphilosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin, als Gast unter anderem in Budapest, London, Paris und Princeton, und ist Permanent Fellow am Wissenschaftskolleg. Seine Interessen umfassen die politische Philosophie und die Theorie sozialer Normen. Praktisch hat er als Richter im Nebenamt am Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg und als Rechtsvertreter von Bundestag, Bundesrat und Bundesregierung vor dem Bundesverfassungsgericht gearbeitet. Für seine Forschungen wurden ihm der Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der Schader-Preis verliehen.
Mai Thi Nguyen-Kim ist promovierte Chemikerin und Wissenschaftsjournalistin. Sie moderiert im WDR die Wissenssendung Quarks und produziert den mehrfach ausgezeichneten YouTube-Kanal maiLab, unter anderem mit dem Grimme Online Award 2018. Im selben Jahr erhielt sie den Georg-von-Holtzbrinck-Preis für Wissenschaftsjournalismus, 2019 folgte der Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis, 2020 die Goldene Kamera und das Bundesverdienstkreuz.
Die Moderator*innen
Shelly Kupferberg, 1974 in Tel-Aviv geboren, wuchs in West-Berlin auf. Sie studierte Publizistik, Theater- und Musikwissenschaften an der Freien Universität Berlin und begann schon während ihres Studiums, als Journalistin für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu arbeiten. Neben zahlreichen Beiträgen für die ARD moderiert sie seit 25 Jahren Kultur-, Literatur und Gesellschaftsmagazine, arbeitet als freie Redakteurin und Moderatorin für Deutschlandfunk Kultur und moderiert auf rbbKultur tägliche Live-Kultursendungen.
Ihre thematischen Schwerpunkte umfassen neben der Kultur auch Bildung, Kulturvermittlung, Digitalisierung, Zivilgesellschaft, Intergenerationelles, Demokratie und Partizipation, Diskriminierungs- sowie Migrationsthemen und Provenienzforschung. Zusätzlich zu ihren regelmäßigen Live-Radiosendungen moderiert sie zahlreiche Lesungen und Tagungen, Filmvorführungen sowie hochkarätige Veranstaltungen für unterschiedliche Stiftungen, Ministerien, Kultureinrichtungen und Festivals. Außerdem moderiert sie ehrenamtlich für Terre des Femmes.
Hadnet Tesfai ist – auch wenn man ihr das nicht ansieht – ein alter Hase in der Medienlandschaft. Bereits mit 20 Jahren hat sie erste Moderationserfahrungen im Radio gesammelt und lange für Radio Fritz in Berlin moderiert. Bei MTV war sie eines der Gesichter des Senders und moderierte die Sendungen urban TRL, brandneu und Beck´s Most Wanted Music sowie Specials wie den Red Carpet zu den MTV Europe Music Awards.
Auch für die öffentlich-rechtlichen ist Hadnet Tesfai im TV unterwegs. Im März 2012 stieß sie zum Moderatorenteam von ZDFkultur. Hier übernahm sie das tägliche Popkultur-Magazin DER MARKER und moderierte bei diversen Musikfestivals sowie die Musiksendung Delikatessen Charts. Die Festivalmoderation führt sie nun bei 3sat weiter. 2020 startete sie gemeinsam mit ihrer Kollegin Aminata Belli die vielbeachtete Instagram-Talkreihe Sitzplatzreservierung als Reaktion auf die Black Lives Matter-Bewegung und den Umgang damit in den deutschen Medien.
In der Podcastwelt ist Hadnet Tesfai ebenfalls sehr aktiv. Bei Tratsch & Tacheles setzt sie sich gemeinsam mit Tarik Tesfu mit aktuellem Klatsch und Tratsch der Popkultur und Medienlandschaft auseinander. In der Netflixwoche mit Jörg Thadeusz werden die Neuerscheinungen bei Netflix genauer unter die Lupe genommen. Des Weiteren ist Hadnet Tesfai Teil des neuen wöchentlichen Youtube-Talk-Formats Five Souls zu Beziehungsthemen.
Jörg Thadeusz ist Moderator, Autor und Journalist. Er moderierte im rbb die Sendungen Thadeusz und Talk aus Berlin. Aktuell präsentiert er dort die politische Gesprächssendung Thadeusz und die Beobachter. Auf WDR 2 läuft zudem viermal die Woche das Talkradio Jörg Thadeusz, wo er mit Prominenten und Vordenker*innen spricht. Er präsentiert eine Vielzahl von Veranstaltungen, darunter den Theodor-Wolff-Journalistenpreis, den Tag der Deutschen Industrie oder den Deutschen Reporterpreis.