Einblick in die Welt der Kartographie

Karten sind in unserem Leben allgegenwärtig, vom GPS auf unseren Telefonen bis hin zu den Atlanten in den Klassenzimmern. Doch hinterfragen nur wenige ihr Wesen oder ihren Entstehungsprozess.

Dieser Kurzvortrag taucht ein in das Reich der kritischen Kartograhie und untersucht, wie Karten historisch gesehen Instrumente der Macht und des Einflusses waren.

Wir werden die Vorstellung von Karten als statische, objektive Dokumente in Frage stellen. Stattdessen werden wir sie als dynamische, sich entwickelnde, von subjektiven Perspektiven geprägte Gebilde betrachten. In Anlehnung an Michel Foucaults Konzept des „Diskurses“ werden wir untersuchen, wie Karten nicht nur räumliche Informationen darstellen, sondern auch geografisches Wissen organisieren und unser kollektives Verständnis von Situationen strukturieren. Wir werden untersuchen, wie Karten als Diskurse über die Welt Probleme sichtbar oder unsichtbar machen können, die Art und Weise beeinflussen, wie Probleme angegangen werden, und daraus politische Macht ableiten.

Karen Meirik stellt die historischen Museums-Sammlungen des Maritiem Museum Rotterdam vor. Auch geht sie auf die Art und Weise ein, wie Seefahrer die Magellanstraße kartiert haben, vom 16. Jahrhundert bis zur Reise mit der HMS Beagle – dem Schiff, auf dem Charles Darwin die Inspiration für seine Evolutionstheorie fand. Es wird verdeutlicht, wie wichtig Küstenprofile in einer Zeit waren, in der es auf See noch nicht möglich war, den Längengrad zu bestimmen.

Das Stadtmuseum Berlin bewahrt in mehreren Sammlungsbereichen zum Teil einzigartige Zeugnisse über das bewegte Leben und universelle Wirken Alexander von Humboldts.

Darunter bildet die rund 2.000 Objekte umfassende, von Prof. Dr. Wolfgang-Hagen Hein über mehrere Jahrzehnte zusammengestellte Humboldt-Sammlung Hein den größten geschlossenen Bestand, der auch einige Karten und Landschaftsprofile beinhaltet. Darunter ist – als ein Höhepunkt im Schaffen Alexander von Humboldts – die großformatige kolorierte Tafel „Geographie der Pflanzen in den Tropen-Ländern – ein Naturgemälde der Anden“. Sie lag dem 1807 erschienenen Band „Ideen zu einer Geographie der Pflanzen“, dem amerikanischen Reisewerk von Humboldts, bei.