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Die Diskursreihe „Ein Objekt, viele Fragen“ nimmt gezielt ein einzelnes Objekt einer Ausstellung in den Blick. Ein Gespräch oder wie bei dieser Veranstaltung eine künstlerische Annäherung an ein Objekt erschließt Aspekte, die in der Ausstellung selbst nicht behandelt werden können und erprobt eine neue Wahrnehmung des Objekts unter veränderter Fragestellung.

Dabei kann es um die Herstellungstechnik oder die symbolische Bedeutung gehen, um Vorbesitzer*innen oder die Objektbiografie, um das im Objekt gespeicherte Wissen oder seine besondere Ausstrahlung. Die Veranstaltung findet unmittelbar in der jeweiligen Ausstellung statt und öffnet einen experimentellen Raum gemeinsam die Perspektive auf ein Objekt zu verändern.

Wir befinden uns in einem Gebäude, welches mehr Fragen stellt als es Antworten gibt. Vor allem im Ethnologischen Museum werden die Fragen nach menschenrechtlichem Besitztum und Beschreibungshoheiten, aber auch nach den Grenzen der Ausstellungspraxis laut. In der Musikethnologie werden Instrumente in Vitrinen präsentiert. Sie wurden gesammelt, kategorisiert, beforscht und ausgestellt. Aber wo sind ihre Bedeutungen, die Berührungen der Spielenden, die Rituale und vor allem ihre Klänge hin?

 

Wir haben die Künstlerin Yuko Matsuyama eingeladen, sich mit einem Objekt der Musikethnologischen Sammlung auseinanderzusetzen. Yuko Matsuyama ist eine Künstlerin, die an der Schnittstelle zwischen Klang und Bewegung arbeitet. Sie recherchiert im Rahmen eines Stipendiums (Dis-Tanz Solo) vom Dachverband Tanz Deutschland zu Tanz und Tonalität des leeren Raumes.

Im beindruckenden Hörraum der Musikethnologie geht Yuko Matsuyama für ein Zupfdiophon (Likembe/Mbira/Kalimba) aus Afrika perfomativ auf die Suche nach ihrem stillgelegten Klang. Dabei entsteht eine meditative Begegnung – ein Raum für Anerkennung und Respekt dem Instrument und den Künstler*innen gegenüber, die dieses Instrument gebaut und gespielt haben und eng mit ihm verbunden sind – eine Begegnung mit einer Zeit und Kultur, die nicht die ihre sind.

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Organistorische Hinweise