Geschichten im Sand
mit Stephen C. Levinson
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10 € |
Dauer: 60 min |
ab 16 Jahre |
Englisch |
Sonderausstellung 1, EG |
Teil von: Ein Objekt, viele Fragen |
Das Geschichtenerzählen im Sand (sand storytelling) ist eine Form des Erzählens in Zentralaustralien, bei der die vorgetragene Erzählungen von Gesten und Skizzen im Sandboden begleitet werden. Diese Geschichten handeln zumeist von Mythen und Reisen von Ahnenwesen wie zum Beispiel den Sieben Schwestern. Die visuellen Medien (Gesten und Zeichnungen) ergänzen das gesprochene Wort und fügen dem Erzählfluss wichtige Informationen hinzu oder verleihen rhetorischen Nachdruck und Präzision.
Ausgehend von der Video-Dokumentation einer solchen Sand Story in der Ausstellung Songlines. Sieben Schwestern erschaffen Australien spricht der Anthropologe und Linguist Stephen C. Levinson mit der Kuratorin Uta Kornmeier über die Bedeutung des räumlichen Denkens im Leben der Aborigines und wie dies mit dem Gebrauch von Gesten, der Tradition des Sandzeichnens sowie der Landschaft und ihrer Mythologie zusammenhängt. Gemeinsam entdecken wir, inwieweit Visualisierung auch unsere eigene Kommunikation und unser Denken unterstützt.
Stephen C. Levinson ist Anthropologe und Linguist und ehemaliger wissenschaftlicher Direktor am Max-Planck-Institut für Psycholinguistik in Nijmegen. Er hat mit indigenen Gemeinschaften in Australien, Indien, Mexiko und zuletzt in Papua-Neuguinea gearbeitet. Sein Forschungsinteresse gilt der Sprachenvielfalt und ihrer Bedeutung für die Kognitionspsychologie.
Uta Kornmeier hat Kunstgeschichte und Museum Studies studiert und kuratierte mehrere Ausstellungen im Berliner Medizinhistorischen Museum. Seit 2020 ist sie Kuratorin für wissenschaftliche Veranstaltungen und Programme im Humboldt Forum.