Lange Nacht der Wissenschaften
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14 € / 9 € |
Zugang zur Veranstaltung erhalten alle Inhaber*innen eines Tickets der Langen Nacht der Wissenschaften |
ab 14 Jahre |
Deutsch |
Humboldt Labor, 1. OG |
Teil von: Meet the Scientist |
Die Lange Nacht der Wissenschaften kommt ins Humboldt Labor – gleich siebenmal mit Berliner Spitzenforschung!
Anlässlich der Langen Nacht der Wissenschaften stellen sich die sieben Berliner Exzellenzcluster am 2. Juli im Humboldt Labor vor. Im Rahmen der „Meet the Scientist“-Reihe präsentieren Wissenschaftler*innen ihre herausragenden Forschungsprojekte – im Dialog mit dem Publikum. Welche Bedeutung hat der Krieg in der Ukraine für liberale Gesellschaftsordnungen? Wie weiß eine Blume, wann sie blühen muss? Sind aktive Materialien der Stoff, aus dem unsere Zukunft ist? Wie kann Geometrie zu einem schöneren Stadtbild führen? Und was passiert nach einem Schlaganfall? In kurzen, interaktiven Vorträgen diskutieren Forscher*innen, womit sich ihre Cluster beschäftigen – und wie exzellente, interdisziplinäre Wissenschaft im 21. Jahrhundert aussieht.
In Kooperation mit den Exzellenzclustern der Freien Universität Berlin, der Technischen Universität Berlin, der Humboldt-Universität zu Berlin und Charité – Universitätsmedizin Berlin im Rahmen der Langen Nacht der Wissenschaften.
Zugang zur Veranstaltung erhalten alle Inhaber*innen eines Tickets der Langen Nacht der Wissenschaften – erhältlich hier: LANGE NACHT DER WISSENSCHAFTEN
Programm
Mit Gwendolyn Sasse
Warum führt Russland in der Ukraine Krieg? Wie erklärt sich die Geschlossenheit des ukrainischen militärischen und zivilen Widerstands? Welche Bedeutung hat dieser Krieg für Europa insgesamt und für liberale Gesellschaftsordnungen? Aufbauend auf langjähriger sozialwissenschaftlicher Forschung zu Identitäten und gesellschaftlicher Mobilisierung in der Ukraine kontextualisiert das Gespräch mit der renommierten Politikwissenschaftlerin Gwendolyn Sasse den derzeitigen Krieg, seine Hintergründe und Folgen.
Gwendolyn Sasse
Gwendolyn Sasse ist wissenschaftliche Direktorin des Zentrums für Osteuropa- und internationale Studien und Einstein-Professorin für vergleichende Demokratie- und Autoritarismusforschung an der Humboldt-Universität zu Berlin. Zudem ist sie Principal Investigator im Exzellenzcluster „Contestations of the Liberal Script – SCRIPTS“.
Mit Andrew James Johnston
Der Cluster „Temporal Communities“ erforscht, was es bedeutet, wenn Literatur global wird. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie Literatur über Zeiten und Räume hinweg Beziehungen stiftet – Beziehungen zwischen Texten und Leser*innen, zwischen Schriftsteller*innen und Künstler*innen, zwischen unterschiedlichen Gattungen, Medien und Institutionen: von der Oper über Mangas bis hin zur Fernsehserie der Gegenwart.
Am Beispiel des frühmittelalterlichen englischen Epos „Beowulf“ wird gezeigt, wie sich eine solche, raum- und zeitübergreifende Globalität entfaltet, wie ein erzählendes Gedicht aus einer fernen und sehr fremden Vergangenheit vielfältige Beziehungen knüpft, dabei sein ganz eigenes In-der-Zeit-Sein imaginiert und eine eigene Vorstellung davon entwirft, was es heißt global zu sein.
Andrew James Johnston
Andrew James Johnston ist Professor für Englische Literaturwissenschaft mit einem Schwerpunkt im Mittelalter und der Frühen Neuzeit an der FU Berlin und einer der beiden Sprecher*innen des Exzellenzclusters 2020 Temporal Communities: Doing Literature in a Global Perspective.
Mit Sabine Oldemeyer
Die Sonne ist für das Leben auf der Erde von essenzieller Bedeutung – Pflanzen zum Beispiel betreiben mit ihrer Hilfe Photosynthese. Um diesen Prozess effizient zu steuern, nutzen Pflanzen bestimmte Proteine: sogenannte Cryptochrome. Sie reagieren auf blaues Licht und regulieren das Wachstum der Pflanze und ihre Blütezeit.
Auch Algen, Insekten und sogar Säugetiere nutzen Cryptochrome – etwa für die Einstellung ihres Tag/Nacht-Rhythmus oder die Wahrnehmung des Magnetfelds der Erde. Wie diese Prozesse ablaufen ist das Forschungsfeld von Sabine Oldemeyer. Sie erklärt, warum das in Grünalgen vorkommende Cryptochrom „aCRY“ sogar Schäden an der DNA reparieren kann – und dass in der Zukunft womöglich lichtsensible Algen helfen können, revolutionäre neue Anwendungen zu entwickeln.
Sabine Oldemeyer
Sabine Oldemeyer ist Postdoktorandin für Experimentelle Molekulare Biophysik an der Freien Universität Berlin. Ihr wissenschaftlicher Schwerpunkt liegt im Bereich licht-induzierter Prozesse in Retinalproteinen und Cryptochromen.
Mit Regine Hengge und Wolfgang Schäffner
Am Exzellenzcluster „Matters of Activity“ wird die Aktivität von Materialien neu gedacht. Dazu untersuchen zum Beispiel Expert*innen aus der Biologie und Materialwissenschaft gemeinsam mit Architekt*innen und Kulturwissenschaftler*innen die aktiven Strukturen und Eigenschaften von Holz oder Bakterien. Mit dem dabei gewonnenen Wissen sollen einmal nachhaltigere und energieeffizientere Technologien entwickelt werden. Mikrobiologin Regine Hengge und Cluster-Sprecher Wolfgang Schäffner, Wissenschafts- und Medienhistoriker, geben am „Active Curtain Project“ Einblicke in die vielfältige Forschungsarbeit.
Das „Active Curtain Project“ ist ein fortlaufender Experimentalaufbau des Exzellenzclusters „Matters of Activity“. In einen Vorhang im Eingangsbereich des Humboldt Labors werden verschiedene fragile, interaktive und transluzente Materialien aus bakteriell generierter und pflanzlicher Zellulose eingewebt, die auf das Raumklima reagieren. Das natürlich generierte Material bewegt sich, verbindet sich, schwillt an oder dreht sich ein – ganz ohne herkömmliche Mechanik. Maßstab und Geschwindigkeit der Aktivität werden in projizierten Bildern und Filmen sichtbar.
Regine Hengge
Regine Hengge ist Professorin für Mikrobiologie an der Humboldt-Universität und erforscht, wie Bakterien Biofilme bilden und wie sie Stress verarbeiten. Bei „Matters of Activity“ untersucht sie bakterielle Biofilme als Beispiel für aktive Materie mit den Schwerpunkten Nano-/Mikroarchitektur und Morphogenese von Biofilmen.
Wolfgang Schäffner
Wolfgang Schäffner ist Professor für Wissens- und Kulturgeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin und Sprecher des Exzellenzclusters „Matters of Activity. Image Space Material“. Als Projektleiter von „Symbolic Material“ erforscht und entwickelt er unter anderem gemeinsame Denkmodelle und allgemeinverständliche Begriffe für die fächerübergreifende Forschung an aktiven Materialien.
Mit Anna Kufner
Die Neurowissenschaftlerin Anna Kufner forscht an der Charité – Universitätsmedizin Berlin unter anderem zu Auswirkungen von Schlaganfällen. Dabei wendet die Forschungsgruppe eine neue Methode an: die sogenannte „Lesion-Network Mapping (LNM) of post-stroke symptoms“ (LNM). Mit ihrer Hilfe soll es gelingen, neurologische Defizite nach einem Schlaganfall besser zu verstehen, vorherzusagen und anschließend zu behandeln. An der NeuroCure – Forschungsstation im Humboldt Labor gibt Anna Kufner Einblicke in ihre wissenschaftliche Arbeit und beantwortet Fragen der Besucher*innen.
Anna Kufner
Anna Kufner ist Postdoktorandin am Centrum für Schlaganfallforschung Berlin der Charité. Zudem ist sie seit 2021 Stipendiatin des NeuroCure Research Fellowships und forscht an den Symptomen, die nach einem Schlaganfall auftreten.
Mit Felix Günther und Nina Smeenk
Biegen, ohne Brechen – bei großen Glasfassaden ist dies ein schwieriges und teures Unterfangen. Um dennoch ihren Ansprüchen an Design gerecht zu werden, setzen Architekt*innen ihre geschwungenen Flächen aus einzelnen Glasplatten zusammen. Mathematiker*innen haben mit einer geometrischen Theorie solcher Flächen herausgefunden, wie futuristische Glasdächer so realisiert werden können, dass sie mit gleichmäßigen Reflektionen im Sonnenlicht glänzen. Ihre Motivation: Richtig zusammengesetzt, können viele Eigenschaften der runden Flächen beibehalten und gleichzeitig eine hohe Stabilität gewährleistet werden. Erleben Sie, wie die Geometrie zu einem schöneren Stadtbild führen kann und wie der Mathematik eine ganz eigene Ästhetik innewohnt!
Felix Günther
Felix Günther arbeitet als promovierter Mathematiker im Sonderforschungsbereich „Diskretisierung in Geometrie und Dynamik“ an der Technischen Universität Berlin. Neben seiner Forschung im Bereich der diskreten Differentialgeometrie engagiert er sich in der Wissenschaftskommunikation und der Talentförderung. Als Mitglied der Jungen Akademie Mainz und des Jungen Zentrums für interdisziplinäre Forschung setzt er sich für den Austausch über Fächergrenzen hinweg ein.
Nina Smeenk
Nina Smeenk ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Technischen Universität Berlin. Im Rahmen ihres Masterstudiums arbeitete sie bis 2020 im Sonderforschungsbereich „Diskretisierung in Geometrie und Dynamik“ in einem Projekt zur geometrischen 3D-Visualisierung von mathematischen Theorien. Diese Arbeit setzt sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin mit dem Ziel fort, 2024 ihren Doktortitel zu erlangen.
mit David Bierbach
Viele Tiere zeigen erstaunliche kognitive Leistungen. Am Beispiel von Fischen wird David Bierbach einige der beachtlichen Geistesleistungen von Tieren aufzeigen – vom Antizipieren des zukünftigen Verhaltens bekannter Artgenossen über das Kopieren bei der Partnerwahl bis zum Synchronschwimmen im Schwarm.
David Bierbach
David Bierbach ist Biologe und forscht an Themen, die von individuellen Unterschieden zu übergreifenden kollektiven Verhaltensweisen reichen. Sein Forschungsinteresse liegt auf tropischen Frischwasserfischen wie Amazonenkärpflingen (Poecilia formosa), Guppys (P. formosa) und Schwefel Mollys (P. sulphuraria). Im Exzellenzcluster „Science of Intelligence“ erforscht er, wie Fische in ihren sozialen Interaktionen vorausschauend agieren – mit dem Ziel, dieses Wissen für die Entwicklung verbesserter bio-mimetischer Roboter und Algorithmen der sozialen Interaktion einzusetzen.