Wie gebärdet man eigentlich auf Sächsisch?
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kostenfrei |
Dauer: 60 min |
Deutsch, Deutsche Gebärdensprache |
Humboldt Labor, 1. OG |
Teil von: Meet the Scientist |
Wie arbeitet eigentlich ein wissenschaftliches Team aus tauben und hörenden Personen zusammen? Wieso ist Gebärdensprache nicht international? Und kann man eine Gebärdensprachlerin aus Bayern von einem Gebärdensprachler aus Sachsen unterscheiden?
Diese und weitere Fragen beantwortet Julian Bleicken, Mitarbeiter im DGS-Korpus-Projekt. Ziel des Projekts ist es, die Deutsche Gebärdensprache (DGS) in ihren vielfältigen Facetten zu erfassen und zu erforschen. Bei dem durch die Akademie der Wissenschaften in Hamburg geförderten Langzeitprojekt handelt es sich um eine einzigartige Videodatensammlung von Gesprächen und Erzählungen in DGS. Über Jahre haben Forschende Filmaufnahmen angefertigt, in denen über 300 Teilnehmende in Paaren verschiedene Szenarien und Aufgaben bewältigt haben. Entstanden ist eine Datenbank, die in großer Breite die Alltagssprache der DGS-Community in ganz Deutschland zeigt.
Für die Ausstellung „Nach der Natur“ entwickelten die Wissenschaftler*innen des DGS-Korpus-Projekts eine barrierearme Medienstation, an der Besucher*innen ihr Wissen über Gebärdensprachen erweitern und mehr über die Dialekte der Deutschen Gebärdensprache erfahren können. In der Reihe „Meet the Scientist“ berichtet Julian Bleicken über die Entstehung der Medienstation und das DGS-Korpus. Er bietet einen Ausblick auf das korpusbasierte Wörterbuch DGS – Deutsch, das derzeit entwickelt wird, und kombiniert interessante Fakten zur Gebärdensprache mit Anekdoten aus dem Alltag der Forschenden. Besucher*innen sind herzlich eingeladen, Fragen zu stellen und mitzudiskutieren.
Die Veranstaltung wird gedolmetscht (DGS – Deutsch)
Julian Bleicken arbeitet seit März 2015 im DGS-Korpus-Projekt. Nach einer Ausbildung als Mechatroniker hat er 2014 sein Studium in Deutscher Gebärdensprache (B.A.) mit Nebenfach BWL abgeschlossen und 2021 einen Master in Gebärdensprachlinguistik gemacht. Bereits während des Studiums hat er das Projektteam als studentische Hilfskraft unterstützt. Zu seinen Arbeitsbereichen zählen die Transkription, die Betreuung studentischer Mitarbeitender und die Mitwirkung bei der Videoproduktion für das DW-DGS, das „Digitale Wörterbuch DGS – Deutsch“.