Lieder der Revolutionen
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Eintritt frei |
Foyer |
Gehört zu: Berliner Wochenende für die Demokratie |
Revolten, Protest und Musik sind seit ewigen Zeiten eine explosive Mischung. Sounds und Lyrics verbinden Menschen und wecken das Gefühl von Gemeinsamkeit, und das über Grenzen hinweg. DJ Yuriy Gurzhy – Initiator der Reihen „Russendisko“ und „Born in UA“ – legt am Wochenende für die Demokratie im Foyer des Humboldt Forums auf. Gemeinsam mit dem tanzenden Publikum begibt sich der gebürtige Ukrainer auf eine Reise durch Protest- und Revolutionslieder aus verschiedenen Ländern und Epochen.
Der gebürtige Ukrainer kam im Alter von 20 Jahren mit seiner Familie nach Berlin. Er ist Musiker, DJ, Produzent und Radiomoderator. Gemeinsam mit dem Schriftsteller Wladimir Kaminer initiierte er die legendäre Partyreihe Russendisko und gab Compilations heraus u. a. „Russendisko Hits“ und „Ukraine Do America“. Schon „Shtetl Superstars“ (2006) befasste sich mit zeitgenössischen, jüdischen Sounds aus der ganzen Welt. Yuriy ist auch als Sänger und Gitarrist mit dem Emigrantski Raggamuffin Kollektiv RotFront aktiv.
2016-17 veranstaltete er die Partyreihe Born In UA, die sich mit ukrainischer Musik befasste und brachte die Compilation „Borsh Division – Future Sound Of Ukraine“ (Trikont) heraus.
Im Studio R // Gorki Theater Berlin gründete er zusammen mit Daniel Kahn und Marina Frenk The Disorientalists, ein Trio, das in einer musikalisch-theatralischen Performance das Leben des mysteriösen jüdisch-aserbaidschanischen deutschsprachigen Schriftstellers Essad Bey erzählt.
Während der Pandemie hat Yuriy die regelmäßigen DJ-Sets aus dem Panda-Theater Berlin gestreamt sowie mit Wladimir Kaminer und der gemeinsamen Band Kaminer & die Antikörpers die CD »Bleib zu Hause, Mama!« herausgebracht. Mit Ironie und Witz verarbeiten Kaminer und Gurzhy in ihrem »Pandemietagebuch« ihre Erlebnisse und Beobachtungen in Zeiten von Corona.
Seine letzten zwei Alben nahm Yuriy Gurzhy in der Ukraine auf. 2020 erschien „The New Donbass Symphony“, ein Songzyklus, der in den fünf Städten des ukrainischen Donbass zusammen mit den dort lebenden Schülern entwickelt wurde, sowie „Fokstroty“ (2021), 10 Lieder zu den Texten der ukrainischen Autoren aus der Zeit der Hingerichteten Renaissance, die Gurzhy zusammen mit Serhij Zhadan eingespielt und eingesungen hat.
Sein erstes Buch „Richard Wagner und die Klezmerband – Auf der Suche nach dem neuen Jüdischen Sound in Deutschland“ ist im Januar 2022 erschienen. Seit Februar schreibt Gurzhy ein Kriegstagebuch für die Berliner Zeitung „Der Tagesspiegel“.