Bewegung im Auge des Betrachters
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kostenfrei |
Bitte buchen Sie Ihr Ticket vorab online oder an der Kasse im Foyer |
Dauer: 60 min |
ab 14 Jahre |
Deutsch |
Humboldt Labor, 1. OG |
max. 25 Personen |
Teil von: Meet the Scientist |
Die Augen sind der Marco Polo des menschlichen Körpers — sie reisen unaufhörlich durch die vor uns liegende visuelle Welt, neugierig nach interessanten oder sogar aufschlussreichen Informationen. Die Beobachtung der Augenbewegungen einer Person bietet daher Einblicke in ihre Wahrnehmung und Kognition — die Augen sind tatsächlich ein Fenster zum Geist.
Dass Augenbewegungen notwendig sind, damit Wahrnehmung überhaupt stattfinden kann, wurde in Experimenten in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts gezeigt, als Wissenschaftler nachwiesen, dass die Verhinderung von Augenbewegungen (z. B. durch Lähmung oder durch Stabilisierung eines Bildes auf der Netzhaut) dazu führt, dass die Wahrnehmung in Sekundenbruchteilen verblasst.
Bei Meet the Scientist demonstriert Martin Rolfs, wie Augenbewegungen den Input für das visuelle Gehirn formen, indem sie der Netzhaut scheinbar unregelmäßige Bewegungen aufzwingen – ähnlich den mit Handkameras aufgenommenen Videos. Er zeigt, wie das Gehirn die verschiedenen sensorischen Konsequenzen von Augenbewegungen für die kontinuierliche Wahrnehmung und das Verhalten nutzt.
VORTRAGENDE
Martin Rolfs ist Professor für Aktive Wahrnehmung und Kognition am Institut für Psychologie der Humboldt-Universität zu Berlin und Mitglied des Exzellenzclusters Science of Intelligence. Für seine Doktorarbeit an der Universität Potsdam erhielt er 2008 den Heinz-Heckhausen-Preis der Deutschen Gesellschaft für Psychologie. Bevor er eine unabhängige Forschungsgruppe in Berlin gründete, arbeitete er als Forscher in Paris, New York und Marseille. Seine Forschung untersucht, wie Bewegungen das Sehen beeinflussen.
Carolin Hübner ist Postdoktorandin in der Arbeitsgruppe Aktive Wahrnehmung und Kognition am Institut für Psychologie der Humboldt-Universität zu Berlin. Dort begann sie ihre Arbeit im Bereich der aktiven visuellen Wahrnehmung im Mai 2021. Sie promovierte an der Philipps-Universität Marburg, wo sie untersuchte, wie visuelle Informationen von vor und nach einer Augenbewegung zu einer zusammenhängenden Wahrnehmung integriert werden können. Für ihren Master und Bachelor studierte sie Sensorik und Kognitive Psychologie an der TU Chemnitz.