Sticken und Schwätzen
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Wenn Menschen mit einer Nadel in Stoff stechen, passiert etwas. Etwas, das in ihrem Körper nachklingt. Vielleicht ist es das uralte Echo, eine Erinnerung des menschlichen Körpers an eine Sprache, die es bereits vor dem geschriebenen Wort gab: die Sprache der Nadeln, Fäden, Gewebe und Stickereien, der Text eines Textils. Ein Textil wiederum ist ein Geflecht, also ein Zusammenhang.
Die Künstlerinnen Helena Hernandez und Anna Kölle rufen dazu auf, sich bei den Kunstwerken im Museum zu versammeln, sich eine Weile niederzulassen und auszutauschen, während gemeinsam kleine Textilarbeiten angefertigt werden. Die Künstlerinnen wollen Kunstwerke aus der Vergangenheit in einen Zusammenhang bringen mit Textilkunst als Mittel für politische Aktionen und der Suche nach kulturellen Identitäten. Dabei werden zeitgenössische Lesarten und Positionierungen in den kollektiven Austausch während des Stickens einbezogen.
Mit der Aktivität des Stickens und Nähens knüpfen Helena Hernandez und Anna Kölle an eine kollektive Praxis an, die der Entstehung vieler Textilien zugrunde liegt. Sie schaffen gemeinsam mit den Besucher*innen einen kleinen geschützten Raum der Interaktion und des Austauschs innerhalb des Museums und beleben diesen zugleich. Am Ende der Kunstaktion kann die kollektive und partizipative Arbeit ausgestellt werden und somit in einen Dialog mit den Museumsstücken und zukünftigen Besucher*innen treten.
Raum 207, 2. OG
Alltagsbeobachtungen, theoretische Lektüre und eine Neugierde für sehr unterschiedliche Disziplinen orientieren Anna Kölles Positionierung als Zeichnerin, Bildhauerin, Musikerin und „undisziplinierte Forscherin“.
Seit über zehn Jahren arbeitet sie freischaffend im Kontext von Schule, Museum, freier Kunstschule, Seminaren und Tagungen als Künstlerin und Kunstvermittlerin, entwickelt Workshopformate und setzt diese oft auch in Kooperation mit anderen Künstler*innen und/oder Lehrpersonen um.
Helena Her lebt und arbeitet in Berlin. Sie studierte Bildende Kunst an der National School of Plastic Arts ENAP, UNAM in Mexiko und schloss ihr Masterstudium in Art in Public Spheres an der Hochschule Luzern, Schweiz mit einem Erasmus-Semester in Wien, Österreich an der Akademie der bildenden Künste ab.
Ihre Arbeiten wurden in Kollektivausstellungen gezeigt, zuletzt in Island, der Schweiz, Österreich, Singapur, der Türkei, Italien, den USA, dem Vereinigten Königreich, Portugal, Spanien, Deutschland und Mexiko sowie in Einzelausstellungen in Deutschland, Mexiko und dem Vereinigten Königreich.