Filmpremiere: „The Rise and Fall of Zygmunt Blask“
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5 EUR, ermäßigt 3 EUR |
ab 12 Jahre |
Deutsch, Englisch, Polnisch |
Berlin Ausstellung, 1. OG, Saal 5 Berlin Raum |
„The Rise and Fall of Zygmunt Blask“ erzählt die Geschichte des Glamrock-Superstars Zygmunt Blask im queer-polnischen Untergrund der 1970er und 1980er Jahre. Erschaffen hat die Kunstfigur der polnische Musiker Jemek Jemowit, der 2021 die Rockoper „Legenda Zygmunt Blask“ auf den Markt brachte. Die Künstler*innen Ewa Maria Slaska und Leon Dziemaszkiewicz spinnen in dem Film von Krzysztof Honowski und Jemek Jemowit das Leben der Pop-Ikone weiter, deren Aufstieg und Fall exemplarisch für viele flüchtende Existenzen zwischen Zensur, Selbstbestimmung, Auswanderung und Exil steht.
Anhand ihrer persönlichen Erlebnisse und Erinnerungen beschreiben Slaska und Dziemaszkiewicz eine alternative europäische Geschichte von Ost und West. Teils Musical, teils Dokumentarfilm, teils queer-feministischer Agitprop, zeigt der Film Collagen aus Heimvideos aus dem kommunistischen Polen gepaart mit Interviews und szenischen Nachstellungen, die in Berlin und Zielona Góra neu gedreht wurden.
„The Rise and Fall of Zygmunt Blask“ ist ein schonungsloses Mahnmal für die furchtbaren Kämpfe um das Recht auf Selbstbestimmung, die in ehemaligen sowjetischen Ländern bis zum heutigen Tage und wieder verstärkt geführt werden müssen.
Die Veranstaltung ist Teil des Begleitprogramms zur Freifläche „Freiheit, Gleichheit, Solidarność“ von Ewa Maria Slaska, Anna Krenz und Jemek Jemowit.
18.30 Uhr
Tape Listening Session des Studioalbums „Legenda Zygmunta Blask“ von Jemek Jemowit. Im Erscheinungsjahr 2021 wirft es Fragen zur gesellschaftspolitischen Situation des Landes unter der PiS-Regierung (Prawo i Sprawiedliwość) auf, insbesondere zur schwierigen Lage der LGBTIQ-Community.
19 Uhr
Premiere-Screening des Films „The Rise and Fall of Zygmunt Blask“. Der Film wird auf Polnisch, Deutsch und Englisch mit englischen Untertiteln gezeigt.
19:35 Uhr
Q&A mit den Filmemachenden und Darstellenden, moderiert von Joanna Ratajczak. Das Gespräch findet auf Deutsch mit englischer Simultan-Übersetzung statt.
„The Rise and Fall of Zygmunt Blask“ (2021-24) ist ein Film von Krzysztof Honowski und Jemek Jemowit, mit Ewa Maria Slaska, Leon Krzysztof Dziemaszkiewicz, Roland Owsnitzki und Jemek Jemowit. Gefördert durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa Berlin im Rahmen der Oder-Partnerschaft.
Beteiligte
Der Medienkünstler Krzysztof Honowski (geb. 1986 in London) studierte zunächst an der University of Cambridge, der Slade School of Fine Art und an der Kunsthochschule für Medien in Köln. Seit 2009 veranstaltet er Performances, Vorführungen und Ausstellungen weltweit, unter anderem im Jüdischen Museum Berlin, während der Kurzfilmtage Oberhausen, PACT Zollverein, Ruhrtriennale 2019, ISSUE Project Room New York, Nordic House Reykjavik, und Barbican London. Zu seinen kommenden Ausstellungen zählen Präsentationen im Kunstverein Leverkusen und LALA Athen. Honowski lebt und arbeitet in Köln.
Der 1986 in Gdynia, Polen geborene Ziemowit Nowak ist besser bekannt als sein Alter Ego, der Goth-Glam-Musiker Jemek Jemowit. Seine künstlerische Reise erstreckt sich seit 2009 über verschiedene Genres und prägt die Musiklandschaft mit einem politischen und konzeptionellen Ansatz. Sein Album „Legenda Zygmunt Blask“ (2021) zum hier gezeigten Film bildet nach „TEKKNO POLO“ (2013) und „wróg publiczny no. 1“ (2016) den Abschluss seiner polnischen Trilogie. Neben seiner Performance- und Musiker-Tätigkeit leitet Nowak seit 2019 den Kunst- und Kulturort TROPEZ im Sommerbad Humboldthain im Berliner Stadtteil Wedding. Zusammen mit Ewa Maria Slaska und Anna Krenz konzipierte und realisierte er die Freifläche „Freiheit, Gleichheit, Solidarność“ bei BERLIN GLOBAL.
Die 1949 in Sopot, Polen geborene Schriftstellerin, Redakteurin, Publizistin, Bloggerin, Projektmanagerin, Übersetzerin, Lehrerin und Kuratorin Ewa Maria Slaska sieht sich auch als Vermittlerin zwischen dem Deutschen und dem Polnischen. 1985 flüchtete sie als Aktivistin der Solidarność-Bewegung nach Berlin. Sie ist seitdem in der Flüchtlingshilfe sowie in zahlreichen kulturellen und politischen Projekten tätig. Zusammen mit Anna Krenz und Jemek Jemowit konzipierte und realisierte sie die Freifläche „Freiheit, Gleichheit, Solidarność“ bei BERLIN GLOBAL.
Krzysztof „Leon“ Dziemaszkiewicz (geb. 1963 in Polen) ist ein in Berlin lebender Performer und bildender Künstler. Anfang der 1990er Jahre begann er seine Karriere als Tänzer und Choreograph am Teatr Ekspresji in Danzig. 1995 gründete er seine eigene Kompanie Read my lips theatre. Seit 1998 lebt und arbeitet er in Berlin und Danzig. Seine Kunst wurde in den USA, Frankreich, Deutschland, der Türkei, Brasilien, Kanada, Italien und vielen anderen Ländern gezeigt.
Joanna Ratajczak ist eine polnisch-deutsche Radio- und TV-Journalistin, Produzentin und Filmemacherin. Nach ihrem Studium der Politikwissenschaften und des Journalismus in Poznań zog sie 2001 nach Berlin. Dort wurde sie bei JazzRadio Berlin bekannt, moderierte und produzierte verschiedene Programme, darunter das bekannte „JazzRio!“. Ihre Karriere wurde 2014 mit einer Bronzemedaille bei den New York International Radio Programming Awards ausgezeichnet. Ratajczak ist auch als DJ in Berlin aktiv und arbeitet seit 2011 intensiv mit dem RBB zusammen, wo sie Artikel, Berichte und Dokumentationen produziert. 2018 kehrte sie nach Polen zurück, um ihre Fähigkeiten im Filmbereich weiterzuentwickeln. Sie studierte an der Wajda Film School in Warschau und der Władysław Ślesicki Film Foundation. Ihr Debüt-Dokumentarfilm „TRUST ME“, entstanden in Zusammenarbeit mit HBO, feiert im Mai 2024 auf dem DOK FEST München Film Festival Premiere.