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In ihrem Dokudrama „Frauen der ersten Stunde“ (2018) beschäftigen sich die Filmemacher*innen Marta Dzido und Piotr Śliwowski mit dem erfolgreichen Kampf der polnischen Suffragetten um das Frauenwahlrecht im ausgehenden 19. Jahrhundert. BERLIN GLOBAL lädt mit der Filmvorführung dazu ein, diesen großen Schritt zu würdigen und gleichzeitig über Kontinuitäten und die Kraft des vernetzten Aktivismus zu sprechen.

Ob Abtreibungsrecht, gleiche Bezahlung oder das Engagement gegen Gewalt an Frauen: Die weltweiten Kämpfe um Gleichberechtigung und Freiheit von Frauen sind längst nicht vorbei. Ein Meilenstein in Polen und Deutschland war das hart umkämpfte und 1918 errungene Frauenwahlrecht.

Still aus „Frauen der ersten Stunde“
© Frauen der ersten Stunde, 2018
Über den Film

Der dokumentarische Spielfilm „Frauen der ersten Stunde“ zeichnet den Werdegang der realen Personen Kazimiera Bujwidowa, Maria Dulębianka, Zofia Nałkowska und Paulina Kuczalska nach.

Bujwidowa setzte sich in den 1880er Jahren dafür ein, dass Frauen die Warschauer Universität besuchen dürfen. Maria Dulębianka gilt als erste weibliche Kandidatin für das polnische Parlament. Die Schriftstellerin Nałkowska forderte Geschlechtergleichheit und Paulina Kuczalska, die „Päpstin des Feminismus“, setzte sich ebenfalls für die Gleichberechtigung von Mann und Frau ein.

Dzido und Ṥliwowski haben einen Film geschaffen, der dem Kampf der polnischen Frauen für ihre Rechte nachgeht – in einer Zeit, bevor Polen als unabhängige Nation auf der Landkarte auftauchte. Gleichzeitig fand dieser Kampf nicht isoliert, sondern im transnationalen Austausch statt, insbesondere mit Aktivist*innen in Deutschland.

Freifläche „Freiheit, Gleichheit, Solidarność“ in der Ausstellung BERLIN GLOBAL
© Ewa Maria Slaska, Anna Krenz, Jemek Jemowit | Stadtmuseum Berlin, Foto Michael Setzpfandt
Gespräch und Austausch

Nach dem Filmscreening laden wir Sie zum moderierten Gespräch mit Marta Dzido, Piotr Ṥliwowski, Anna Krenz und dem Publikum ein. Im Mittelpunkt stehen Fragen nach den Lektionen und Kontinuitäten: Welche Bedeutung hat die international vernetzte Arbeit der Suffragetten heute? Was können wir von unseren Urgroßmüttern lernen? Wo sind die heutigen Fronten im Kampf um Frauenrechte in Polen und Deutschland, und welche Rolle spielt dabei die polnisch-deutsche Solidarität? Die Kulturwissenschaftlerin, Aktivistin und Autorin Aleksandra Nowak wird durch den Abend führen.

 

Diese Veranstaltung ist Teil des Begleitprogramms der Freifläche “Freiheit, Gleichheit, Solidarność. Polnische Standpunkte in Berlin” von Ewa Maria Slaska, Anna Krenz und Jemek Jemowit.

Der Film wird in Originalsprache Polnisch mit deutschen Untertiteln gezeigt. Das anschließende Gespräch findet auf Englisch mit deutscher Simultanübersetzung statt.

„Frauen der ersten Stunde“ ist ein Film von Marta Dzido (Regie) und Piotr Ṥliwowski (Produzent) mit Maria Seweryn, Klara Bielawka, Marta Ojrzyńska, Katarzyna Wala u.a. , Dauer: 70 Minuten

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