Frauen der ersten Stunde
{{ time.start_TS | TS2dateFormat('MMM') }}
{{ time.start_TS | TS2dateFormat('YYYY') }}
5 EUR, ermäßigt 3 EUR |
Film: Polnisch mit deutschen Untertiteln |
ab 12 Jahre |
06. Klasse |
Berlin Ausstellung, 1. OG, Saal 5 Berlin Raum |
Gehört zu: Freiheit, Gleichheit, Solidarność, BERLIN GLOBAL |
In ihrem Dokudrama „Frauen der ersten Stunde“ (2018) beschäftigen sich die Filmemacher*innen Marta Dzido und Piotr Śliwowski mit dem erfolgreichen Kampf der polnischen Suffragetten um das Frauenwahlrecht im ausgehenden 19. Jahrhundert. BERLIN GLOBAL lädt mit der Filmvorführung dazu ein, diesen großen Schritt zu würdigen und gleichzeitig über Kontinuitäten und die Kraft des vernetzten Aktivismus zu sprechen.
Ob Abtreibungsrecht, gleiche Bezahlung oder das Engagement gegen Gewalt an Frauen: Die weltweiten Kämpfe um Gleichberechtigung und Freiheit von Frauen sind längst nicht vorbei. Ein Meilenstein in Polen und Deutschland war das hart umkämpfte und 1918 errungene Frauenwahlrecht.
Über den Film
Der dokumentarische Spielfilm „Frauen der ersten Stunde“ zeichnet den Werdegang der realen Personen Kazimiera Bujwidowa, Maria Dulębianka, Zofia Nałkowska und Paulina Kuczalska nach.
Bujwidowa setzte sich in den 1880er Jahren dafür ein, dass Frauen die Warschauer Universität besuchen dürfen. Maria Dulębianka gilt als erste weibliche Kandidatin für das polnische Parlament. Die Schriftstellerin Nałkowska forderte Geschlechtergleichheit und Paulina Kuczalska, die „Päpstin des Feminismus“, setzte sich ebenfalls für die Gleichberechtigung von Mann und Frau ein.
Dzido und Ṥliwowski haben einen Film geschaffen, der dem Kampf der polnischen Frauen für ihre Rechte nachgeht – in einer Zeit, bevor Polen als unabhängige Nation auf der Landkarte auftauchte. Gleichzeitig fand dieser Kampf nicht isoliert, sondern im transnationalen Austausch statt, insbesondere mit Aktivist*innen in Deutschland.
Gespräch und Austausch
Nach dem Filmscreening laden wir Sie zum moderierten Gespräch mit Marta Dzido, Piotr Ṥliwowski, Anna Krenz und dem Publikum ein. Im Mittelpunkt stehen Fragen nach den Lektionen und Kontinuitäten: Welche Bedeutung hat die international vernetzte Arbeit der Suffragetten heute? Was können wir von unseren Urgroßmüttern lernen? Wo sind die heutigen Fronten im Kampf um Frauenrechte in Polen und Deutschland, und welche Rolle spielt dabei die polnisch-deutsche Solidarität? Die Kulturwissenschaftlerin, Aktivistin und Autorin Aleksandra Nowak wird durch den Abend führen.
Diese Veranstaltung ist Teil des Begleitprogramms der Freifläche “Freiheit, Gleichheit, Solidarność. Polnische Standpunkte in Berlin” von Ewa Maria Slaska, Anna Krenz und Jemek Jemowit.
Der Film wird in Originalsprache Polnisch mit deutschen Untertiteln gezeigt. Das anschließende Gespräch findet auf Englisch mit deutscher Simultanübersetzung statt.
„Frauen der ersten Stunde“ ist ein Film von Marta Dzido (Regie) und Piotr Ṥliwowski (Produzent) mit Maria Seweryn, Klara Bielawka, Marta Ojrzyńska, Katarzyna Wala u.a. , Dauer: 70 Minuten
Beteiligte
Marta Dzido, geboren 1981, ist eine polnische Schriftstellerin, Dokumentarfilmerin und Filmeditorin. Dzido wirkte als Regisseurin und Kameraperson an einer Reihe von Dokumentarfilmen mit, darunter die preisgekrönten Filme „Downtown“ (2010) und „Die Frauen der Solidarność“ (2014). 2018 folgte das Dokudrama „Frauen der ersten Stunde“. Dzido ist Autorin mehrerer Romane und des Sachbuchs „Kobiety Solidarności“ (etwa: „Frauen der Solidarnosc“). Für ihren Roman „Frajda” (2018) wurde sie mit dem Literaturpreis der Europäischen Union ausgezeichnet.
Piotr Śliwowski, geboren 1972, ist ein polnischer Dokumentarfilmer, Filmregisseur und Produzent. Zwischen 2005 und 2013 war er Mitbegründer des polnischen TV-Kultursenders TVP Kultura als Autor von Reportagen, Fernsehdokumentationen und Herausgeber von Fernsehprogrammen. Als Co-Regisseur und Produzent drehte er gemeinsam mit Marta Dzido eine Reihe von Dokumentarfilmen, darunter: „Downtown“ (2010), „Die Frauen der Solidarność“ (2014) und „Frauen der ersten Stunde“ (2018). Für seine filmischen Leistungen wurde Śliwowski mehrfach ausgezeichnet.
Die 1976 in Poznań, Polen, geborene Künstlerin, Architektin, Autorin und Aktivistin Anna Krenz lebt seit 2003 in Berlin. Sie ist Gründerin des Kollektivs Dziewuchy Berlin und des Vereins Ambasada Polek e.V. Seit 2001 arbeitet sie mit dem Dänischen Zentrum der erneuerbaren Energien – Folkecenter for Renewable Energy bei Projekten zur nachhaltigen Entwicklung zusammen. Anna Krenz ist Teil des Frauen-Projektstudios Sinus_3, das Architektur, Ökologie, bildende Kunst und Gestaltung des öffentlichen Raums vereint. Von 2003 bis 2012 war sie Co-Leiterin der Galerie ZERO in Berlin. Zusammen mit Ewa Maria Slaska und Jemek Jemowit konzipierte und realisierte sie die Freifläche „Freiheit, Gleichheit, Solidarność“ bei BERLIN GLOBAL.
Aleksandra Nowak ist Journalistin, Schriftstellerin, Kulturwissenschaftlerin und Aktivistin. Nowak ist (Co-)Autorin mehrerer Bücher, darunter der 2021 gemeinsam mit Paulina Klepacz und Kamila Raczyńska-Chomyn veröffentlichte Band „Dziwki, zdziry, szmaty. Opowieści o slut-shamingu“ (etwa „Huren, Schlampen, Lumpen: Geschichten über Slut-Shaming“). 2024 veröffentlichte Nowak die Essaysammlung „Wyp***dalać! Historia kobiecego gniewu“ (etwa „Verpiss dich! Die Geschichte der Wut der Frauen“). Sie ist Mitbegründerin und Herausgeberin der feministischen Zeitschrift „G’rls ROOM“ sowie des Projekts Adelfi Space, in dessen Rahmen sie Veranstaltungen für Frauen in Berlin organisiert. Seit vielen Jahren mit Warschau verbunden, lebt und arbeitet sie nun in Berlin.