Geheimnisse
21–2 Uhr
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| Ticket für die Lange Nacht der Museen erforderlich |
| Schlüterhof |
| Gehört zu: Lange Nacht der Museen Berlin |
Geheimisse gehören zum Film wie die Dunkelheit zum Kinosaal: sie lassen sich in den Geschichten auf der Leinwand entdecken, in Bildern, Tönen, Gesten, Blicken, Landschaften…
In der Langen Nacht der Museen zeigen wir passend zum diesjährigen Motto ein Programm mit aktuellen, ganz unterschiedlichen Kurzfilmen aus sechs Ländern. Um ein Familiengeheimnis geht es in The Witness Tree (Niranjan Raj Bhetwal) aus Nepal, eine ältere Frau aus Indien gewährt in Printed Rainbow (Gitanjali Rao) Einblicke in die Geheimnisse ihrer Streichholzschachteln. In Pássaro Memória (Leonardo Martinelli) aus Brasilien entflieht ein geheimnisvoller Vogel, in Slow Shift (Shambhavi Kaul) beleben Languren die mystischen Tempelanlagen von Hampi. Um bizarre religiöse Geheimnisse geht es in dem nigerianischen Film Rehearsal (Michael Omonua) und in Kenia spielt die Komödie A Guide to Dining out in Nairobi (Hugh Mitton), die ein lukratives Geschäftsgeheimnis lüftet. Die Filme sind durchlaufend von 21 Uhr bis 2 Uhr im Schlüterhof zu sehen.
Die Filme
Sabitri nimmt ihren Sohn Sridhar, der an Identitäszweifeln leidet, mit zu einem Initiationsritual, doch Sridhar läuft weg. Zu stark ist das Gefühl, seine Mutter verheimliche ihm die wahren Umstände des Selbstmordes seines Vaters. Sabitri möchte ihrem Kind die Wahrheit sagen, es aber auch schützen. Doch die Erinnerungen führen sie immer wieder zu dem Baum, an dem sich ihr Mann erhängt hat, und zu ihrem Schwiegervater, der dabei eine große Rolle gespielt hatte.
15 Minuten
2022
Nepal
Nepali / englische Untertitel
Niranjan Raj Bhetwal
Niranjan Raj Bhetwal ist ein talentierter nepalesischer Filmemacher aus Kathmandu. Als Filmemacher liegt Bhetwals Leidenschaft darin, die nepalesische Stimme und Kultur authentisch darzustellen. Seine Arbeit erforscht Themen wie Familienbande, magischen Realismus und komplexe, vielfältige Charaktere mit starken spirituellen Werten.
Sein jüngster Kurzfilm, The Witness Tree, wurde für das Internationale Filmfestival Busan, das Filmfestival Rotterdam und das Kurzfilmfestival Clermont-Ferrand ausgewählt.
Außerdem arbeitet er derzeit an seinem Debüt-Spielfilm Across the Rainbow Brigde, der bereits für renommierte Programme wie „Open Doors“ – Locarno (2017), Cannes Cinefondation L’Atelier (2018), NFDC Film Bazar 2019 und GMM LA Film Residency 2022 ausgewählt wurde.
Eine ältere Frau und ihre Katze reisen in die bunten Bilder auf Streichholzschachteln. Davon hat die Frau eine ganze Sammlung und somit auch die Auswahl an Abenteuern, die sie mit ihrer Katze in ihren Phantasiereisen erleben kann.
15 Minuten
2006
Indien
ohne Sprache
Gitanjali Rao (Regie)
Mit dem animierten Kurzfilm Printed Rainbow, der bei der Cannes Critic’s Week 2006 uraufgeführt wurde und drei Preise gewann, trat Gitanjali auf die internationale Bühne. Der Film schaffte es 2008 auf die Shortlist des OSCAR und gewann 25 Preise.
Ihr Animationsfilm Bombay Rose eröffnete die Venice Critic’s Week 2019, gefolgt von Toronto IFF, Busan IFF, Macao IFF, Marrakech IFF und weiteren. Ihr Debütspielfilm wurde 2019-20 auf über 50 internationalen Festivals gezeigt und gewann sieben Preise, darunter den Silver Hugo beim 53rd Chicago International Film Festival und Silver Gateway beim MAMI, Mumbai International Film Festival. Er ist jetzt auf Netflix verfügbar.
Für ihr Gesamtwerk erhielt sie kürzlich den Pardo D‘ Or (Goldener Pardo Locarno Kids Award) beim 75. Locarno Film Festival 2022.
Für weitere Informationen – www.gitanjalirao.com
Ein Vogel namens Memory hat vergessen, wie er nach Hause kommen kann. Lua, eine Transfrau, sucht in den Straßen von Rio de Janeiro nach Memory, aber die Stadt kann ein feindlicher Ort sein.
15 Minuten
2023
Brasilien
Portugiesisch / englische Untertitel
Leonardo Martinelli
Leonardo Martinelli (1998) ist ein Filmemacher aus Rio de Janeiro, Brasilien. Seine Filme wurden auf mehr als vierhundert Filmfestivals weltweit ausgewählt, darunter Locarno, San Sebastián, BFI London, Clermont-Ferrand, Palm Springs, Montreal und andere. Bei einer Abstimmung unter brasilianischen Filmkritikern wurde Martinelli von Papo de Cinema als einer der zehn besten neuen brasilianischen Filmemacher aufgeführt. Im Jahr 2021 gewann sein Film Fantasma Neon den Goldenen Leoparden für den besten internationalen Kurzfilm beim 74. Filmfestival von Locarno. Darüber hinaus hat Leonardo Martinelli einen Master-Abschluss in Kommunikation von der PUC-Rio und entwickelt derzeit seinen ersten Spielfilm, der für die Locarno Residency ausgewählt wurde.
Languren betrachten ihre Welt, während sie sich um sie herum verändert. In Slow Shift sind Menschen, Tiere, Musik und Felsen in einen Dialog verwoben. Der Film wurde in Hampi, Indien, in den Überresten einer Stadt aus dem 14. Jahrhundert gedreht, die ebenfalls zum Weltkulturerbe im Bundesstaat Karnataka gehört. Diese Stadt ist übersät mit antiken Ruinen und massiven Felsbrocken, die zu den ältesten der Welt gehören, und gilt auch als das mythische Affenreich der alten Überlieferung. Gegenwärtig wird die Stätte von Languren bevölkert, einer auf dem Subkontinent beheimateten Gattung von „Altwelt-Affen“. Der Film befragt spielerisch die verschiedenen Überschneidungen zwischen den Zeitebenen (Gegenwart, Antike und Geologie), zwischen real und mythisch, zwischen gelebt und konserviert (wenn man die Welterbestätte als Museum betrachtet) sowie zwischen Mensch und Tier.
9 Minuten
2023
Indien
ohne Sprache
Shambhavi Kaul (Regie)
Shambhavi Kaul ist eine experimentelle Filmemacherin, die in ihren Projekten über die Möglichkeiten des filmischen Erzählens spekuliert, Welten zu schaffen. Ihre Filme machen zeitliche und räumliche Abgrenzungen durchlässig, indem sie den filmischen Raum neu ordnen und historische, mythische, geologische, ökologische und kulturelle Zeitskalen übereinanderlegen. Das Publikum denkt schließlich über seine eigene Zeit und seinen eigenen Raum in Bezug auf das Überleben, die Umwelt und diese filmischen Welten nach. Shambhavi Kaul hat ihre Arbeiten weltweit auf Filmfestivals wie dem Toronto International Film Festival, der Berlinale, den Filmfestivals in New York, Rotterdam, Edinburgh und London, in Oberhausen und auf der Experimenta Bangalore präsentiert. Außerdem hat sie ihre Arbeiten in Museen wie dem Museum of Modern Art in New York und der Tate in London ausgestellt. Sie hatte zwei Einzelausstellungen in der Galerie Jhaveri Contemporary in Mumbai. Geboren in Jodhpur, Indien, lebt Shambhavi Kaul in den Vereinigten Staaten, wo sie als Professorin an der Duke University tätig ist.
Wie inszeniert man eine Wunderheilung? Protagonisten werden gecastet und verschiedene Varianten ausprobiert, verbessert und verworfen. Die Grenzen zwischen Kirche und Theater, Glaube und Glaubwürdigkeit lösen sich auf.
9 Minuten
2023
Indien
ohne Sprache
Michael Omonua
Michael Omonua ist ein Filmregisseur und Drehbuchautor aus Lagos, Nigeria. Er schloss sein Studium an der Filmhochschule UCA Farnham ab und hat seitdem mehrere Kurzfilme und einen Spielfilm gedreht. Seine Arbeiten wurden auf vielen renommierten Festivals wie der Berlinale, dem Internationalen Filmfestival Rotterdam, dem BFI London Film Festival und Encounters gezeigt.
Juma, ein bescheidener Mann in den Vierzigern, arbeitet als askari (Wachmann) im Haus eines wohlhabenden kenianischen Geschäftsmannes in Nairobi. Eines Morgens, als sein Chef eilig zur Arbeit geht, steckt er Juma ein Trinkgeld zu. Als er den Schein auspackt und die üblichen 100 kenianischen Schilling erwartet, sieht er stattdessen einen knackigen 10-US-Dollar-Schein. Er kann sein Glück kaum fassen. Für Juma ist dies eine unbegreiflich hohe Geldsumme und er überlegt, was er damit machen könnte. Schließlich beschließt er, es sich in einem feinen Hotelrestaurant so richtig schmecken zu lassen, und kann es kaum glauben, dass das Geld am Ende nicht reicht und er verhaftet wird.
11 Minuten
2021
Kenia
Englisch
Hugh Mitton (Regie)
Hugh wuchs auf der Südinsel Neuseelands auf, wo es kein Fernsehen gab und in seiner Heimatstadt nicht viel zu tun war. Nachdem er den Eskapismus des Kinos entdeckt hatte, wurde er davon besessen. Er begann, zum Spaß mit Freunden Filme zu drehen und nahm dann an Online-Videowettbewerben teil, die er auch gewann. Das wiederum verschaffte ihm einen Fuß in der Tür bei Werbeagenturen und Produktionsfirmen auf der ganzen Welt. Er reist weiterhin und arbeitet in der Werbeindustrie.
Drehbuchautor, Regisseur: Ein Leitfaden zum Essengehen in Nairobi (2021)
Co-Regisseur, Redakteur: Little Messi (2021) (Dokumentar-Kurzfilm)
Co-Regisseur, Redakteur: The Ronaldo-over (2018) (Kurzdokumentation)