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5 EUR, ermäßigt 2,50 EUR |
Bitte buchen Sie Ihr Ticket vorab online oder an der Kasse im Foyer. |
Dauer: 90 min |
Deutsch |
Saal 3, EG |
Teil von: ORTS-Termin |
Gehört zu: Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart |
Welche kulturpolitische Funktion hatte der Palast der Republik und welche Veränderungen während des 13-jährigen Betriebs in der DDR lassen sich beobachten? Über diese und weitere Fragen spricht Marion Brasch mit dem ehemaligen Chefregisseur des Palasts der Republik Volker Büttner, dem Journalisten und Buchautor Joachim Hentschel und der Soziologin und Autorin Katharina Warda.
Vielen Menschen ist der Palast der Republik als Ort des Vergnügens und der Unterhaltung in Erinnerung. Das 1976 als „Haus des Volkes“ eröffnete Gebäude zog mit seinen dreizehn Restaurants und Cafés, Diskothek und Bowlingbahn täglich tausende Besucher*innen an. Einen großen Beitrag zur Popularität leistete die Vielfalt des Programms – von Konzerten über Lesungen und Theateraufführungen bis hin zu Modenschauen. Nationale und internationale Musikstars traten im Palast der Republik auf und boten den Besucher*innen einprägsame Erlebnisse. Als Sitz der Volkskammer und Repräsentationsort des Staates hatte das Programm des Palastes gleichzeitig eine politische Dimension.
beteiligte
Geboren 1961 in Ostberlin. Nach dem Abitur arbeitete die gelernte Schriftsetzerin in einer Druckerei, bei verschiedenen Verlagen, beim Komponistenverband der DDR und fürs Radio. 2012 erschien ihr Debütroman Ab jetzt ist Ruhe, ihm folgten drei weitere Romane und einige Theaterarbeiten.
Geboren 1939 in Leipzig. Nach dem Abitur zieht er mit seinem Bruder zur Mutter nach Berlin. Die Zuzugsgenehmigung wird erteilt, ein Arbeitsplatz beim Deutschen Fernsehfunk (Studiotechnik) möglich. Nach der Ausbildung zum Tontechniker steigt er aus und als freier Regieassistent ein. Nach erfolgreichen Arbeiten in der Wochenendredaktion wird er bei der Unterhaltung eigestellt.
Nach mehreren Jahren sehr produktiver Praxis Regiestudium an der Filmhochschule „Konrad Wolf“ in Babelsberg (Abschluss 1976 als „Hochschulregisseur“). Seit 1979 in den Palast der Republik für alle Genres der Darstellenden Kunst berufen und wurde 1986 Chefregisseur. Nach der Schließung und einer erfolgreichen Suche nach einem angemessenen Ort Gründung des „Theater des Ostens“ als Untermieter im (sowj.) Haus der Offiziere, Karlshorst. Das anfängliche ABM-Projekt vereinte die Spitzentechniker des Palast, der Erfolg war groß. Ab 2000 nach Angeboten leitende Positionen im Brandenburger Regionalfernsehen und Ausbilder im Schulungszentrum Medien in Neuruppin. Heute ist Büttner im sogenannten Ruhestand und Leiter des Neuruppiner Kulturbeirats.
Joachim Hentschel, Jahrgang 1969, arbeitet als Journalist und Autor für zahlreiche Print-, Online- und Rundfunkmedien. Seine Beiträge erschienen unter anderem in der Süddeutschen Zeitung, in Rolling Stone, Wired, GQ, Vanity Fair, Der Spiegel und Business Punk, waren im Deutschlandfunk und auf Arte zu hören und zu sehen. In seinem zweiten Buch «Dann sind wir Helden – Wie mit Popmusik über die Mauer hinweg deutsche Politik gemacht wurde» (2022) beschäftigt er sich mit dem musikalischen Austausch, der in den 70ern und 80ern zwischen DDR und BRD hin- und herging, dem Grenzverkehr von Kapital und Ideen und der Rolle des Rock’n’Roll im Kalten Krieg. Er lebt in Berlin.
Katharina Warda ist Autorin und Soziologin. Sie war Fellow der Friedrich Schlegel Graduiertenschule für literaturwissenschaftliche Studien und promoviert in Berlin und Princeton zur Widerständigkeit biografischer Erzählungen in Tagebuch-Blogs. Daneben arbeitet Warda als freie Autorin mit Schwerpunktthemen Ostdeutschland, marginalisierte Identitäten, Rassismus, Klassismus und Punk. Sie war u. a. 2021 Beiratsmitglied von »Kein Schlussstrich!«, einem bundesweiten Theaterprojekt zum NSU-Komplex. In ihrem Projekt „Dunkeldeutschland“ erkundet sie die Nachwendezeit von den sozialen Rändern aus und beleuchtet blinde Flecken in der deutschen Geschichtsschreibung, basierend auf ihren eigenen Erfahrungen als Schwarze ostdeutsche Frau in der DDR und nach 1989/90.