Eine Stunde History live
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8 € ermäßigt 4 € |
Bitte buchen Sie Ihr Ticket vorab online oder an der Kasse im Foyer. |
ab 12 Jahre |
Deutsch |
Saal 1, EG |
Gehört zu: Ohne Ende Palast |
Waren es früher retuschierte Fotos, die unliebsame Personen „verschwinden“ ließen, wie etwa der bei Stalin in Ungnade gefallene Leo Trotzki, oder Liebknecht auf dem Balkon des Berliner Schlosses, werden wir heute mit gefälschten Filmen, Nachrichten und Bildern regelrecht belogen. Die Realität wird zum Zerrbild und die Erzählungen entstehen entlang ideologischer und politischer Konfliktlinien. Desinformationskampagnen, gefälschte Bilder und erfundene Geschichten gehören zur „modernen Kriegsführung“ eines hybriden Krieges und zur politischen Geschichtsschreibung. Dabei sollen Gesellschaften verunsichert, politische Institutionen oder Personen destabilisiert und deren Entscheidungen und Geschichtsbilder beeinflusst werden.
„Eine Stunde History“ bespricht in Bilder, die lügen – wie wir von der Propaganda belogen werden ein scheinbar neues Phänomen, wie es gerade von Russland massiv eingesetzt wird, dessen Wurzeln weit in die Vergangenheit zurückreichen.
Als Expert*innen sind eingeladen:
Prof. Dr. Steffen Siegel, Folkwang Universität der Künste Essen
Dr. Benno Nietzel, Europa-Universität Viadrina Frankfurt/Oder
Prof. Dr. Annette Vowinckel, Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam
Jochen Spangenberg, Deutsche Welle
Steffi Orbach moderiert das Gespräch, Dr. Matthias von Hellfeld übernimmt die Co-Moderation.
Mitwirkende
Dr. Benno Nietzel ist Historiker und forscht unter anderem zu Kommunikations- und Mediengeschichte. Er studierte Neuere und Neueste Geschichte, Theaterwissenschaft und Kommunikationswissenschaft in Berlin und Moskau. Nach Tätigkeiten als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Humboldt-Universität zu Berlin und der Universität zu Köln promovierte er 2010 an der Ruhr-Universität Bochum. 2019 habilitierte er an der Universität Bielefeld zum Thema „Die Massen lenken. Propaganda, Experten und Kommunikationsforschung im Zeitalter der Extreme“. Nachdem er in Bochum unter anderem als Vertretung der Professur für Zeitgeschichte tätig war, arbeitet er heute am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht und Neuere Rechtsgeschichte der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt an der Oder.
Prof. Dr. Steffen Siegel ist Kunst- und Medienwissenschaftler, Kritiker und Kurator. Nach seinem Studium in Konstanz und Lyon promovierte er 2008 am Institut für Kulturwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin. Nach einer Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften war er von 2009 bis 2015 Juniorprofessor für Ästhetik des Wissens an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Für seine Forschung wurde er 2014 unter anderem mit dem Forschungspreis für Photographiegeschichte der Deutschen Gesellschaft für Photographie ausgezeichnet. Heute lehrt er als Professor für Theorie und Geschichte der Fotografie an der Folkwang Universität der Künste in Essen.
Jochen Spangenberg arbeitet für die Deutsche Welle im Bereich Forschungs- und Kooperationsprojekte. Sein Schwerpunkt liegt dabei in der Sammlung und Verifizierung digitaler Inhalte aus sozialen Netzwerken. Zudem lehrt er am Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Freien Universität Berlin. Zuvor war er unter anderem für BBC News & Current Affairs in Radio und Fernsehen sowie als Chief Operating Officer und Chefredakteur in einem New-Media-Unternehmen tätig. Darüber hinaus engagiert sich Spangenberg bei verschiedenen Beobachtungsstellen im Kampf gegen Desinformation. Seit 2018 unterstützt er die Nichtregierungsorganisation Lie Detectors, die sich in Zusammenarbeit mit Journalisten für die Vermittlung von Nachrichtenkompetenz an Kinder und Jugendliche in Schulen einsetzt.
Prof. Dr. Annette Vowinckel ist Historikerin mit Forschungsschwerpunkten im Bereich der Kultur- und Mediengeschichte. Nach dem Studium der Geschichte, Spanisch und Kunstpädagogik in Bielefeld, Jerusalem und Köln promovierte sie 1999 an der Fakultät für Geschichtswissenschaft der Universität Essen und habilitierte 2006 am Kulturwissenschaftlichen Seminar der Humboldt-Universität zu Berlin. Seit 2009 arbeitet sie im Bereich der Kultur- und Mediengeschichte des 20. Jahrhunderts am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam, an dem sie seit 2014 die Abteilung „Zeitgeschichte der Medien- und Informationsgesellschaft“ leitet. Außerdem lehrt sie seit 2013 Neuere und Neueste Geschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin, an der sie seit 2021 außerplanmäßige Professorin am Institut für Geschichtswissenschaften ist.
Dr. Matthias von Hellfeld, Jahrgang 1954, ist seit 1978 freier Journalist und Historiker. Er ist als Moderator und Redakteur in der ARD tätig und derzeit verantwortlicher Redakteur des Magazins „Eine Stunde History“ bei Deutschlandfunk Nova. Von Hellfeld wirkte an zahlreichen Hörfunk-Features und TV-Dokumentationen mit. Darüber hinaus ist er Dozent an verschiedenen Universitäten und Ausbildungsakademien sowie Autor von mehr als 25 Sachbüchern zur europäischen und deutschen Geschichte. 1984 gewann er den Carl-von-Ossietzky-Preis der Stadt Oldenburg, wurde 2017 für den Deutschen Radiopreis nominiert und erhielt 2019 den Deutschen Podcastpreis.
Steffi Orbach hatte das Glück, schon früh zu wissen, dass sie als Journalistin arbeiten will. Nach dem Start im Printjournalismus ging es über verschiedene Stationen in Hörfunk und Fernsehen ins Volontariat zum WDR. Sie hat mehrere Jahre für die Kindernachrichtensendung „logo!“ des ZDF gearbeitet, schreibt und sendet seit mehr als 20 Jahren Nachrichten für alle Wellen des WDR und moderiert das Medienmagazin „Töne, Texte, Bilder“ bei WDR 5. Bei Deutschlandfunk Nova war sie viele Jahre lang als Moderatorin im Tagesprogramm zu hören. Heute moderiert sie „Deutschland heute“ im DLF und hostet seit 2023 den Podcast „Eine Stunde History“.
Privat lebt sie mit Mann, zwei Kindern und Dackel Toni in Köln.