Klima_un_gerechtigkeiten
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14 EUR / 9 EUR ermäßigt |
Ticketverkauf erfolgt über die Webseite der Langen Nacht der Wissenschaften |
Der VVK beginnt voraussichtlich Anfang Mai. |
Dauer: 240 min |
ab 14 Jahre |
Deutsch |
Humboldt Labor, 1. OG |
Gehört zu: Nach der Natur |
Alle Welt spricht vom menschengemachten Klimawandel. Doch obwohl er inzwischen breit wahrgenommen wird, sind seine Folgen bereits heute äußerst ungleich verteilt. Diese Klima_un_gerechtigkeiten werden in der Zukunft voraussichtlich weiter zunehmen.
Anlässlich der Langen Nacht der Wissenschaften sprechen Wissenschaftler:innen unterschiedlicher Fachbereiche und Institutionen im Humboldt Labor über Ihre Forschung zu den Folgen des menschengemachten Klimawandels. In drei Vorträgen und einer Podiumsdiskussion stellen u.a. Agrarökologen, Architektinnen, Geologen und Politikwissenschaftlerinnen die Frage: Was können wir tun, um dem Klimawandel entgegen zu treten – und wie können wir seine Auswirkungen gerechter verteilen?
Zugang zu den Veranstaltungen erhalten alle Inhaber*innen eines Tickets der Langen Nacht der Wissenschaften – erhältlich ab Anfang Mai hier: Lange Nacht der Wissenschaften.
Klima_un_gerechtigkeiten #1
19:00–20:00 Uhr
Be_hinderte Natur. Beschädigte Landschaften und
sinnliche Diversität in anthropozänen Umwelten
Vortrag von Siegfried Saerberg und Robert Stock
Natur und Be_hinderung sind eng miteinander verbunden. In den Begriffen spiegelt sich die Beschädigung, aber auch Vielfalt unserer Welt. Die Krise von Naturkulturen – ihre Be_hinderung – ist die Folge globalisierter Ökonomien und Klima_Un_Gerechtigkeiten. Versuche von Heilung und Wiederherstellung knüpfen sich ebenso an sie wie Proteste und künstlerische Interventionen, die auf andere Zukünfte abzielen. Doch wie nachhaltig sind Zugänge zur Klimakrise, die auf einen visuellen Anthropozentrismus und die Idee der Naturbeherrschung setzen? Muss nicht das Riechen, Tasten und Hören in den Vordergrund gerückt werden, um einem vielfältigen und Lebewesen-nahen Wahrnehmungswissen Platz einzuräumen?
Zeitschrift für Disability Studies
Klima_un_gerechtigkeiten #2
20:00–21:00 Uhr
Agritecture. Von Pilzen, Dinos und Autobahnen
Vortrag von Marcel Robischon, Susanne Junker, Dirk Hermann, Celina Schlichting und Tino Brüllke
Lassen sich die dunklen Räume unter der Autobahn A103 in eine Pilzzucht verwandeln? Wird sich ein Urban Forest – vergleichbar mit New Yorks High Line – durch Berlins Stadtlandschaft ziehen? Beim interdisziplinären Forschungs-, Lehr- und Lernvorhaben „Agritecture“ trifft Agrikultur auf Architektur. Wissenschaftler*innen denken hier gemeinsam neu über urbane Räume nach. Mitten in Berlin simulieren sie die Interaktionen zwischen Pflanzen, Tieren und Architektur. Im Vortrag stellen die Forschenden ihre Projekte vor – und zeigen neue Gestaltungsoptionen für die Stadtentwicklung auf.
Ein Circle U Public Event.
Klima_un_gerechtigkeiten #3
21:00–22:00 Uhr
Die Geschichte der verschwindenden Wassertürme
Vortrag von Tobias Sauter
Gebirge sind „Wassertürme der Welt“. Fast ein Drittel der Weltbevölkerung hängt von ihren Wasserressourcen ab. Gletschereis und Schnee regulieren die saisonalen Schwankungen der Gebirgsflüsse und sorgen für eine ausgeglichene Wasserversorgung flussabwärts gelegener Gebiete. Schrumpfende und verschwindende Gletscher bedrohen die Verfügbarkeit von Wasser sowie die biologische Vielfalt und Bergökosysteme – wichtige Ressourcen in und an Gebirgen lebender Menschen. Der Vortrag erkundet die Entwicklung von Hochgebirgsgletschern und Ursachen und Folgen ihrer Bedrohung durch den Klimawandel.
Klima_un_gerechtigkeiten #4
22:00–23:00 Uhr
Mit Demokratie gegen Klima_un_gerechtigkeit.
Migrantische Organisierung und Verwaltung im Dialog
Podiumsdiskussion mit Manuela Bojadžijev, Nils Warner (BMZ) und Aktivist*innen des Stop Deportation Camp am BER
Ungleich verteilte Klimawandelfolgen sind eng mit Flucht und Migration verknüpft: Visumbewerber*innen aus besonders stark vom Klimawandel betroffenen Staaten werden überdurchschnittlich häufig abgelehnt. Verwaltungsverfahren eröffnen die Möglichkeit zum Widerspruch; Migrantischer Widerstand trägt das Thema auf die Straße. Auf einem Podium suchen Vertreter*innen aus Wissenschaft, Verwaltung und migrantischer Organisierung den Dialog und loten aus, welche Handlungsspielräume und -grenzen es für eine Migrationspolitik gibt, die die Herausforderungen des Klimawandels ernst nimmt.
Beteiligte
Siegfried Saerberg ist Professor für Disability Studies und Teilhabeforschung an der ev. Hochschule für Soziale Arbeit und Diakonie Rauhes Haus in Hamburg. Dort leitet er das Zentrum für Disability Studies (ZeDiSplus). Über viele Jahre war er als künstlerischer Leiter zahlreicher inklusiver Kulturprojekte tätig. Seine Arbeits- und Forschungsschwerpunkte bilden u.a. Disability Studies, Disability Arts und die Kultursoziologie der Sinne.
Robert Stock ist Juniorprofessor für Kulturen der Sinne am Institut für Kulturwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin und Principal Investigator am Exzellenzcluster „Matters of Activity. Image Space Material“. Seine Forschungsinteressen sind digitale Medien und Dis/Abilities, Museum und Inklusion sowie luso-afrikanische Dekolonisierung und Fragen von Materialität im Kontext anthropozäner Lebenswelten.
Marcel Robischon ist seit 2020 ordentlicher Professor für Agrarökologie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Er studierte Forstwissenschaften an den Universitäten Freiburg und Oxford, promovierte in Pflanzenbiologie an der University of Cambridge und arbeitete als Postdoc am USDA Forest Service Institut für Forstgenetik in Kalifornien. Er lehrt Agrarökologie und hat ein besonderes Interesse an orts- und objektbasiertem Lernen und Lehren.
Susanne Junker ist Professorin für Entwurf, Interior Design und Visualisierung an der Berliner Hochschule für Technik. Sie promovierte zum Bauhaus-Fotografen Walter Peterhans an der Hochschule für bildende Künste Hamburg aufbauend auf einem Forschungsaufenthalt am IIT Chicago. Nach dem Architekturstudium an der Technischen Universität Berlin arbeitete sie bei Prof. Josef Paul Kleihues. Sie publiziert regelmäßig im Baunetz und erhielt für ihre Fotografien zahlreiche internationale Auszeichnungen.
Dirk Hermann wurde in Stralsund geboren. Der Wahlberliner studierte Architektur an der Berliner Hochschule für Technik und schloss seinen Master 2022 ab. Seit 2018 ist Dirk Hermann als freiberuflicher Interior Designer tätig. In seine Arbeit fließen Erfahrungen im Umgang mit Form, Farbe und Funktion aus seiner vorangegangenen Ausbildung als Modeschneider ein. Seit 2006 ist er außerdem Flugbegleiter bei der größten deutschen Airline und sammelt Inspiration bei seinen Auslandsaufenthalten.
Celina Schlichting ist Bachelorabsolventin der Architektur. Im Rahmen des Forschungsprojekts Agritecture entwickelte sie gemeinsam mit Johanna Schötz im Fach Interior Design ein grünes Folly namens Saurus. Ihr großes Interesse gilt der Geschichte ihrer Heimatstadt Berlin. So begleitete Celina als Assistenzkuratorin zwei Ausstellungen des Berliner Architektenvereins und der Akademie der Künste. Aktuell arbeitet sie an ihrer Masterarbeit Herbularius, einem interaktiven Kräutermuseum in Berlin.
Tino Brüllke ist als Projektmanager und Consultant für Investoren aus dem In- und Ausland tätig. Er schloß sein Architekturstudium an der Berliner Hochschule für Technik mit einem Master of Science ab und koordinierte sowie ko-kuratierte als Mitarbeiter der Hochschule zahlreiche Events, Präsentationen und Installationen. Seit fünf Jahren ist er als Dozent im Fachbereich Architektur beschäftigt. Neben dem Fotografieren gilt sein Interesse dem gestalterischen Potential künstlicher Intelligenz.
Tobias Sauter ist Professor für Klimatologie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Polar- und Hochgebirgsforschung, Wetterextreme und atmosphärischer Wasserkreislauf.
Manuela Bojadžijev ist seit 2020 Professorin für Migration in globaler Perspektive am Institut für Europäische Ethnologie der Humboldt-Universität zu Berlin. Nach wissenschaftlichen Tätigkeiten u.a. an der City University of London und Goldsmiths, University of London, war sie von 2015-2020 Juniorprofessorin für Globalisierte Kulturen an der Fakultät für Kulturwissenschaften der Leuphana Universität Lüneburg. Von 2018-2020 war sie zudem Vize-Direktorin des 2014 von ihr mit gegründeten Berliner Instituts für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM) der Humboldt-Universität.
Nils Warner ist Stellvertretender Referatsleiter im Referat 500 „Grundsatzfragen Flucht und Migration“ des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.
Das Stop Deportation Camp am BER ist ein aktivistisches Bündnis, das sich gegen die Abschiebung geflüchteter Menschen und die Einrichtung eines Abschiebezentrums am Flughafen Berlin-Brandenburg (BER) einsetzt. Vom 1. bis 6. Juni 2023 organisierten die Aktivist:innen zu diesem Zweck ein Protestcamp, an dem mehrere Hundert Menschen teilnahmen und dessen Errichtung die Behörden im Vorfeld zu verhindern suchten.
Bewerbung und Ticketverkauf erfolgt über die Webseite www.langenachtderwissenschaften.de