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Der Palast der Republik war nicht nur ein wichtiger Begegnungsort für viele Ost-Berliner*innen und Tourist*innen. Es war auch ein zentraler Ort ostdeutscher Kulturpolitik. Ab 1976 versuchte man hier, Unterhaltung und Politik unter einem Dach breitenwirksam zu kombinieren. Auf der einen Seite der multifunktionale Große Saal und das Theater im Palast (TiP) mit Konzerten, Revuen, Lesungen und Theaterinszenierungen. Auf der anderen Seite der Plenarsaal der Volkskammer – dem nominell höchsten Verfassungsorgan der DDR – sowie politische Großveranstaltungen wie Parteitage und Kongresse.

Einen analytischen Blick auf diese Nutzungsaspekte kombiniert diese PalastBar mit guter Unterhaltung: Im „Pecha Kucha“-Format sprechen Dr. Hanno Hochmuth, Dagmar Hovestädt, Dr. Tom Koltermann und Bärbel Reißmann, zu 20 Bildern über ihre Erkenntnisse.

Musikalisch begleitet den Abend DJ Wolf Weber, der letzte Schallplattenunterhalter im Palast der Republik vor seiner Schließung im September 1990.

Im zweiten Teil spielt Uschi Brüning, Jazzikone der DDR, begleitet von ihrem Pianisten Christian von der Goltz intime Jazzballaden und impulsive Gospel- und Soulnummern. Die Grande Dame des deutschen Jazz trat vielfach im Palast der Republik auf und tourt bis heute.

Moderator des Abends ist der Autor und Poetry-Slamer Aron Boks.

 

Uschi Brüning

Seit den siebziger Jahren gilt Uschi Brüning als die führende Jazzsängerin im Osten Deutschlands und startete mit dem Titel Dein Name 1972 den Durchbruch. Bis heute erstreckt sich ihr Wirkungskreis von literarischen Chansons über Blues, Gospel, Swingstandards bis zur Improvisation im modernen Jazz – eine außergewöhnlich Gesangs-, Musik- und Wortperformance der Extraklasse, die ihresgleichen auf der Welt sucht.

Mit internationalen Projekten und eigenen Bands war sie auf den Bühnen der Welt unterwegs. Zu diesen Projekten zählen z.B. European Jazz Ensemble, Georgie Fame, Manfred Krug. Vom Schlager bis zum Free Jazz beherrscht sie dabei ein enorm breites Spektrum. Ihre musikalische Karriere begann sie als Gitarristin in Amateurbands. Während der Ausbildung zur Justizbeamtin wechselte sie 1970 ins Profilager. Durch eine Tournee mit Manfred Krug und der Klaus Lenz Bigband 1971 wurde sie erstmals einem größeren Publikum bekannt. 1975 gründete sie ihre eigene Band. Sie arbeitete im Laufe der Zeit mit Eberhard Weise, Günther Fischer, Ernst-Ludwig Petrowsky und vielen anderen Komponisten und Künstlern zusammen. Es entstand eine Vielzahl von Plattenaufnahmen.

 

Christian von der Goltz

Christian von der Goltz ist als Jazzpianist in der deutschen Jazzszene eine feste Größe, er besticht durch einfühlsame Begleitung wie durch ein stets ausgeprägtes Swinggefühl. Er hat mit seinem Trio drei CDs mit eigenen Kompositionen veröffentlicht, eine mit seinem Sextett „cvdg projekt“, für das er auch komponiert. Dazu ist er auf vielen Veröffentlichungen zu hören und hat bereits mit zahllosen bekannten Namen auf der Bühne oder im Studio gestanden, darunter Till Brönner, Günter Fischer, Luten Petrowski, Ruth Homann, Katharina Thalbach, Atrin Madani und Lisa Bassenge. Mit Uschi Brüning spielt er seit einigen Jahren in einem Duoprogramm.

 

Kurzbiographien der anderen Beteiligten

Aron Boks wurde 1997 in Wernigerode geboren und lebt als Autor, Slam Poet und Moderator in Berlin, Neukölln. Zusammen mit Jonathan Schmitz bildet er die Spoken-Word-Band »Das Zappelnde Tanzorchester«. 2019 erhielt er den Klopstock-Förderpreis für Neue Literatur. Seit 2021 schreibt er vor allem für die taz und die FUTURZWEI-Kolumne »Stimme meiner Generation«.

Im Frühjahr 2023 veröffentlichte Aron Boks sein Buch „Nackt in die DDR“ mit literarischen Annäherungen an seinen Urgroßonkel Willi Sitte.

Aron Boks
© Ken Yamamoto

, geb. 1977 in Ost-Berlin, ist Historiker am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF) und lehrt Public History an der Freien Universität Berlin. Zuletzt erschien von ihm: Berlin. Das Rom der Zeitgeschichte, Ch. Links Verlag: Berlin 2024.

Dr. Hanno Hochmuth
© Petra Kossmann

ist freiberufliche Autorin, Beraterin und Moderatorin. Sie war von 2011 bis 2021 die Sprecherin des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen und zuvor Journalistin in Berlin und Los Angeles. Ihre Themenfelder sind die Schnittstelle von Archiven, Unrechtsaufarbeitung und Menschenrechten sowie gemeinnütziger Journalismus und Aufklärung zu Desinformation.

Dagmar Hovestädt
© Foto: P. Ohnersorgen

ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Potsdamer Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung. Jüngst schloss er seine Dissertation über den Wandel der DDR-Rockmusik seit den 1980er Jahren ab und wird diese 2025 veröffentlichen.

© privat

ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Stadtmuseum Berlin. Seit 1987 arbeitet sie in der Theatersammlung und leitet den Bereich seit 2008. Eine vierbändige Publikationsreihe unter dem Titel: „Theater in Berlin nach 1945“ erschien 2001 bis 2003 im Henschel Verlag als Katalogserie zu den gleichnamigen Ausstellungen im Museum Nicolaihaus.

Wolf-Rüdiger Weber auch bekannt unter Wolfs Discothek oder DJWolf wurde in Plauen im Vogtland geboren. Seit 1971 erste Diskothekveranstaltung als Schallplattenunterhalter in Schmölln und ab 1973 Einstufung als Amateur-Schallplattenunterhalter. In den 1980er Jahren Tourneen nach Ungarn, Polen, CSSR, Erdgastrasse Sowjetunion und zu den Weltfestspiele in Pjöngjang (Nord Korea), Interhotel „Panorama Oberhof, FDGB und Mitglied der Delegation der DDR zum Schlagerfestival „Bratislavska Lyra“ Bratislava. Ab 1982 wirkte Wolfs Diskothek bei verschiedenen Veranstaltungen im Palast der Republik mit. z.B. bei „Rock für den Frieden“ und dem Musikantenclub, der anschließend im  Haus der Jungen Talente (HdJT) stattfand. Regelmäßig war DJ Wolf bei verschieden Bällen in den Spielstätten des PdR mit seiner Diskothek zu Gast, z.B. beim Silvesterball 1988. Seine letzte Veranstaltung im Jugendtreff fand am 18.09.1990 statt. Am 19.09.90 wurde der Palast der Republik geschlossen. Nach 1991 DJ in verschiedenen Diskotheken und bei Veranstaltungen in Gera, Halle, Eisleben, Köthen und Magdeburg, Hannover, Braunschweig, ITB Berlin, Flughafenfeste in Leipzig und Dresden, Sangerhausen, Jena usw. Ab 1994 bis 2009 Mitarbeit im Filmmusikstudio „AIR FRANZ BERLIN“ (Franz Bartzsch).

Wolf Weber
© privat

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