Zwischen Subkultur und Realpoesie
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kostenfrei |
kein Ticket erforderlich |
Deutsch |
Saal 3, EG |
Teil von: PalastBar |
Gehört zu: Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart |
Was fand eigentlich NICHT im Palast der Republik statt?
Im ersten Teil des Abends sprechen Wissenschaftler*innen und Expert*innen im Pecha Kucha Format. Das heißt, sie halten Kurzvorträge, die jeweils nur 6 Minuten 40 Sekunden dauern dürfen, über Subkulturen in der DDR und was alles nicht im Palast stattfand. Es sprechen Verda Kaya, DJ Jimmy X, Dirk Moldt und Nikolai Okunew.
Moderator des Abends ist der Autor und Poetry-Slammer Aron Boks.
Im zweiten Teil wird es musikalisch:
„Mit Echten singen“
30 Jahre nach der Wende fährt die Performerin und Musikerin Tanja Krone los Richtung Chemnitz und führt Gespräche mit ihren Mitschüler*innen, Lehrer*innen, Freund*innen, Familie von damals: Was war da eigentlich los, 89/90? Auf der Suche nach Verbindungen von Vergangenheit und Gegenwart tritt in der Landschaft ihrer Jugend Ungehörtes in Erscheinung. Realpoesie im real existierenden Kapitalismus… Zusammen mit dem Musiker Friedrich Greiling fügt Krone die „echten” Stimmen von damals zu einem neuen musikalischen Gewebe zusammen. Pop, Rock, Techno, Disco oder Trance – was genau es ist, weiß keine*r, aber im Jahr 2024 scheint genaues Hinhören wichtiger denn je.
Die PalastBar ist das Format für ungezwungene Gespräche und künstlerische Interventionen. Hier verbinden sich Debatte und Kunst rund um das Thema Palast der Republik. Wissenschaftler*innen treffen auf Schriftsteller*innen, Musiker*innen auf Publizist*innen und Musik auf perlende Getränke.
Beteiligte
Aron Boks wurde 1997 in Wernigerode geboren und lebt als Autor, Slam Poet und Moderator in Berlin, Neukölln. Zusammen mit Jonathan Schmitz bildet er die Spoken-Word-Band Das Zappelnde Tanzorchester. 2019 erhielt er den Klopstock-Förderpreis für Neue Literatur. Seit 2021 schreibt er vor allem für die taz und die FUTURZWEI-Kolumne Stimme meiner Generation.
Im Frühjahr 2023 veröffentlichte Aron Boks sein Buch Nackt in die DDR mit literarischen Annäherungen an seinen Urgroßonkel Willi Sitte.
Friedrich Greiling ist freier Komponist, Texter und Produzent. Außerdem ist er Performer, Sänger und Liedermacher in verschiedensten Gruppierungen. Er leitet Schul- und Jugendtheaterprojekte in Berlin. Dort erarbeiten und spielen die Teilnehmenden eigene Musikstücke. Greiling produziert Klanginstallationen für Theater. Er komponiert für Hörspiel und Film und erschafft technoide elektronische Tanzmusik. Er steht einer Band vor, die Countrymusik macht. Sie heißt Die Bäume.
Verda Kaya ist Ethnologin und arbeitet seit den 1990er Jahren wissenschaftlich zu verschiedenen Themen im Bereich Migration und Subkulturen in Berlin und Istanbul. Sie war als Kuratorin für Partizipation für die Berlin Global Ausstellung im Humboldt Forum tätig, wo sie unter anderem die HipHop-Station kuratiert hat. 2023 kuratierte sie den HipHop-Tag im Humboldt Forum und brachte HipHop-Aktivisten aus West- und Ost-Berlin zusammen. Sie ist die Autorin des Buches „HipHop zwischen Istanbul und Berlin. Eine (deutsch-)türkische Jugendkultur im lokalen und transnationalen Beziehungsgeflecht“.
Tanja Krone ist Regisseurin, Performerin und Musikerin. Kunst ist für sie ein Raum der Möglichkeiten. Sie fragt danach, wie die unterschiedlichsten Menschen in der Kunst teilhaben können. Dafür erfindet sie verschiedene Handlungsräume: Sie gründete die größte Frauen-Rockband der Welt. Sie erfand unwirkliche Staaten in Afrika und brachte es bis zu einer echten Oberbürgermeisterinnen-Kandidatur in Mannheim.
Dirk Moldt ist promovierter Historiker, er beschäftigt sich mit Berliner Stadt- und Stadtteilgeschichte, Kultur- und Sozialgeschichte, aber auch mit mittelalterlicher und neuzeitlicher Rechts- und Verfassungs- sowie Dogmen- und Geistesgeschichte. Für den im Juli 2024 eröffneten Bereich „Punk in der Kirche. Ost-Berlin 1979-1989“ der Ausstellung BERLIN GLOBAL im Humboldt Forum begleitete er das Projektteam mit fachlichem Rat.
Nikolai Okunew ist in Berlin-Mitte geboren, hat an der Humboldt-Universität und in Israel Geschichte und Sozialwissenschaften studiert. Danach ging er ans Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam, wo er zum DDR-Metal promovierte. Seine Doktorarbeit Red Metal: Die Heavy-Metal-Subkultur der DDR erschien 2021 bei Ch. Links. Heute forscht Okunew in Potsdam zur Geschichte des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Ostdeutschland in den 1990er Jahren.
DJ Jimmy X hat seit den frühen 1980er Jahren die Entwicklung der Breakdance- und Hip Hop-Szene in Ost-Berlin und der DDR miterlebt. Als DJ hat er die Gruppe Downtown Lyrics mitgestaltet. Die Crew ist in vielen Städten und bei großen Szene-Events aufgetreten.