neubelichtung
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kostenfrei |
kein Ticket erforderlich |
in Kombination mit: "Namen, die wir tragen" von Michikazu Matsune |
Foyer |
Gehört zu: Auf Wiedersehen, Palast, Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart |
Welches Bild zeichnen private Fotografien von unserem Leben und den Umwälzungen der Geschichte? Wie haben die Menschen in Bitterfeld-Wolfen ihre Welt fotografisch festgehalten? Dank zahlreicher Beiträge konnte die Künstlerin Anke Heelemann die unterschiedlichsten persönlichen Perspektiven zusammentragen – aus Fotoalben, Erinnerungskisten und Brigade-Tagebüchern, querbeet durch das letzte Jahrhundert. Die Bilder zeigen das Alltägliche des Lebens, zugleich Bemerkenswertes und Ungewöhnliches – Familienfeiern, Alltagsszenen, Ausflüge. Sie offenbaren aber auch ganz beiläufig die Geschichte einer Stadt und einer Region.
Die Besucher*innen sind in dieser interaktiven Installation eingeladen, mit den gesammelten Fotos, Bildunterschriften und Zitaten die Seiten des Fotoalbums zu gestalten und zu kommentieren. So können sie ihre ganz individuelle Perspektive auf Gestern, Heute und Morgen festhalten und gemeinsam die Geschichte neu belichten.
Konzept und Projektentwicklung: Anke Heelemann
Das Humboldt Forum präsentiert zwei künstlerische Projekte, die gemeinsam mit Bitterfelder*innen und Wolfener*innen entwickelt wurden: Michikazu Matsunes Namen, die wir tragen (Performance) und Anke Heelemann neubelichtung – ein Album mit Bitterfeld-Wolfen (Installation).
Bitterfeld-Wolfen ist ein spannendes Beispiel für Schicksal und Chancen einer Region mit Transformationsgeschichte. Dort konzentrieren sich Entwicklungen und Erfahrungen, die auch andere Regionen in Ostdeutschland gemacht haben, die Narben der Auf- und Zusammenbrüche treten besonders deutlich hervor. Bitterfeld und Wolfen, einst von Braunkohle und der Filmindustrie geprägt, erlebten eine rasante Entwicklung: von Heidelandschaft zur Industriestadt, vom anhaltinischen Dorf zur modernen Industriestadt, dann zum nationalsozialistischen Prestige-Standort und später zur sozialistischen Vorzeigestadt. Nach der Wiedervereinigung prägen der Ausverkauf und die Demontage der Wolfener Filmfabrik, Arbeitslosigkeit und Wegzug die Stadt. Heute ist Bitterfeld-Wolfen ein Ort des Wandels, an dem die Rückkehr der Natur, der Umgang mit toxischen Altlasten und die Zukunft der Energie sichtbar werden. Bitterfeld-Wolfen ist Teil einer Landschaft, die wir entweder als problematische Hinterlassenschaften oder als Teil der Lösung für eine Gesellschaft von morgen begreifen können. Wo, wenn nicht hier, können Geschichten von Veränderung erzählt werden?
Anke Heelemann
Anke Heelemann, geboren in Hoyerswerda, studierte an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig, an der Bauhaus Universität in Weimar und am College of Fine Arts in Sydney (Australien). Als Medienkünstlerin arbeitet sie seit 2006 unter dem Label FOTOTHEK mit vergessenen Privatfotografien. In ihrer interaktiv-performativen künstlerischen Arbeit greift Anke Heelemann u.a. auf Interventionen, Theater und Installationen zurück. www.vergessene-fotos.de
PArtner
Das Projekt wurde 2024 im Rahmen des Festival OSTEN in Bitterfeld-Wolfen entwickelt. Ein großes Dankeschön an alle Beitragenden sowie die Sammelstellen: das Industrie- und Filmmuseum Wolfen, das Kreismuseum Bitterfeld, das Irene Fahrradhaus und die Stadt- und Tourismusinformation der Stadt Bitterfeld-Wolfen.