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Teil von: Humboldting! |
Was sind Vibes? Was bestimmt oder verändert eine Stimmung oder Atmosphäre? Welche Vibes gibt es im Humboldt Forum? Und vor allem: welche fehlen? Manche sagen von Museen, sie seien langweilige und nicht besonders einladende Orte. Was will ein junges Publikum in einem Museum sehen und erleben?
Und was passiert, wenn junge Menschen ihre eigene Kunstinstallation gestalten? Für dieses Projekt der Reihe haben sich die Schüler*innen des Thomas-Mann-Gymnasiums einer besonderen Herausforderung gestellt: sie beobachten, welche Gefühle unterschiedliche Räume im Humboldt Forum in ihnen auslösen und untersuchen so deren Vibes. In Zusammenarbeit mit der Regisseurin Mirah Laline, der Bühnenbildnerin Sarah Seini und dem Sounddesigner Fabiano Lima aka K’Boko schaffen die Schüler*innen vier interaktive Installationen, die das Publikum zu einem gemeinsamen Erlebnis der fehlenden Vibes einladen.
Sonne, Eis und Liegestühle lassen sommerliche Vibes auf der Dachterrasse des Humboldt Forums aufkommen. In der Mechanische Arena im Foyer begeben sich die Schüler*innen auf die Suche nach einem spirituellen Vibe und untersuchen die Bedeutung von rituellen Praktiken aus unterschiedlichen Religionen, die im Humboldt Forum durch Objekte thematisiert werden. Was darf Kunst? Welche Grenzen gibt es und sollte es geben zwischen Exponaten und Publikum? Im Werkraum wird gemeinsam mit den Besucher*innen ein kreativer Vibe erzeugt, um diese Grenzen zu verwischen.
Im letzten Teil der Installation sind alle in Saal 2 eingeladen, die Vielfalt von lebendigen Vibes mitzuerleben: was bedeutet es, sich in einem Museum lebendig zu fühlen?
Nach einer gemeinsamen Begrüßung im Foyer sind die Besucher*innen eingeladen, in drei Gruppen nacheinander die einzelnen Stationen anzuschauen – und wo sie möchten – auch aktiv mitzumachen.
Biographien
Mirah Laline wurde 1988 in Belém, in Nordbrasilien geboren. In Südbrasilien studierte sie Regie. Ein Stipendium des DAAD führte sie 2015 in den Studiengang Regie an die Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch Berlin. 2011 gründete sie die Gruppe ATO CIA.CÊNICA und gewann mehrere Auszeichnungen für die Inszenierungen Der Hässliche von Marius von Mayenburg, u. a. 2019 den renommierten Braskem Preis als beste Regisseurin.
Weiter arbeitete sie in dem Site-Specific, Sprech-und Musiktheater Trago Sorte Mentira e Morte, unter der Regie von Isandria Fermiano u. Kalisy Cabeda. 2015 inszenierte Mirah mit der Gruppe CERCO das Straßentheaterstück für Kinder Puli-pulá, das u. a. den Tibicuera-Preis als Stück des Jahres und für die beste Dramaturgie bekam. 2012 bis 2015 war Mirah Laline Performerin und Gründungsmitglied bei der Theater-Karneval-Gruppe BLOCO DA LAJE.
Zurzeit lebt und arbeitet sie in Berlin. Seit 2019 ist sie Teil des Berliner Candomblé-Tempels ILÊ OBÁ SILEKÉ. Noch im selben Jahr performte sie The Magic of Healing, eine Arbeit, welche im Rahmen der Veranstaltung Rituals of Care im Gropius Bau unter der Regie und Choreografie von Baba Murah Soares stattfand. Ebenfalls im Jahr 2019 entwickelt die Candomblé Gruppe das Frauenprojekt Ìya Agbára, Strenght of the Mothers, das auf der 11. Berlin Biennale präsentiert wurde. 2020 führte sie Regie für die auf arabisch und kurdisch gesungene Single Yomma von Displaced Ideas Crew feat. Amon, eine Hommage an Mütter aus persönlicher wie globaler Perspektive. 2021 entwickelte sie als Schauspielerin, Dramaturgin und Regisseurin das Theaterprojekt Juntos/ Bî Hevra, ein stimmungsvolles kurdisch-brasilianisches Hochzeitsfest, das ein Netz aus Migrations- und Familiengeschichten strickt und die Gäste Teil einer neuen Gemeinschaft zu werden einlädt,. 2022 erarbeitete sie zusammen mit dem Humboldt Forum und der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften Das Humboldt-Experiment, eine performative Vortragsreihe über Alexander von Humboldt. Ab der Spielzeit 2023/24 arbeitet sie als Theaterpädagogin und Kulturvermittlerin am Deutschen Theater Berlin.
Sarah Seini ist eine Künstlerin nigerianischer und polnischer Abstammung, die in Berlin lebt und Kostümdesign an der Universität der Künste in Berlin studiert hat. Sarah hat in den Bereichen Film, Theater und Performance als Kostüm- und Bühnenbildnerin gearbeitet. Sarahs künstlerische Arbeit dreht sich um den Ausdruck von fragmentierten, sich überschneidenden Identitäten, postkolonialer Ästhetik und Queerness. In Sarahs interdisziplinärer Arbeit werden Medien wie postkoloniale Ästhetik und nicht-binäre Ausdrucksformen, skulpturales und fragmentiertes Textildesign kombiniert. Als künstlerische Leiterin hat Sarah zwei Performances inszeniert.
Fabiano Lima ist ein brasilianischer Perkussionist, Forscher und Musikpädagoge, der seit über 15 Jahren in Europa lebt. Er forscht, lehrt und verbreitet traditionelle afro-brasilianische Rhythmen auf Workshops und in Schulen in der ganzen Welt (Brasilien, Europa, Asien, Karibik und Afrika). In Europa hat er bei internationalen Perkussionsfestivals wie „Samba Syndrom“, „Musik am Ohr der Welt“ und „Klangwelten“ sowie in den Musikschulen Musikschule City West, Global Music Academy und Landsmusikakademie in Berlin gearbeitet.
Er ist der Gründer der Gruppen „Baque Forte Berlin“ für perkussive Musik aus dem Nordosten Brasiliens (Maracatu) und „Afro Diaspora Groovez“.
Als Musiker hatte er die Gelegenheit, auf den größten Festivals in Europa zu spielen und arbeitete mit Namen wie Vitor da Trindade (Brasilien), Dudu Tucci (Brasilien), Guy One (Ghana), Gentleman (Deutschland), Alemayehu Eshete (Äthiopien), Karol Konka (Brasilien), Xenia Franca (Brasilien), Yarah Bravo (Deutschland) und anderen.
In seinem aktuellen Projekt „K’boko“ experimentiert er mit elektronischer Musik und afrodiasporischen Rhythmen. Neben seiner musikalischen Arbeit in Berlin entwickelt Biano Lima auch soziale Projekte mit Flüchtlingen, bei denen er Rhythmus als therapeutisches und integratives Mittel einsetzt.
Wo sind die Vibes? findet im Rahmen von Humbolding! Schüler*innen forschen statt, einem Langzeitprojekt der Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss an der Schnittstelle von Bildung und Kunst. Künstlerische Leitung: Alice Fleming und Darren O’Donnell.