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16 € / ermäßigt 8 € |
18 Uhr: Einführung |
Dauer: 90 min |
Keine Sprachkenntnisse erforderlich |
Saal 2, EG |
Teil von: Musical Belongings |
Wie klingt es, wenn man italienische Renaissancemusik mit klassischen chinesischen Instrumenten spielt – und wie verwandeln sich umgekehrt die traditionellen pentatonischen Melodien Chinas auf europäischen Gamben?
Die lautten compagney BERLIN begrüßt fünf herausragende Musiker*innen aus Shanghai, Taipeh, Taichung und Nanjing zur gemeinsamen Erkundung klassischer chinesischer Musik und zeitgenössischer Poesie im Dialog mit dem Humboldt Forum. Das Programm ist inspiriert von Rollbildern des Museums für Asiatische Kunst und der aktuellen Sonderausstellung Sich kühn dorthin zu begeben, wo Malende noch nie zuvor gewesen sind. Es erforscht den musikalischen Austausch zwischen China und Europa zur Zeit der Spätrenaissance, im Übergang von Ming- zu Qing-Dynastie. Jesuiten aus Venedig, Mailand und Rom haben früh Kontakt zu China gesucht. Das zeigt sich exemplarisch an der Lebensgeschichte des Mailänder Malers Giuseppe Castiglione (1688-1766), der unter dem Namen Láng Shìníng zum Hofmaler dreier Kaiser wurde und die Malstile Europas und Chinas verschmolzen hat. Die lautten compagney begibt sich in dem Konzert gemeinsam mit den chinesischen Musiker*innen auf die Suche nach einer musikalischen Entsprechung.
Trailer Musical Belongings II
Programm
I. QUELLEN
春江花⽉夜 / Mondnacht bei Blumen am Frühlingsfluss – Sui-Dynastie, 605-617 n. Chr.
⻋间 / Werkstatt – Zheng Xiaoqiong (*1981)
平沙落雁 / Wildgänse, die auf der Sandbank landen – Guqin-Solo, Ming-Dynastie, 14. Jhdt.
Dolcissimi mio ben – Andrea Gabrieli (1533-1585)
Ostinato vo seguire – Bartolomeo Tromboncino (1470-1535)
阳关三叠 / Abschied am Yangguan – Tang-Dynastie, 8. Jhdt., Arr. Bo Wiget
剧 / Ein Theaterstück – Zheng Xiaoqiong
Dokumentation über die Dichterin Zheng Xiaoqiong
II. HYBRIDE
Italian Rant – John Playford (1623-1686), Arr. Bo Wiget
流⽔线 / Am Fließband – Zheng Xiaoqiong
夜思/ Stille Nachtgedanken – Li Bai – Tan-Dynastie, 8. Jhdt.
Fantasia – Andrea Falconieri (1585-1656)
Il dolce sonno – Andrea Gabrieli
Bicinium – Orlando di Lasso (1532-1594)
O vin en vigne – Orlando di Lasso
痛 / Au – Zheng Xiaoqiong
Voi sete bella – Andrea Falconieri
Maria zart – Ludwig Senfl (1490-1543)
Im Meyen – Ludwig Senfl
拆 / Abstossen – Zheng Xiaoqiong
Che si puo fare – Barbara Strozzi (1619-1677), Arr. Bo Wiget
藍天⽩雲綠草 / Blauer Himmel, weiße Wolken, Grasland – Xu Fengxia, nach einem alten mongolischen Volkslied, Arr. Bo Wiget
蓝/ Blau – Zheng Xiaoqiong
與賽⾺ / Horse Racing – Huang Haihuai (1935-1967), Arr. Bo Wiget
III. FUSIONEN
⼯业时代 / Industriezeitalter – Zheng Xiaoqiong
Dolci sospiri – Andrea Falconieri
Begli occhi – Andrea Falconieri
Non più d’amore / Se ben rose celesti – Andrea Falconieri
铁⻦/ Eisenvogel – Zheng Xiaoqiong
Battalia – Ignaz Franz Biber (1644-1704)
Das liederliche Schwirmen der Musquetier | Mars | Die Schlacht | Lamento der Verwundeten
⾦蛇狂舞/ Dragon Dance – Nie Er (1912-1935),
nach einem alten Tanz aus der Han-Dynastie (100 v.Chr.)
Dauer: ca. 90 min, keine Pause
Besetzung
Xu Fengzia ist eine aus Shanghai stammende international agierende Musikerin auf chinesischen Zupfinstrumenten und Sängerin. Sie studierte an der Shanghaier Musikhochschule und arbeitete danach als Solistin im Orchester für Chinesische Musik Shanghai und gab Solokonzerte auf bis zu vier Instrumenten. Xu Fengxia gewann den zweiten Preis des Shanghai Young Performer Competition und war Mitglied von Chinas erster „Lady Rock Band“.
Nach ihrem Umzug nach Deutschland widmete sich Xu Fengzia weiterhin der traditionellen chinesischen Musik. Ein neuer Schwerpunkt wurde die Begegnung mit Musiker*innen der Improvisierten Musik und des Jazz. Sie arbeitete zusammen mit Peter Kowald, Günter Baby Sommer, Gunda Gottschalk und Peter Brötzmann, mit dem sie durch China tourte. Xu Fengxia nahm an Jazzfestivals auf der ganzen Welt teil. Außerdem spielte sie in zahlreichen Werken zeitgenössischer Komponisten aus China und Deutschland. 2009 gewann sie den Jazzpott der Stadt Essen und für ihre Duo-CD Black Lotos den Preis der Deutschen Schallplattenkritik. Seit kurzem widmet sich Xu Fengxia auch der Komposition. Im Oktober 2008 startete sie das Projekt „Qianxingzhe“ (ein Schritt vor tausend Schritten) über verschiedene Dimensionen von Improvisation, Neuer Musik und Global Jazz Music. Xu Fengxia organisiert jedes Jahr eine Tour in China. 2011 gründete sie das Duo „Mondsüchtig“ mit dem Zitherspieler Georg Glasl.
In Peking geboren, beginnt Lucy Zhao im Alter von acht Jahren die Pipa 琵琶 zu erlernen – eine gezupfte Schalenhalslaute der klassisch chinesischen Musik und eines der beliebtesten chinesischen Instrumente. Die Geschichte der Pipa reicht mehr als 1500 Jahre zurück. Anlässlich der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele 2008 in Peking trat Lucy als Mitglied des Pipa Orchesters auf. Am China Konservatorium in Peking absolvierte sie ein Bachelor-Studium der Pipa und nahm an Orchestertourneen in die USA, Süd-Korea sowie zahlreiche chinesische Städte teil. 2016 zog es Lucy nach Wien, um Kulturmanagement zu studieren. Seitdem ist sie in vielen Ensembles und Orchestern in Europa aktiv. Auch ihr solistisches Engagement setzte sie mit Konzerten in Deutschland, Österreich, Belgien, Dänemark, Slowenien und der Slowakei fort, z.B. im Konzerthaus Berlin, ZKM Karlsruhe, Haus für Mozart in Salzburg und Mozarthaus Wien. Neben ihrem traditionellen Repertoire spielt sie auch zeitgenössische Musik und freie Improvisationen – klanglich-emotionale Reisen in unberührte Sphären, die in ihren Bann zu ziehen versuchen. Die Musikerin unterrichtet an der Global Music School seit Juli 2021 die Pipa und arbeitet nach ihrem Abschluss derzeit im Bereich Veranstaltungsmanagement im Konzerthaus Berlin.
Lin Chen ist eine vielseitige chinesische Percussionistin, die seit 2006 in Deutschland lebt. Sie studierte an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar und in Hamburg, wo sie 2011 das Konzertexamen mit Auszeichnung abschloss.
Auftritte als Solistin und im Rahmen verschiedener Ensembles und Orchester führten Lin Chen u. a. nach China, Japan, Hong Kong, Finnland, Österreich, USA, Australien und in zahlreiche deutsche Städte. Sie spielte u. a. mit Beibei Wang als Solistin unter der Leitung von Tan Dun „Water Passion“ und mit Martin Grubingers Percussive Planet Ensemble trommelte sie im Rahmen des Schleswig-Holstein Musik Festival. 2022 spielte sie vor 8000 Zuschauer*innen gemeinsam mit Beibei Wang als Solistin auf dem Haniel Klassik Open Air auf dem Opernplatz in Duisburg das Konzert für Marimba, Vibraphon und Orchester, sowie ein Intermezzo mit chinesischen Großtrommeln. Darüber hinaus spielt sie auch regelmäßig die Marimba im Musical „König der Löwen“ im Stage Theater im Hafen Hamburg und auch in der Konzertreihe der Hamburger Staatsoper „Blubb blubb – abgetaucht!“ Musiktheater für Babys, u. v. m.
Mit ihrem Ehemann, dem Gitarristen Kristian Sievers, konzertiert sie seit 2013 im Duo Pertar. 2022 debütierte ihr Percussion Qunitett mit vier weiteren chinesischen Percussionistinnen.
lin-chen-percussion.com
Lung-Yi Huang studierte Chinesische Musik an der Fo Guang University und der Chinese Culture University. Zweimal gewann er den ersten Preis in Nationalen Musikwettbewerben in Taiwan. 1998 war er Teil der Young Star Series und debütierte in der National Theater & Concert Hall in Taipeh. Neben traditioneller chinesischer Musik interessiert sich Lung-Yi auch für Neue Musik und wirkte an der Uraufführung mehrerer zeitgenössischer Werke mit. Er trat auf Festivals wie der MaerzMusik in Berlin, dem Contemporary Music Festival in Grenoble, dem Huddersfield Contemporary Music Festival in Großbritannien und beim Musikforum Viktring bei Klagenfurt auf. Lung-Yi Huang ist derzeit CEO und Künstlerischer Leiter des Taipei Harmony Ensembles sowie Dozent an der Chinese Culture University, am National Taiwan College of Performing Arts und an der Hwa Kang Arts School in Taipeh.
Tzu-Ning Liao ist eine vielseitige Musikerin aus Taiwan. Sie lebt seit 2017 in Deutschland. Sie erlangte ihren Abschluss in Erhu – einer zweisaitigen mit dem Bogen gestrichenen Laute – und Klavier an der National Taiwan University of Arts. Im Alter von zehn Jahren wurde sie Mitglied des „Dachung Chinese Orchestra“ und spielte regelmäßig mit dem „Little Giant Chinese Chamber Orchestra (LGCCO)“ in der National Concert Hall in Taipeh. Neben zahlreichen Auftritten in Taiwan wurde sie u. a. nach Japan, Australien, Peking und Shanghai eingeladen.
2017 zog sie nach Deutschland, um Multimedia-Komposition an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg zu studieren und entwickelte ihren einzigartigen Stil auf der Erhu. Ihr künstlerischer Fokus liegt auf Neuer Musik, zeitgenössischer arrangierter traditioneller Musik, elektroakustischer Musik und freier Improvisation. Sie spielte mit verschiedenen europäischen Instrumenten in internationalen Ensembles, so z. B. in der Aufführung von „Intermezzi“ der Komponistin Yijie Wang für die Duisburger Philharmoniker im Jahr 2022 oder in der chinesischen elektronischen, interkulturellen Musik- und Tanzperformance „Re: member, a double concerto“ in Bonn und Lübeck. Darüber hinaus beteiligte sie sich an der zeitgenössischen Kammeroper „ZER-RIS-SEN. Wenji: Auf der Suche nach Heimat“ der Komponistin Lam-Bun Ching, die 2019 in Heidelberg und Ludwigsburg aufgeführt wurde.
Die deutsch-chinesische Künstlerin Young-Shin Kim wurde in Seoul geboren und kam als kleines Kind nach Deutschland. Nach einer klassischen Tanzausbildung spielte sie in zahlreichen Fernsehfilmen, darunter vier Mal in der „Tatort“-Reihe. An der Berliner Volksbühne spielte sie unter anderem bei Frank Castorf in „Nord“ von Louis Ferdinand Céline (Avignon, Wiener Festwochen, Barcelona, Berlin) und in „Der Idiot“ nach Dostojewski. In Ueli Jäggis Inszenierung von Sean O´Casey „Das Ende vom Anfang“ spielte und tanzte sie die Li-Si am Luzerner Theater. In der Inszenierung „Agora“ des griechischen Regisseurs Michael Marmarinos, ebenfalls an der Volksbühne spielte sie die Hauptrolle der Fremdenführerin.
Als Choreografin war sie für die Staatsoper Unter den Linden in „The Turn of the Screw“ tätig. Regie führte sie zum ersten Mal in ihrem eigenen Stück „Farben“ nach Goethes Farbenlehre (Institut für Auslandsbeziehungen in Zusammenarbeit mit dem Goetheinstitut). Für das nationale und internationale Kino drehte sie unter anderem mit Doris Dörrie „Der Fischer und seine Frau“ oder verkörperte die junge Prostituierte Kim in dem Drama „Unschuld“ nach Arthur Schnitzlers „Reigen“ von Andreas Morell. Aber auch Actionkomödien wie z. B. die ungarisch-amerikanische Produktion „ARGO 2“, in der sie à la Kill Bill die Ninjatochter eines japanischen Syndikats darstellte, sind in ihrer Vita zu finden.
Zheng Xiaoqiong (geboren 1980) ist eine chinesische Dichterin, die 2007 den renommierten Liqun-Literaturpreis gewann. Bis dahin war sie als Wanderarbeiterin unter anderem in einer Metallwarenfabrik in Dongguan in der Provinz Guangdong tätig und hatte nur vereinzelt Gedichte veröffentlicht. 2012 erschien mit 女工记 (Das Buch der Arbeiterinnen) ihr erster Gedichtband, in dem sie auf Grundlage ihrer eigenen Erfahrungen und zahlreicher Interviews Wanderarbeiterinnen porträtiert. Seither sind fünf weitere Bände erschienen, ihre Texte wurden unter anderem ins Deutsche, Englische, Französische, Japanische und Türkische übersetzt. Außerdem ist Zheng Xiaoqiong regelmäßig bei internationalen Literaturfestivals zu Gast. Ihre Lyrik vermittelt die Alltagswirklichkeit in den Fabriken ebenso wie die Auswirkungen des globalen Kapitalismus auf die Natur.
Gedichte auf Deutsch sind erschienen in: Chinabox: Neue Lyrik aus der Volksrepublik (Edition Polyphon) – 2016, Hrsg. von Lea Schneider, Verlagshaus Berlin.
Die lautten compagney BERLIN unter der Leitung von Wolfgang Katschner zählt zu den renommiertesten Orchestern der Alten Musik. In den letzten 39 Jahren seit ihrer Gründung 1984 begeisterte sie Musikliebhaber*innen auf der ganzen Welt. Im Herbst 2019 wurde sie mit dem OPUS Klassik als Ensemble des Jahres ausgezeichnet. Mit Konzerten, Opernaufführungen und Crossoverprojekten setzt sie einzigartige musikalische Akzente. Das Ensemble gehört zu den wenigen freien Produzenten von Musiktheaterprojekten in Deutschland. Für seine ungewöhnlichen und innovativen Programme wird es vom Publikum wie von nationalen und internationalen Feuilletons gleichermaßen geschätzt. Neben ihren Auftritten in Berlin tourt die lautten compagney mit ca. 100 Konzerten pro Jahr durch die Bundesrepublik, Europa und die Welt. Die letzten großen, außereuropäischen Tourneen führten im Jahr 2019 durch zehn Städte Chinas und im Herbst 2021 nach Bogotá in Kolumbien. An der Dresdner Semperoper feierte die lautten compagney kürzlich als erstes Gastensemble in der jüngeren Geschichte des Hauses die umjubelte Premiere von Monteverdis „L’Orfeo“.
Die lautten compagney pflegt als wichtigen Teil ihres Programmspektrums mit großen Repertoirewerken musikalische Traditionen. Wolfgang Katschner und sein Ensemble sind nicht nur neugierig auf Musik, sondern auch auf neue Wege ihrer konzertanten Darstellung. Ihre eigene, individuelle Plattform für Experimente hat die lautten compagney u. a. mit dem Format der :lounge gefunden. Hier zeigt sie, dass Alte Musik und Zeitgenössisches sehr wohl kombinierbar sind. In der :lounge bereichern Live-Sampling und -Sounds die Klangfarben der barocken Instrumente und bieten Raum für überraschende Improvisationen. Wenn alte Werke so von neuen Ideen inspiriert werden, verschwinden musikalische Grenzen.
lautten compagney BERLIN – YouTube
Von Haus aus Lautenist, gründete Wolfgang Katschner 1984 zusammen mit Hans-Werner Apel die lautten compagney BERLIN, Herzstück seines vielfältigen Wirkens als Musiker, Organisator und Forscher in den Klangwelten der „Alten Musik“.
Auf CDs präsentiert sich Wolfgang Katschner mit seinem Ensemble als Grenzgänger; neben Weltersteinspielungen von Opern wie „Didone abbandonata“ stehen ungewöhnliche Kombinationen von Komponisten: Philipp Glass und Tarquinio Merula („Timeless“), Heinrich Schütz und Friedrich Hollaender („War & Peace“) und Heinrich Ignaz Franz Biber und Astor Piazzolla („Misterio“). Jedes dieser Programme steht für die Überzeugung, dass »Alte« Musik genauso modern ist wie die später geschriebene Musik und sich, tritt man einmal aus der selbstgewählten Isolation als Musiker „Alter“ Musik, für Musiker*innen wie Publikum äußerst gewinnbringend mit modernerem Repertoire verbinden lässt.
Seit einigen Jahren tritt Wolfgang Katschner auch erfolgreich als Gastdirigent an deutschen Opernhäusern hervor. So war er 2012–2016 musikalischer Leiter des Winter in Schwetzingen; nach Gastspielen in Bonn (Händels „Rinaldo« und „Giulio Cesare“) und Oldenburg (Hasses „Siroe“) verantwortete er mehrere Opernproduktionen am Staatstheater Nürnberg: „Il ritorno d’Ulisse in patria“, „Serse“, „La Calisto“ sowie „Bajazet“. Zuletzt dirigierte Katschner Monteverdis „L’Orfeo“ an der Semperoper Dresden.
Verstärkt engagiert sich Wolfgang Katschner zudem in der Ausbildung des künstlerischen Nachwuchses. Er war Gastprofessor an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin, beim Sing-Fest in Hongkong, Artist in Residence bei BarockVokal in Mainz und arbeitete 2018 und 2019 mit Sänger*innen an der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar.
Christian Filips ist Dichter, Musikdramaturg, Regisseur und Übersetzer. Er studierte Philosophie, Literatur und Musikwissenschaft in Wien und Berlin. Seit 2006 ist er freiberuflich als Autor, als Regisseur und Musikdramaturg tätig, u. a. für die Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, für die lautten compagney BERLIN und für die Sing-Akademie zu Berlin. Als Musikdramaturg ist er spezialisiert auf hybride Formate, in denen sich Alte und Zeitgenössische Musik, Literatur, Performance- und Aktionskunst verbinden. Als Theatermacher hat er gemeinsam mit Partner*innen in Mumbai und Nairobi immersive Inszenierungen für den Stadtraum entwickelt. Als Übersetzer kollaborierte er mit dem arabisch-deutschen Kollektiv WIESE (Wie es ist) / مرج (u. a. für den Hamburger Bahnhof). Derzeit arbeitet Filips mit den Dichter*innen Logan February (Nigeria) und Lionel Fogarty (Australien) an dem Projekt POESIE DEKOLONIE im Engeler Verlag, als erster Band erschien „Mental Voodoo: Gedichte“ von Logan February. Im April 2023 kuratierte er das Festival für Weltliteratur POETICA 8 an der Universität Köln. Im August 2023 erhielt er den Erlanger Literaturpreis für Poesie als Übersetzung. Zuletzt erschien der Gedichtband Im Traum die Auskunft sagt: Hier! Ausgewählte Gedichte 1996–2022 im Engeler Verlag.