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16 € / ermäßigt 8 € Tickets |
18 Uhr: Einführung |
Dauer: 120 min |
Keine Sprachkenntnisse erforderlich |
Saal 2, EG |
Teil von: Musical Belongings |
In der Reihe MUSICAL BELONGINGS begrüßt die lautten compagney Berlin im September 2024 eine Legende des Punta Rock: Pen Cayetano & Mitglieder des Garifuna Collective, Botschafter der Garifuna-Kultur aus Belize. Kombiniert wird die Musik der Garifuna mit der Ballad Opera „Polly“ von Johann Christoph Pepusch und John Gay, die 1729 als Fortsetzung von „The Beggar’s Opera“ entstanden ist. Auf Grund politischer Wirren wurde sie allerdings erst 1777 uraufgeführt. Eine bunte Londoner Gesellschaft des 18. Jahrhunderts verschlägt es in dieser Oper in die Karibik, auf die sogenannten Westindischen Inseln, deren Name von dem Irrtum der ersten europäischen Kolonisatoren zeugt, die diese karibische Inselgruppe für einen Teil Indiens hielten.
In dieser englischen Ballad Opera treten auch sogenannte „indianische“ Charaktere wie Pohetohee und Cawwawkee sowie diverse Piraten auf, die auf „Polly Peachum“ treffen. In Kontrast zu den exotischen Projektionen tritt originale Musik aus der Karibik, vor allem der sogenannte Punta, ein afro-indigener Rhythmus und Tanzform, die von den Garifunas auf St. Vincent, Honduras, Nicaragua, Guatemala und Belize praktiziert wird.
MITWIRKENDE
Pen Cayetano – Komposition, Gitarren & Gesang
& Mitglieder des Garifuna Collective
Desiree Diego – Gesang & Percussion
Kenrick Luvlace Lewis – Turtle Shells & Gesang
Denmark Flores – Garifuna Drums
Ingrid Cayetano – Kuratorin
Aminata Toscano – Sopran
Christoph Pfaller – Tenor
Georg Bochow – Altist
Raphael Riebesell – Bariton
Wolfgang Katschner – Musikalische Leitung
Christian Filips – Musikdramaturgie
lautten compagney BERLIN
Andreas Pfaff – Geige 1
Yumiko Tsubaki – Geige 2
Chang-Yun Yoo – Bratsche
Aleke Alpermann – Violoncello
Tillmann Steinhöfel – Kontrabass
Friederike Otto – Zink
Martin Ripper – Blockflöte
Kohei Soda – Oboe
Inga Maria Klaucke – Fagott
Daniel Trumbull – Cembalo+Orgel
Peter Bauer – Schlagzeug
Wolfgang Katschner – Laute
Hans-Werner Apel – Laute
Martin Steuber – Laute+Banjo
Die lautten compagney BERLIN unter der Leitung von Wolfgang Katschner zählt zu den renommiertesten Orchestern der Alten Musik. In den letzten 39 Jahren seit ihrer Gründung 1984 begeisterte sie Musikliebhaber*innen auf der ganzen Welt. Im Herbst 2019 wurde sie mit dem OPUS Klassik als Ensemble des Jahres ausgezeichnet. Mit Konzerten, Opernaufführungen und Crossoverprojekten setzt sie einzigartige musikalische Akzente. Das Ensemble gehört zu den wenigen freien Produzenten von Musiktheaterprojekten in Deutschland. Für seine ungewöhnlichen und innovativen Programme wird es vom Publikum wie von nationalen und internationalen Feuilletons gleichermaßen geschätzt. Neben ihren Auftritten in Berlin tourt die lautten compagney mit ca. 100 Konzerten pro Jahr durch die Bundesrepublik, Europa und die Welt. Die letzten großen, außereuropäischen Tourneen führten im Jahr 2019 durch zehn Städte Chinas und im Herbst 2021 nach Bogotá in Kolumbien. An der Dresdner Semperoper feierte die lautten compagney kürzlich als erstes Gastensemble in der jüngeren Geschichte des Hauses die umjubelte Premiere von Monteverdis „L’Orfeo“.
Die lautten compagney pflegt als wichtigen Teil ihres Programmspektrums mit großen Repertoirewerken musikalische Traditionen. Wolfgang Katschner und sein Ensemble sind nicht nur neugierig auf Musik, sondern auch auf neue Wege ihrer konzertanten Darstellung. Ihre eigene, individuelle Plattform für Experimente hat die lautten compagney u. a. mit dem Format der :lounge gefunden. Hier zeigt sie, dass Alte Musik und Zeitgenössisches sehr wohl kombinierbar sind. In der :lounge bereichern Live-Sampling und -Sounds die Klangfarben der barocken Instrumente und bieten Raum für überraschende Improvisationen. Wenn alte Werke so von neuen Ideen inspiriert werden, verschwinden musikalische Grenzen.
lautten compagney BERLIN – YouTube
Von Haus aus Lautenist, gründete Wolfgang Katschner 1984 zusammen mit Hans-Werner Apel die lautten compagney BERLIN, Herzstück seines vielfältigen Wirkens als Musiker, Organisator und Forscher in den Klangwelten der „Alten Musik“.
Auf CDs präsentiert sich Wolfgang Katschner mit seinem Ensemble als Grenzgänger; neben Weltersteinspielungen von Opern wie „Didone abbandonata“ stehen ungewöhnliche Kombinationen von Komponisten: Philipp Glass und Tarquinio Merula („Timeless“), Heinrich Schütz und Friedrich Hollaender („War & Peace“) und Heinrich Ignaz Franz Biber und Astor Piazzolla („Misterio“). Jedes dieser Programme steht für die Überzeugung, dass »Alte« Musik genauso modern ist wie die später geschriebene Musik und sich, tritt man einmal aus der selbstgewählten Isolation als Musiker „Alter“ Musik, für Musiker*innen wie Publikum äußerst gewinnbringend mit modernerem Repertoire verbinden lässt.
Seit einigen Jahren tritt Wolfgang Katschner auch erfolgreich als Gastdirigent an deutschen Opernhäusern hervor. So war er 2012–2016 musikalischer Leiter des Winter in Schwetzingen; nach Gastspielen in Bonn (Händels „Rinaldo« und „Giulio Cesare“) und Oldenburg (Hasses „Siroe“) verantwortete er mehrere Opernproduktionen am Staatstheater Nürnberg: „Il ritorno d’Ulisse in patria“, „Serse“, „La Calisto“ sowie „Bajazet“. Zuletzt dirigierte Katschner Monteverdis „L’Orfeo“ an der Semperoper Dresden.
Verstärkt engagiert sich Wolfgang Katschner zudem in der Ausbildung des künstlerischen Nachwuchses. Er war Gastprofessor an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin, beim Sing-Fest in Hongkong, Artist in Residence bei BarockVokal in Mainz und arbeitete 2018 und 2019 mit Sänger*innen an der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar.
Christian Filips ist Dichter, Musikdramaturg, Regisseur und Übersetzer. Er studierte Philosophie, Literatur und Musikwissenschaft in Wien und Berlin. Seit 2006 ist er freiberuflich als Autor, als Regisseur und Musikdramaturg tätig, u. a. für die Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, für die lautten compagney BERLIN und für die Sing-Akademie zu Berlin. Als Musikdramaturg ist er spezialisiert auf hybride Formate, in denen sich Alte und Zeitgenössische Musik, Literatur, Performance- und Aktionskunst verbinden. Als Theatermacher hat er gemeinsam mit Partner*innen in Mumbai und Nairobi immersive Inszenierungen für den Stadtraum entwickelt. Als Übersetzer kollaborierte er mit dem arabisch-deutschen Kollektiv WIESE (Wie es ist) / مرج (u. a. für den Hamburger Bahnhof). Derzeit arbeitet Filips mit den Dichter*innen Logan February (Nigeria) und Lionel Fogarty (Australien) an dem Projekt POESIE DEKOLONIE im Engeler Verlag, als erster Band erschien „Mental Voodoo: Gedichte“ von Logan February. Im April 2023 kuratierte er das Festival für Weltliteratur POETICA 8 an der Universität Köln. Im August 2023 erhielt er den Erlanger Literaturpreis für Poesie als Übersetzung. Zuletzt erschien der Gedichtband Im Traum die Auskunft sagt: Hier! Ausgewählte Gedichte 1996–2022 im Engeler Verlag.
Pen Cayetano, geboren 1954 in Dangriga, im Stann Creek District, Belize, ist Maler, Sänger, Songwriter, Percussionist, Gitarrist sowie führender kultureller Wiederbeleber und Botschafter der Garinagu (der Name der Garifuna im Plural). Sein bevorzugtes Medium ist Öl auf Leinwand mit den Genres der modernen Kunst und des zeitgenössischen Realismus. Pen Cayetano lässt sich hauptsächlich von seinem Garifuna-Erbe und seiner Umgebung inspirieren. Seine Aufgabe ist es, die Kultur zu bewahren und den Menschen und der Jugend ein Bewusstsein dafür zu vermitteln.
Von 1990 bis 2009 lebte Pen Cayetano mit seiner Familie in Deutschland, wo er ein Atelier hatte und einen vollen Terminkalender mit internationalen Kunstausstellungen, Workshops und Aufführungen. Er ist zu einem der führenden Kultur-Botschafter von Belize geworden. Seine Kunst ist in mehreren Museen und öffentlichen Sammlungen vertreten.
Im Juli 2009 kehrte er mit seiner deutschen Frau Ingrid nach Dangriga zurück und sie eröffneten die Pen Cayetano Studio Gallery in Dangriga. Cayetano hat drei Kinder (Malí, Beni und Ibo).
Er wurde 2013 zum Mitglied des Order of the British Empire ernannt und erhielt zahlreiche Auszeichnungen von der Regierung von Belize, darunter:
- 2022 George Gabb Award for Visual Arts
- 2020 Artist Emeritus Award
- 2018 Meritorious Service Award
Musik
Pen Cayetano wird als der „König“ der Punta-Rock-Musik angesehen. Seine Schöpfung war ein Weg, die Garifuna-Musik unter der jüngeren Generation wiederzubeleben und zu bewahren. Pen Cayetano und die Turtle Shell Band führten dieses neue Genre 1980 in seinem Studio in der Moho Road 5 in Dangriga in die Welt ein. Pen fusionierte traditionelle Garifuna-Instrumentierung, einschließlich der Garifuna-Trommeln und Rasseln, mit Schildkrötenpanzern und einer elektrischen Gitarre.
Laut dem Anthropologen Joseph O. Palacio, „verwendete Pen sein tiefes musikalisches Talent, um den traditionellen Garifuna-Rhythmus beizubehalten, aber das Tempo leicht zu beschleunigen, indem er die vielfältigen Klänge aus Schildkrötenpanzern einbezog. Dies markierte die Geburt des Punta Rock. Die älteren Leute konnten weiterhin den Rhythmus genießen, während die Jugend den verstärkten rockähnlichen Beat durch elektronische Verstärkung genießen konnte.“
Sein Vermächtnis liegt jedoch in seinen Texten, die den politischen, sozialen und wirtschaftlichen Problemen der belizischen Garifuna-Bevölkerung eine globale Plattform gaben und auf dem Weg eine neue Generation inspirierten, ihre Talente auf ihre eigenen angestammten Formen und einzigartigen Anliegen anzuwenden.
Sein Punta Rock ist eine treibende Kraft im Prozess der Entwicklung eines kulturellen Bewusstseins und der Stärkung der nationalen Identität für alle ethnischen Gruppen in der Nation Belize.
Desiree Diego wurde in Dangriga, im Süden von Belize, geboren.
Sie ist eine talentierte Sängerin, Komponistin und ein prominentes Mitglied der Garifuna Collective, einer gefeierten Musikgruppe, die sich der Erhaltung und Förderung der Garifuna-Kultur und -Musik verschrieben hat.
Diegos kraftvolle Stimme und dynamische Auftritte haben ihr Anerkennung und Respekt in der Musikgemeinschaft eingebracht. Ihre Arbeit mit der Garifuna Collective trägt zu den lebendigen und rhythmischen Klängen bei, die die Garifuna-Musik ausmachen, indem sie traditionelle Rhythmen mit zeitgenössischen Einflüssen verbindet.
Diego ist in den Garifuna-Gemeinschaften in Belize auch als Dugu-Zeremonialsängerin bekannt. Sie wurde in Dangriga geboren und aufgewachsen und begann im Alter von 13 Jahren im Tempel zu singen. Ihre Eltern sangen viel zu Hause.
Traditionelle Garifuna-Musik wurde über Jahrhunderte hinweg von den Älteren als mündliche Überlieferung an jüngere Musiker weitergegeben. Musik wurde während der Arbeit oder in geselliger Runde gelehrt, was einfacher war, als sie mit Stift und Papier festzuhalten.
Diego ist auch die Leadsängerin der Wageirale Drummers aus Dangriga.
Im Jahr 2023 gewann sie den Single Genre Song of the Year Award beim Belize Garifuna Song Competition mit dem Lied „Gimugau“ und erhielt den Ambassador of Culture and Music Award vom Präsidenten des Garifuna International Indigenous Film Festivals in den USA.
Sie hat in mehr als 20 Ländern aufgetreten und an mehreren preisgekrönten Alben mitgewirkt, darunter „Watina“, „Umalali“, „Ayo“ und „Aban“ mit der Garifuna Collective.
https://www.facebook.com/desiree.diego.798/
Als die meisten Kinder ihre ABCs lernten, konzentrierte sich Kenrick „Luvlace“ Lewis darauf, im Alter von vier Jahren in Hopkins Village, Belize, das Spielen der Garifuna-Trommeln zu lernen. Später interessierte er sich für andere Instrumente wie Keyboard, Bassgitarre, Schildkrötenpanzer, Maracas und Schlagzeug. Mit 12 Jahren trat Luvlace der lokalen Band „Hopkins Culture Boys“ bei, wo er Bassgitarre spielte und als Backgroundsänger für verschiedene Künstler auftrat. Nachdem sich die Band aufgelöst hatte, konzentrierte sich Luvlace auf die Schule, gab aber die Musik nicht auf und spielte nach dem Unterricht Trommeln, um im Lebeha Drumming Center in Hopkins Village eigenes Geld zu verdienen.
Bald entstand eine weitere Band, die „Yugadan Boys“, in Hopkins, bei der Luvlace eines der Gründungsmitglieder war. In dieser Zeit begann er auch, eigene Lieder zu schreiben. Gleichzeitig arbeitete er an seiner ersten Single „Feelings“, die 2010 veröffentlicht wurde, gefolgt von einem Video auf YouTube. Er entschied, dass er dort nicht aufhören würde, und begann, an seinem ersten Album „Waweiyasu“ zu arbeiten, das ihn fünf Jahre zur Fertigstellung kostete.
Im Jahr 2016 reiste Luvlace mit einer Allstar-Garifuna-Band, darunter Sheldon Petillo und Al Obando von der Garifuna Collective, nach Playa Del Carmen. Sie eröffneten das World Music Festival für die Original Wailers von Bob Marley and the Wailers. Im Februar 2017 nahm er als Mitglied von Project Inebesei, einer Garifuna-Erhaltungsgruppe, am Tribal Gathering in Panama City teil, wo er Trommeln spielte, Trommelunterricht gab und Vorträge hielt. Im Juni desselben Jahres reiste die Gruppe zur Astana World Expo 2017 nach Astana, Kasachstan, um dort aufzutreten.
Er nahm auch am ersten jährlichen Garifuna Song Competition in Belize teil, wo er den 1. Platz in Kategorien wie Song of the Year und Budding Artist of the Year gewann. Am Weihnachtstag 2017 kamen Familie, Freunde, Fans und andere belizianische Künstler in großer Zahl zur Unterstützung der Veröffentlichung des mit Spannung erwarteten Albums „Nuweiyasu“ (Meine Reise). Luvlace und alle beteiligten Künstler wurden von seiner aktuellen Band „The Paranda Blues“ begleitet. Die Band, bestehend aus Familienmitgliedern – Bolo, Big Bill, Japhet und Warren – spielt seit ihrer Kindheit zusammen und teilt ihr Talent, um die Garifuna-Kultur durch Musik zu bewahren und zu fördern. Ihr Ziel ist es, mit internationalen Organisationen zu vernetzen, um die globale Sichtbarkeit der Garifuna-Musik zu erhöhen.
Er erhielt später die Gelegenheit, Mitglied der Garifuna Collective zu werden und in die Fußstapfen von Andy Palacio und den Garifuna-Leuten von Belize zu treten und deren Erbe fortzusetzen. Er begann als Ersatz und wurde später der Leadsänger der Band. Als Leadsänger reiste er nach Dubai, Australien, Neuseeland, Europa und quer durch die Vereinigten Staaten. Er strebt weiterhin nach Exzellenz, verbessert sein Handwerk und beeinflusst jüngere Sänger und Musiker, niemals aufzugeben, was sie lieben, denn wenn ihre Zeit kommt, sollten sie immer bereit sein, die Aufgabe zu übernehmen. Die Erhaltung der Garifuna-Kultur ist seine Hauptaufgabe und die aller Garifuna-Nachkommen! Derzeit arbeitet er an einem neuen Album namens „Garifuna Soul“ mit sechs Tracks in Garifuna, das für dieses Jahr 2024 geplant ist.
Denmark Flores wurde am 21. November 1977 im schönen Dangriga geboren. Derzeit arbeitet er am National Institute of Culture and History (NICH) als Cultural Liaison Officer im Institute of Creative Arts (ICA), einem der vier Zweige von NICH.
Aufgewachsen in Dangriga, begeisterte er sich immer für das Spielen der Garifuna-Trommeln, was sein Interesse an der Entwicklung dieser Kunstform weckte. Zum ersten Mal spielte er im November 1993 während einer Kulturveranstaltung an seiner Schule die Garifuna-Trommel Segunda (zweite Trommel). Ein Jahr später, im November 1994, bekam er bei der Miss-Garifuna-Wahl in Belize City die Gelegenheit, die Primero (erste Trommel) zu spielen.
Als Kind war seine Leidenschaft das Fußballspielen, aber 1996 geriet er in finanzielle Schwierigkeiten und musste die Schule verlassen. Er erkannte sein Talent für das Trommeln und nutzte es, um sich den Schulbesuch wieder zu finanzieren. Nach seinem Abschluss entschied er sich, das Trommeln an erste Stelle und den Fußball an zweite Stelle zu setzen.
Im Laufe der Jahre war dieser talentierte Musiker Mitglied verschiedener Bands und Tanzkompanien, darunter die Sound City Band, die Punta Rebels Band, die Belize National Dance Company (als Trommler), die Ugundani Dance Company (als Trommler), die Galen Eagles Band und die Garifuna Collective.
Seine über 25-jährige Karriere als Trommler hat ihm als junger Belizeaner ermöglicht, mehr als 35 Länder auf fünf der sieben Kontinente zu bereisen.
Als Mitglied der Garifuna Collective begleitete er die Gruppe als erste belizeanische Musikgruppe bei Festivals in Malaysia, Serbien, Japan und Neuseeland. Als Trommler der Belize Dance Company gehörte er zur ersten Tanzgruppe aus Belize, die in Frankreich, Spanien, Deutschland und Italien auftrat.
Einer seiner lohnendsten Momente war sein Auftritt bei WOMEX 2018 in Las Palmas, Spanien, den er als seine beste Performance der letzten zehn Jahre bezeichnet.
Sein aktuelles Ziel ist es, auf dem aufzubauen, was er in den letzten 30 Jahren gelernt hat, und eine bessere Version seiner selbst zu werden.
Ingrid Cayetano, geborene Reuter, wurde 1956 in Ahrweiler, Deutschland, geboren. Von 1976 bis 1980 studierte sie Kunst an der Fachhochschule Köln.
Seit 1978 führt sie Performances und Ausstellungen in Deutschland, Europa und im Ausland durch. Anfang 1981 besuchte sie Belize und traf ihren Ehemann, den legendären Künstler und Musiker Pen Cayetano.
Ingrid Cayetano hat eine einzigartige Methode, Ideen in ihren Stickbildern darzustellen. Sie experimentiert und kombiniert alte Techniken mit neuen Materialien. Ihre Kunst zeigt alte Gemälde in einer neuen Lebensform und modelliert Porträts und Figuren mit vielen Fäden und Farben. Die Stoffe erzählen eine Geschichte und werden mit Faden und Nadel „gemalt“.
Neben ihrer Tätigkeit als Künstlerin ist Ingrid Cayetano Koordinatorin, Managerin, Mutter von drei Kindern und Mitglied der Familienband „The Cayetanos“. Gemeinsam mit ihrem Sohn Ibo schrieb sie die Kinderbuchgeschichten „We are free“ und „Wanaragua“, die von ihrer Tochter Malí illustriert wurden. Das Entwerfen und Dekorieren von Kleidung ist eine ihrer Leidenschaften.
Unter ihrer Marke ‚Ms Ingrid‘ bietet sie verschiedene hausgemachte Lebensmittelprodukte an. Sie produzierte auch die Dangriga-Karte, die von ihrem Sohn Beni entworfen wurde.
Im Jahr 2008 eröffneten sie und ihr Ehemann Pen Cayetano die Studio Gallery, in der sie Veranstaltungen, Touren und Workshops für Kunst und Musik anbieten.
Seit 2009 ist sie Kuratorin für das Event „LUK Ya – Women in Art“ in ihrer Galerie für Künstlerinnen aus der Region.
Sie teilt ihre Kunst mit jüngeren Kindern und Erwachsenen, die ihre Schulungen besuchen, und präsentiert ihre Werke in Ausstellungen in ganz Belize und im Ausland.
Aminata Lucia Yade Toscano wurde 2003 in Berlin geboren. Aminata und ihr Zwillingsbruder haben deutsch-italienische und senegalesische Wurzeln. Sie wuchsen bei ihrer Mutter, einer ehemaligen Tänzerin und Physiotherapeutin auf. Deshalb ist die erste Muttersprache von Aminata Italienisch und die zweite Muttersprache Deutsch. Aminata spricht fließend Englisch, außerdem ganz gut Spanisch und Französisch. Im Alter von vier Jahren begann Aminata im Chor zu singen, und zu tanzen und steht seitdem regelmäßig auf der Bühne. Mit 10 Jahren nahm sie Gesangsunterricht und ist seit 2012 Mitglied in der Sing Akademie zu Berlin, mit der Aminata viele Preise gewann. Aminata singt auch heute noch und betreibt intensiv die brasilianische Kampfsportart Capoeira. Schon während der Abiturzeit sammelte Aminata erste Erfahrungen beim Film. Sie übernahm 2021 eine kleine Rolle im Kinofilm Sonne und Beton von David Wnendt. 2022 folgte eine größere Herausforderung, Aminata bekam in der Hunger Games-Verfilmung von Francis Lawrence The Ballad Of Songbirds & Snakes die Rolle der Palmyra Monty. Nach erfolgreichem Abschluss des Abiturs im Sommer 2022, intensiven Coachings und Schauspielunterricht übernahm Aminata in der Disney+ Serie Pauline die Rolle der Ava. Seit dem Sommersemester 2024 studiert Aminata Schauspiel an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg.
Georg A. Bochow ist ein Countertenor, der sich mit leidenschaftlichem Ausdruck und vokaltechnischem Können einen Namen macht. Er gilt als Spezialist für barocke Gestik und trainiert Meyerholds Biomechanik. Die Spielzeit 2023/24 brachte ihn gleich doppelt nach Dresden: zunächst als Lucy(us) in Brecht/Weills Dreigroschenoper am Staatsschauspielhaus und dann als Speranza in Monteverdis Orfeo bei seinem Debüt an der Dresdner Semperoper. Auf der Bühne verkörpert er besonders gerne Händelpartien: u.a. Eustazio in Rinaldo bei den Händelfestspielen Halle, die Titelrolle des Orlando bei der Kammeroper Konstanz, Oronte in Riccardo Primo am Theater Ulm und die Titelpartie des Giustino mit der lautten compagney Berlin. Vergangene Spielzeiten führten ihn als Fürst Gogo in Ligetis Le Grand Macabre ans Mecklenburgische Staatstheater und als L’umana Fragilità und Pisandro in Monteverdis Il ritorno d’Ulisse in patria an das Deutsche Nationaltheater Weimar. In der zeitgenössischen Musik war 2023 die Uraufführung des Rosenstern in Sarah Nemtsovs OPHELIA am Staatstheater Saarbrücken ein besonderes Highlight. Als Arcivescovo in Dusapins Oper Perelà gastierte er am Luzerner Theater. Seine Zusammenarbeit mit dem österreichischen Komponisten Matthias Kranebitter setzt sich nach der erfolgreichen Uraufführung als Prometheus in Pandora bei den Musiktheatertagen Wien in Koproduktionen mit dem Deutschen Nationaltheater Weimar fort bei seinem Debüt bei Wien Modern 2024 in der Uraufführung des Tanztheaters ORLANDO.
Christoph Pfaller wurde 1992 in Leipzig geboren und erhielt seine erste musikalische Ausbildung im Thomanerchor Leipzig im Alter von 9 Jahren. In diesem Rahmen wurde er von Kammersänger Martin Petzold im Fach Gesang unterrichtet. Er unternahm mit dem Chor unter Leitung von Thomaskantor Georg Christoph Biller zahlreiche Reisen im In- und Ausland (u.a. Japan, Südkorea, Australien) und wirkte bei einigen CD-Aufnahmen und Konzerten als Knabensolist mit. In der Spielzeit 2004/2005 übernahm er an der Oper Leipzig die Rolle des ersten Knaben in W. A. Mozarts Oper „Die Zauberflöte“. Seit 2013 studierte er an der „Hochschule für Musik und Theater Felix Mendelssohn-Bartholdy Leipzig“ Gesang bei Professor Christina Wartenberg und Jeanette Favaro-Reuter, wo er ebenso seinen Abschluss erwarb. Zuletzt war er unter anderem als „Belmonte“ in Wolfgang Amadeus Mozarts „Die Entführung aus dem Serail“ oder als „Lyonel“ in Friedrich von Flotows Oper „Martha“ zu hören. Auch in dieser Spielzeit wird Christoph Pfaller Debüts auf der Opernbühne feiern dürfen so u.a. als „Luigi“ in Giacomo Puccinis „Il Tabarro“ oder als „Fenton“ in Otto Nikolais „Die lustigen Weiber von Windsor“. Besonders intensiv verbunden fühlt sich der junge Tenor dem Oratorium und der alten Musik, welche ihn seit frühester Kindheit begleitet und prägt. So tritt er heute als gefragter Solist, besonders als Evangelist und Bach-Interpret, in ganz Deutschland und darüber hinaus auf und arbeitet dabei regelmäßig mit renommierten Dirigenten und Musikern zusammen wie u.a. Hans-Christoph Rademann, Andrés Orozco-Estrada, Holger Speck, David Timm, Gewandhausorganist Michael Schönheit, Felix Koch, Adam Viktora, Wolfgang Katschner, Thomaskantor a.D. Gotthold Schwarz, Thomaskantor Andreas Reize und Ensembles wie dem Thomanerchor Leipzig, der Dresdner Philharmonie, der Lautten Compagney Berlin, dem Neumeyer Consort, dem Vocalensemble Rastatt, der Gaechinger Cantorey Stuttgart, dem Gewandhausorchester Leipzig, dem Ensemble Inégal und der Staatskapelle Halle. Zuletzt führten ihn Engagements u.a. nach Russland, Italien, Luxemburg, Kuba, Belgien und in die USA. Mehrere CD – Einspielungen unterstreichen sein musikalisches Schaffen der letzten Jahre. Christoph Pfaller ist Stipendiat und Preisträger der „Kammeroper Schloss Rheinsberg“ 2017.
Raphael Riebesell, ist ein in Berlin im Jahre 2000 geborener und aufgewachsener Bariton. Von seinem 6. Lebensjahr an war er Mitglied im Staats- und Domchor Berlin. Unter der Leitung von Prof. Kai-Uwe Jirka sammelte er als Chorsänger und Knaben-Solist erste Erfahrungen. Von 2017-2019 war er Jungstudent am Julius-Stern-Institut der Universität der Künste Berlin (UdK) bei Prof. Jochen Großmann und gewann im Sommer 2018 einen 1. Preis beim 55. Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“. Von 2019-2023 studierte er an der UdK bei Beatrice Niehoff und Prof. Elisabeth Werres und verbrachte das Wintersemester 2021/22 am Conservatoire National de Paris in der Klasse von Isabelle Guillaud-Kalvar. Gegenwärtig setzt er sein Studium im Master Konzertgesang an der Hochschule für Musik und Theater München bei KS Prof. Christiane Iven fort. Raphael Riebesell ist Stipendiat der Konrad-Adenauer-Stiftung. Interessenschwerpunkt des jungen Sängers ist neben Lied und Oratorium der Ensemblegesang. Diesen übt er als Bariton der „German Gents“ leidenschaftlich aus.
PROGRAMM
Ouvertüre aus: Die Dreigroschenoper – Kurt Weill (1900-1950), Text: Bertolt Brecht (1898-1956),
Arr. Bo Wiget (*1971)
Malaté Isien – Bernard Gabaga Williams (*???)
Ouvertüre aus: Polly – Johann Christoph Pepusch (1667-1752) / Samuel Arnold (1740-1802),
Text: John Gay (1685-1732)
Do the Punta Rock – Mohobub Flores (*1955) / Pen Cayetano (*1954)
Pollys Liebeslied aus: Die Dreigroschenoper, Arr. Bo Wiget
Farewell, farewell, all hope of bliss! aus: Polly
Lügüa – Garifuna Collective, nach einem Volkslied
The turtle thus upon the spray aus: Polly
Ílagülei – Pen Cayetano, Arr. Bo Wiget
Dances of the Pirates IV. Hornpipe II aus: Polly
Observe the Statesman’s ways aus: Polly
Dances of the Pirates V. Allegro aus: Polly
Gayu Benafi Leh – Pen Cayetano, Arr. Bo Wiget
The Boatman aus: Polly
Seeräuber-Jenny aus: Die Dreigroschenoper, Arr. Bo Wiget
Shall I not be bold when honour calls aus: Polly
Honour plays a bubble’s part aus: Polly
Uwala Busiganu – Pen Cayetano
La Villanella: Why did you spare him aus: Polly
Dances of the Indians I. Allegro aus: Polly
Love with beauty is flying aus: Polly
Dances of the Indians III. Allegro aus: Polly
Merua – Garifuna Collective, nach einem Volkslied, Arr. Bo Wiget
When gold is in hand aus: Polly
When the tyger roams aus: Polly
The body of the brave may be taken aus: Polly
Honour calls me from thy arms aus: Polly
Naguya Nei – Paul Nabor (1928-2014), Arr. Bo Wiget
Alagan – Desiree Diego (*1974), Arr. Bo Wiget
Dead March aus: Polly, Arr. Bo Wiget
My heart forebodes aus: Polly
Justice, long forbearing aus: Polly
Bumble Bee – Mohobub Flores