manifest. manifestation.
{{ time.start_TS | TS2dateFormat('MMM') }}
{{ time.start_TS | TS2dateFormat('YYYY') }}
8 EUR / ermäßigt 4 EUR |
Englisch mit Synchronübersetzung ins Deutsche |
Dauer: 120 min |
ab 14 Jahre |
Englisch |
Mechanische Arena im Foyer |
Teil von: Objekte widersprechen |
Meena Kandasamy startet die Reihe Objekte widersprechen mit dem Mithuna-Paar, einer Elfenbeinskulpltur aus Tamil Nadu (Indien) aus dem 17. Jahrhundert. Ausgehend von diesem Liebespaar entfaltet sie eine vielschichtige, in mehrere Richtung gehende Erzählung aus Bildern, Fragen und Widersprüchen.
„Wie können wir dieses Werk betrachten, ohne darüber zu sprechen, wer es geschaffen hat?“ fragt Meena und untersucht, wie Kaste und Klasse ebenso unauslöschlich in das Objekt eingraviert sind, wie seine physischen Details. Dieses Wissen erschwert die einfache Assoziationen von „Liebe“, die durch das Paar hervorgerufen werden können. Meena weigert sich, die Schnitzerei zu idealisieren oder zu exotisieren und verbindet sie mit persönlichen und politischen Geschichten. Diese decken die schmerzliche Realität auf, in der es darum geht, wer wen lieben darf. Sie stellt das Intime dem Institutionellen gegenüber, um Begriffe wie Entkolonialisierung, Rückgabe und Bewahrung zu hinterfragen. Durch einen erstaunlichen Stilmix – Twitter, akademischer Diskurs, Poesie, Memorien – geht sie mit dem Objekt in den Dialog: vorwärts, seitwärts, zurück.
Meena Kandasamy (geb. 1984) ist Dichterin, Romanautorin und Übersetzerin. Ihr Werk konzentriert sich auf den militanten Widerstand gegen die Unterdrückung durch Kaste, Geschlecht und Ethnie. Sie erforscht dies in ihren Gedichtbänden wie Touch (2006) und Ms. Militancy (2010) sowie in ihren drei Romanen The Gypsy Goddess (2014), When I Hit You (2017) und Exquisite Cadavers (2019). Ihre Romane standen auf der Shortlist für den Women’s Prize for Fiction, den International Dylan Thomas Prize, den Jhalak Prize und den Hindu Lit Prize. The Book of Desire, ihre Übersetzung der Liebeslyrik des 2000 Jahre alten tamilischen Klassikers Tirukkural, erscheint Anfang nächsten Jahres.
Sie war Stipendiatin des International Writing Program der University of Iowa (2009), Charles Wallace India Trust Fellow an der University of Kent (2011) und Stipendiatin der Jungen Akademie (AdK) in Berlin. Im Jahr 2022 wurde sie zum Fellow der Royal Society of Literature (FRSL), Großbritannien, gewählt.
Sie ist Trägerin des Herman-Kesten-Preises 2022 des PEN Deutschland.
Priya Basil ist Schriftstellerin und Aktivistin. In ihrem Buch Gastfreundschaft verbindet sie Geschichten über die indisch-kenianischen Traditionen ihrer Familie, ihr britisches Erbe und das Leben in Deutschland zu einem leidenschaftlichen Plädoyer für die Gastfreundschaft in Europa. Sie ist Mitbegründerin der Organisation Authors for Peace, im Beirat des European Centre for Constitutional and Human Rights und Initiatorin der Kampagne für einen Europäischen Feiertag auf dem gesamten Kontinent. Ihr neues Buch Im Wir und Jetzt. Feministin werden ist im Frühjahr 2021 erschienen.