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16 EUR / ermäßigt 8 EUR |
Dauer: 60 min |
ab 16 Jahre |
Keine Sprachkenntnisse erforderlich |
Saal 2, EG |
Orbit – A War Series appelliert an unsere inneren Bilder: Brigitta Muntendorfs immersives 3D-Audio Space-Oratorium erscheint wie ein elektroakustischer Parkour der Narrative, in dem Klänge, Text, Stimme und Raum zu Transmittern von Machtstrukturen werden.
Die Texte basieren auf Interviews und Berichten aus Afghanistan, Iran, DR Kongo, Polen, USA sowie dem Zweiten Weltkrieg in Asien. Die musikalischen Gewalt-, Schutz-, Ausstellungs- oder Flucht-Räume bilden den akustischen Lebensraum jener Stimmen, die ihre Körper zurückgelassen haben, um als Stimmklone und unsterbliche Kämpferinnen einen posthumanen und techno-futuristischen Chor zu formieren, der sinnlich wie politisch eine Oper der Zukunft proklamiert.
Der Titel Orbit – A War Series ist eine Referenz an die New Yorker Künstlerin Nancy Spero, die in ihrer Reihe The War Series (1966-70) tief bewegt von den damals in den Medien kursierenden Fotos des Vietnamkriegs die Zusammenhänge zwischen Sexualität, Gewalt und Macht untersuchte. Von erschreckender Aktualität erscheint das in ihrer Kunst offen gelegte Thema oppressiver Machtstrukturen.
Trailer
Komposition, Künstlerische Leitung:
Brigitta Muntendorf
Konzept:
Moritz Lobeck, Brigitta Muntendorf
Dramaturgie:
Mehdi Moradpour
Audio-Programmierung:
Lukas Nowok
Licht:
Begoña Garcia Navas
3D-Audio:
Banu Sahin, Ralf Zuleeg (d&b audiotechnik)
Field Recordings:
Alfred-Wegener-Institut / NOAA-Pacific Marine Environmental Laboratory
KI-Stimmklon-Modelle:
Respeecher, Lisa Aithnard, Arjopa Limburg, Nikka Mae-Lopez
Kriegskorrespondentin (Prolog):
Christina Lamb
KI-Stimmklon-Technologie:
Respeecher
Beteiligte
Die deutsch-österreichische Komponistin Brigitta Muntendorf erforscht die Fragilität unserer technosozialen und soziopolitischen Realität und entwickelt dabei neue Konzepte wie Radical Listening, Environmental Storytelling und Immersive Theater. Ihre Arbeiten reichen von instrumentalen Settings über 3D-Audio-Produktionen bis hin zu transdigitalem Musiktheater und entstehen oft in künstlerisch-wissenschaftlichen Kooperationen mit d&b audio und S+T+ARTS/Ars Electronica.
Muntendorf wurde mit renommierten Auszeichnungen geehrt, darunter der Förderpreis der Ernst von Siemens Musikstiftung und der Deutsche Musikautorenpreis. 2023 wurde ihre Trilogie für zwei Klaviere mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet. Sie war Artist-in-Residence in Kyoto (Villa Kamogawa) und Paris (Cité des Arts), und ihre Werke wurden auf internationalen Musik- und Kunstfestivals wie Kyoto Experiment, ULTIMA Oslo, Donaueschinger Musiktage, Wiener Festwochen, Münchener Biennale, Festival d’Automne Paris und Hollandfestival präsentiert.
Seit 2018 ist Muntendorf Professorin für Komposition an der HfMT Köln, und 2024 wurde sie als Vollmitglied in die Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste aufgenommen.
Moritz Lobeck studierte Musikwissenschaft, Stadtsoziologie und Psychologie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Er arbeitete als Kurator und Kommunikationsberater in Berlin sowie als Dramaturg mit der Regisseurin Andrea Moses an den Staatsopern in Stuttgart, Berlin und Wien, unter anderem mit Dirigent*innen wie Daniel Barenboim, Sylvain Cambreling oder Ingo Metzmacher. Ab 2011 arbeitete er als Dramaturg und Leiter Marketing/Development an der Staatsoper Stuttgart in der Intendanz von Jossi Wieler, ab 2014 als Kurator bei den Wiener Festwochen in der Intendanz von Markus Hinterhäuser. Seit 2019 leitet er das internationale Festival DTZM – Dresdner Tage der zeitgenössischen Musik und ist Programmdirektor für Musik und Medien in HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste. Hier initiierte er 2022 das Festival HYBRID Biennale sowie zahlreiche internationale Projekte und Kooperationen, unter anderem mit der Biennale di Venezia, IRCAM Paris, ZKM Karlsruhe, Ars Electronica und MUTEK, Künstler*innen wie Chaya Czernowin, Ryōji Ikeda, Maria Hassabi, Ulf Langheinrich und Claudia Märzendorfer oder Ensembles wie Les Percussions de Strasbourg, Ensemble Modern, Zeitkratzer, Pisse und Staatskapelle Dresden. Seit 2020 arbeitet er regelmäßig mit der Künstlerin Brigitta Muntendorf zusammen. Gemeinsam konzipierten sie seitdem innovative Konzert- und Opernprojekte wie „Covered Culture“, „MELENCOLIA“ oder „ORBIT – A War Series“.
Eine Kooperation mit der Staatsoper Unter den Linden
Produktion von La Biennale di Venezia und ECHO Factory
Mit freundlicher Unterstützung der Kunststiftung NRW, des Goethe-Instituts und der Ernst von Siemens Musik Stiftung