Namen, die wir tragen
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8 EUR, ermäßigt 4 EUR |
Bitte buchen Sie Ihr Ticket vorab online oder an der Kasse im Foyer. |
In Kombination mit "neubelichtung" von Anke Heelemann |
Deutsch |
Saal 1, EG |
Gehört zu: Auf Wiedersehen, Palast, Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart |
Ronny, Jacqueline, Ezra oder Ivan: Der Künstler Michikazu Matsune lernt Menschen über einen ganz persönlichen Zugang kennen: über ihre Vornamen.
Manche Namen wecken große Erwartungen, anderen wird mit Vorurteilen begegnet. Es kommt auch vor, dass sich ein Name mit einer großen Lebensentscheidung ändert. Jeder Name hat eine ganz besondere, manchmal sehr intime Geschichte. Diese sind stark von unserem familiären, sozialen, kulturellen und politischen Umfeld geprägt. In einem Workshop mit Menschen aus Bitterfeld-Wolfen hat Matsune eine performative Präsentation über die Geschichten hinter den Namen entwickelt. Namen, die wir tragen ist ein kollektives Porträt einzigartiger Individuen voller unspektakulär-spektakulärer persönlicher Erzählungen.
Konzept und Projektentwicklung: Michikazu Matsune
Teilnehmer*innen: Jacqueline Huste, Anja Sachenbacher, Jakob Sachenbacher, Sandra Schubert, Anja Topat-Geschke
Dramaturgische Begleitung: Anne Diestelkamp
Redaktion Booklet: Anne Diestelkamp, Franziska Zaida Schrammel
Design Booklet: Aki Namba
Produktionsmanagement: Franziska Zaida Schrammel
Das Humboldt Forum präsentiert zwei künstlerische Projekte, die gemeinsam mit Bitterfelder*innen und Wolfener*innen entwickelt wurden: Michikazu Matsunes Namen, die wir tragen (Performance) und Anke Heelemann neubelichtung – ein Album mit Bitterfeld-Wolfen (Installation).
Bitterfeld-Wolfen ist ein spannendes Beispiel für Schicksal und Chancen einer Region mit Transformationsgeschichte. Dort konzentrieren sich Entwicklungen und Erfahrungen, die auch andere Regionen in Ostdeutschland gemacht haben, die Narben der Auf- und Zusammenbrüche treten besonders deutlich hervor. Bitterfeld und Wolfen, einst von Braunkohle und der Filmindustrie geprägt, erlebten eine rasante Entwicklung: von Heidelandschaft zur Industriestadt, vom anhaltinischen Dorf zur modernen Industriestadt, dann zum nationalsozialistischen Prestige-Standort und später zur sozialistischen Vorzeigestadt. Nach der Wiedervereinigung prägen der Ausverkauf und die Demontage der Wolfener Filmfabrik, Arbeitslosigkeit und Wegzug die Stadt. Heute ist Bitterfeld-Wolfen ein Ort des Wandels, an dem die Rückkehr der Natur, der Umgang mit toxischen Altlasten und die Zukunft der Energie sichtbar werden. Bitterfeld-Wolfen ist Teil einer Landschaft, die wir entweder als problematische Hinterlassenschaften oder als Teil der Lösung für eine Gesellschaft von morgen begreifen können. Wo, wenn nicht hier, können Geschichten von Veränderung erzählt werden?
Michikazu Matsune
Michikazu Matsune, geboren in Kobe (Japan), lebt und arbeitet seit dem Ende der 1990er Jahre in Wien. Mit seiner dokumentarischen und konzeptionellen Methode untersucht er spielerisch die Spannung zwischen kulturellen Zuschreibungen und sozialen Identifikationen. Sein künstlerisches Schaffen reicht von Bühnenperformances über Interventionen in öffentlichen und privaten Räumen. Matsune ist außerdem der Initiator von Projekten wie Homesick Festival, einem einzigartigen Performancefestival, das in privaten Haushalten stattfindet, und The Institute of Sleepless Nights, einem praxisbasierten Forschungsprogramm, das sich mit den Problemen des Schlafens befasst. www.michikazumatsune.info
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