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Revolution und Machtmissbrauch im Wohnzimmer: Claire und Solange sind Dienstmädchen, Schwestern, Angestellte einer despotischen Herrin. Tag ein, Tag aus putzen sie das luxuriöse Apartment der allzu gnädigen Frau. Sie schrubben, wischen, bohnern, polieren und betudeln Mobiliar und Ego ihrer Herrin gleichermaßen – bis sie beschließen, sich ihrer Herrin ein für alle Mal zu entledigen… Wer ist in einer scheinbar aussichtslosen Situation der Abhängigkeiten und Kränkungen tatsächlich gefangen? Gibt es die gnädige Herrin auch ohne ihre Dienerinnen? Und wer ist ihre wahre rechte Hand und was steigt ihr in den Kopf?

Ein surreales (Puppen-)Spiel im Spiel im Spiel beginnt und „nur eine Handbewegung würde genügen und du würdest aufhören zu existieren.“

Die drei Zofen erfüllen im Grunde alle Voraussetzungen zum Gelingen einer Demokratie. Sie sind eine Mehrheit gegen das totalitäre System: Die gnädigen Frau – die Puppe. Und dennoch können Sie hier ihr glorreiches Scheitern beobachten. Hoffnungslos und menschlich?

In Zusammenarbeit von Puppenspielstudierenden und einer Studierenden aus der Abteilung Regie ist eine virtuose Inszenierung über Abhängigkeiten, Mehrheiten und Führungsanspruch entstanden. Die Zofen, bei Genet sind es zwei, sind hier zu dritt. Die Madame ist eine Puppe. Was in der Spielweise der Puppenart schon angelegt ist, nämlich die Frage, wer die Führung übernimmt, wird hier zur intelligenten Machtfrage, wer wen mit welchen Mittel vom Spiel (Partizipation) ausgrenzt.

 

Beteiligte

Regie: Naemi Friedmann

Dramaturgie: Lukas Nowak

Bühne und Kostüm: Sarah Wolters

Es spielen: Almut Schäfer-Kubelka, Maximilian Teschemacher und Sven Tillmann

Die Zofen (frz. Les Bonnes) ist ein Stück in einem Akt von Jean Genet aus dem Jahr 1947, die im selben Jahr im Pariser Théâtre de l’Athénée unter heftigen Protesten uraufgeführt wurde. Es war das erste auf der Bühne aufgeführte Werk Genets und ist sein meistgespieltes Stück.

Aufführungsrechte: Verlag der Autoren, Frankfurt am Main.

 

Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch
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