Listening
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Eintritt frei |
Kein Ticket erforderlich |
Keine Sprachkenntnisse erforderlich |
Humboldt Forum |
Teil von: Das Forum bewegen |
Seit Sommer 2021 laden Berliner Tanzkünstler*innen zum gemeinsamen Forschen und Bewegen im Humboldt Forum ein. Im zweiten Kapitel untersuchen sie in öffentlichen Proben, Workshops und Gesprächen Stimmen, die in Geschichte und Gesellschaft selten Gehör finden. Die Ergebnisse sind am 27.11.2021 in verschiedenen Tanzperformances erlebbar.
Über den Nachmittag verteilt erleben Sie Urban-Dance-Interventionen von 11 jungen Berliner Tänzer*innen, die die Bedeutung von Gesten und physischen Codes unterschiedlicher kultureller Kontexte interpretieren und neu kontextualisieren sowie Formen von „Listening Activism“, die Mitglieder der Gehörlosen Community Berlins und des FELD Theaters gemeinsam mit Besucher*innen des Humboldt Forums erkunden. Gerahmt werden die Aufführungen von Gesprächsveranstaltungen, welche die Themen der Arbeiten aufgreifen.
Die Performances
If I ruled the World. Zeichen der Zeit von Joy Alpuerto Ritter und Lukas Steltner mit der Musikerin Elsa M’Bala (aka A.M.E.T.) hinterfragt die Vorurteile einer normativen Gesellschaft. Was und wer definiert „die Norm“, was ist abweichendes Verhalten? Wie können wir die Norm verschieben? Die Präsenz der sich bewegenden Körper der Berliner Tänzer*innen erzählt ihre eigenen individuellen Geschichten – zugleich repräsentieren sie das vielfältige und lebendige Berlin von heute.
„Man könnte sagen, dass die Art und Weise, wie wir Geschichte weitergeben, die Wahrnehmung von Ereignissen, Individuen und ethnischen, kulturellen oder sozialen Gruppen innerhalb eines bestimmten kulturellen Kontextes prägt. Wer entscheidet über „Wahrheit“ und „Lüge“ – und wie nehmen die Menschen das wahr?“
Als partizipatives, inklusives und dekoloniales Tanzprojekt erforscht Listening* Activism das transformative Potential des Zuhörens im Sinne von achtsamem Gewahrsein. Die Gruppe besteht aus neun nicht-professionellen Tänzer*innen aus drei Generationen und mit unterschiedlichem Hörstatus. Zwei Kommunikationsassistentinnen unterstützen die Verständigung in Deutscher Laut- und Gebärdensprache.
Drei Monate lang wurde einmal wöchentlich geprobt. Die Teilnehmenden erforschten und verarbeiteten die Wirkung des Humboldt Forums mit seiner repräsentativen Architektur und als Träger von Bedeutung. Individuell und als kollektiv wurden Reaktionen auf diesen Ort formuliert, sowohl verbal als auch tänzerisch-choreografisch und mit den Ausdrucksmitteln der Gebärdensprache. Neben Berührungs- und Bewegungspraktiken übte und verinnerlichte die Gruppe die Methode des Aktiven Zuhörens*.
Den dabei entstehenden intimen Raum und die unterstützende Aufmerksamkeit möchten die Teilnehmenden und die drei Choreografinnen (Viviana Defazio, Diana Sirianni, Jolika Sudermann-van den Berg) auch den Besucher*innen des Humboldt Forums anbieten. So bildet die Installation Listening* Project im Eingangsbereich des Foyers das erste von drei Modulen der Präsentation. Fragen wie „Wie hat Rassismus dein Leben beeinflusst?“ laden zur persönlichen Auseinandersetzung mit diesem kontrovers diskutierten Ort ein.
Flashmob-artige Schwarmbewegungen und Pop-up-Barrikaden stören die reibungslosen Abläufe des Besucher*innen-Kollektivkörpers im Foyer, und eine poetische Demonstration im Treppenhaus verkörpert die Botschaften der Performer*innen und regt zum Nachdenken über den eigenen Standpunkt an.
Teilnehmer*innen:
Daniele Facchino, Francesco De Rosa, Anders Malmgren, Monika Zimmering, Renate Heubach, Judith Mackenroth, Aymara von Borries, Cristina de la Vega, Maria Wollny