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In „Mentiras aplaudidas“ aus Mozambik nehmen drei Performer*innen und zwei Musiker das Publikum mit auf eine Reise zu drängenden Themen, Kulturkämpfen, Ängsten und Ideologien. Die Verbindungslinien reichen von der Geschichte in die Gegenwart und weiter in eine postkoloniale Utopie.

Mentiras aplaudidas betrachtet (Kolonial-)Geschichte und die wirtschaftliche und politische Aufteilung Afrikas vor und seit der Berlin-Konferenz 1884 durch den Filter der historischen Auswirkungen und arbeitet so an einer kritischen Geschichtsschreibung im Gegensatz zu bestehenden Machtsystemen und ihren Narrativen. Der Abend hinterfragt so brillant wie unterhaltsam historische Machterzählungen und wirft dann einen Blick auf die heutige Welt, in der Fake News alltäglich geworden sind, die das Spiel der Manipulation auf eine nächste Ebene katapultieren. Auf welcher Seite der Geschichte stehen wir? Woher kommen wir? Welche Menschen sind wir heute geworden?

Die Performer*innen laden ein, erlerntes Wissen aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten, sich mit unterschiedlichen Vorstellungen von Nationalität, kultureller Zugehörigkeit und Identität auseinanderzusetzen und damit auch Geschichtsschreibung neu zu bewerten. Nicht mehr als sogenannt objektive Ansammlung von Daten und Fakten, als lineare Abfolge eindeutiger Ereignisse, sondern im Bewusstsein, dass Geschichtsschreibung immer im politischen Kontext ihrer Autor*innen gelesen werden muss. Sie laden uns ein, unser traditionelles Wissen über die menschlichen Zivilisationen aus vielstimmigen Perspektiven zu betrachten, und machen deutlich, dass soziale Systeme in afrikanischen Ländern oft anders funktionieren als beispielsweise in Europa.

„Wer hat gesagt, dass Pablo Picasso den Kubismus erfunden hat? Und wenn ich Euch sage, dass der Kubismus von afrikanischen Schnitzereien in Masken und Gravuren beeinflusst wurde! … Gibt es eine andere Wahrheit, auf die Euer Verstand zugreifen kann? Würdet Ihr an Intuition glauben, an Instinkte, an Träume, an übernatürliche Kräfte, an das Universum, an Gefühle und Mythen?“ (Mentiras aplaudidas).

Panaibra Gabriel Canda

Panaibra Gabriel Canda, geboren in Maputo, Mozambik, gehört zu den bedeutendsten Choreografen Afrikas, der die postkolonialen Verwerfungen seines Landes so vieldeutig wie kein anderer spiegelt. Er studierte Theater, Tanz und Musik in Mosambik und Portugal. Seit 1993 entwickelt Panaibra eigene künstlerische Arbeiten mit denen er als Tänzer und Choreograph weltweit tourt und zahlreiche Auszeichnungen erhielt. 1998 gründete er in Maputo das Kulturzentrum CulturArte, ein Produktionsstudio für zeitgenössischen Tanz in Mosambik, in dessen Rahmen zahlreiche künstlerische Projekte entstanden. Als künstlerischer Leiter und Choreograf widmet er sich dort durch Ausbildungsprogramme sehr erfolgreich dem Aufbau der regionalen Tanzszene. Bei seinen zahlreichen Festivalauftritten in Europa zeigt(e) er, wie dynamisch und humorvoll Tanz sein kann. Dabei spielt in seinen Arbeiten die Verbindung von Tanz und gesellschaftspolitischen Aspekten eine entscheidende Rolle.

Panaibra wurde von der renommierten Fachzeitschrift TANZ zusammen mit 30 anderen internationalen Künstlern als „vielversprechendes Talent für die Zukunft des Tanzes“ ausgezeichnet.

Beteiligte

Konzept / Choreografie
Panaibra Gabriel Canda

Von und mit
Amélia Socovinho, José Jalane, Panaibra Gabriel Canda

Musikkonzept / Live-Musik Simba
Sitòe, Dércio Gomate Licht Caldino José Alberto

Videodesign
Elton David; Kostüme Carlota Lagido

Produktion / Distribution
Plan B – Creative Agency for Performing Arts.

Ein Tanzprojekt von Panaibra Gabriel Canda / CulturArte.

In Koproduktion mit dem tanzhaus nrw, der euro-scene Leipzig und Mercat de les Flors Barcelona. Mit Unterstützung von crl-central elétrica/InResidence Porto, Africa Moment und dem Pumpenhaus Münster.

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