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Als zum Wintersemester 1989 ein neuer Jahrgang von Studierenden im Palast der Republik feierlich immatrikuliert wurde, ahnte niemand von ihnen, dass ihre Studienzeit an der HU von tiefgreifenden politischen Veränderungen geprägt sein würde. Die betrafen alle Humboldtianer:innen, ganz gleich, ob sie als Laborangestellte, in der Verwaltung, im technischen Dienst oder als Wissenschaftler:innen arbeiteten. Konnten sie Wandel selbst gestalten, oder überwogen die Einflüsse von außen? Wie fand man Mitstreiter:innen, wenn Vertrauen in andere eine knappe Ressource wurde und man Repression fürchten musste? Wie fand man überhaupt zu Engagement in der Zeit der „Wende“, deren Ausgang für die Zeitgenoss:innen ja vorerst überhaupt nicht absehbar war? Was war Chance, was erzeugte Unsicherheit; wie stellte man sich die Zukunft überhaupt vor?

Über diese Fragen diskutiert Gabriele Metzler mit den beiden Zeitzeug:innen Hildegard Maria Nickel und Ulrich Miksch sowie mit dem Historiker Mitchell Ash, der als ausgewiesener Experte für die deutsche Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte um 1989/90 erlebte Geschichte historisch einordnen wird.

 

Beteiligte

Gabriele Metzler (Moderation)
Prof. Dr. Gabriele Metzler ist seit 2007 Professorin für die Geschichte Westeuropas und der transatlantischen Beziehungen an der Humboldt-Universität. Seit 2014 ist sie die (Gründungs-)Vorsitzende der Historischen Kommission beim Präsidium der HU.

 

Hildegard Maria Nickel ist Soziologin und war von 1992 bis 2015 Professorin an der Humboldt Universität zu Berlin. In der DDR war sie zunächst in der Bildungssoziologie an der Akademie der Pädagogischen Wissenschaften tätig, dann Hochschuldozentin und stellvertretende Direktorin für Forschung am Institut für marxistisch-leninistische Soziologie an der Humboldt Universität zu Berlin. Sie ist Mitbegründerin des Zentrums für interdisziplinäre Frauenforschung (heute Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterforschung) an der Humboldt Universität zu Berlin und war 10 Jahre lang dessen wissenschaftliche Leiterin. Ihre Forschungsschwerpunkte in der DDR waren Familien-, Jugend- und Geschlechtersoziologie. Im Zuge der deutschen Einheit interessierte sie die doppelte, in Ost- und Westdeutschland ungleichzeitig stattfindende Transformation der Gesellschaft, insbesondere der Arbeits- und Geschlechterverhältnisse. Zu diesen Themen liegen zahlreiche Publikationen vor. 1994 war sie die erste Preisträgerin des von der Universität Siegen verliehenen Helge-Pross-Preises für Familien- und Geschlechterforschung. Jüngste Publikation: In zwei Welten, Sozialer Aufstieg im Spagat von Anpassung und Distanz, In: Laura Behrmann/Marcus Gamper/Hanna Haag, Vergessene Ungleichheiten, Biographische Erzählungen ostdeutscher Professor*innen, transkript Verlag, S.251-270 (im Erscheinen).

 

Mitchell G. Ash, geboren 1948 in New York (PhD Harvard University), ist emeritierter Professor für Geschichte der Neuzeit mit Schwerpunkt Wissenschaftsgeschichte an der Universität Wien, und Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften sowie der European Academy of Sciences and Arts. Sein derzeitiger Forschungsschwerpunkt ist die Beziehungsgeschichte der Wissenschaften und Universitäten mit Politik, Gesellschaft und Kultur vom 19. Jahrhundert bis heute, darunter insbesondere die Wissenschafts- und Hochschulpolitik im Prozess der deutschen Vereinigung seit 1989 sowie die Debatte um die Wissenschaftsfreiheit in vergleichender Perspektive. Neueste Publikationen: Science in the Metropolis: Vienna 1848-1918 (Hrsg. New York 2021); Diskurskontrolle an deutschen Universitäten – Bedrohungen der Wissenschaftsfreiheit? (Berlin 2022); Die Max-Planck-Gesellschaft im Prozess der deutschen Vereinigung 1989-2002. Eine politische Wissenschaftsgeschichte (Göttingen 2023).

Ulrich Miksch, geboren 1968 in Suhl/Thüringen, studierte von 1989 bis 1997 an der Humboldt-Universität zu Berlin, zuerst Meteorologie, dann Philosophie und Kulturwissenschaften. Als studentischer Vertreter in neugewählten Instituts- und Fachbereichsräten 1990-92, ab 1991 auch als Redakteur der Studierendenzeitung „unaufgefordert“ wirkte er bei der Neugestaltung der Universität mit. Ab dem Jahre 2000 schrieb er für die Neue Zürcher Zeitung vor allem über die Transformationsprozesse in Ostdeutschland. Seitdem ist er als freier Journalist tätig. Publizierte mit dem Herausgeber Ralf Poscher und Jan Dirk Bonhage „Der Verfassungstag. Reden deutscher Gelehrter zur Feier der Weimarer Reichsverfassung“ Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 1999.

 

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