Banner und Enzis an der Nordfassade des Humboldt Forums.
© Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss / Foto: Alexander Schippel

Kritische Auseinandersetzung mit der Architektur und der Geschichte des Ortes

Das Humboldt Forum im Berliner Schloss ist ein Ort der Gegensätze. Das von Franco Stella entworfene Gebäude mit historischen Fassaden ist von außen gleichermaßen als Rekonstruktion und Neubau erkennbar. Mit Kunst am Bau sowie in Ausstellungen, Veranstaltungen und künstlerischen Interventionen setzt sich die Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss gemeinsam mit den Akteuren kritisch mit der Geschichte und Architektur dieses Ortes auseinander.

Dabei geht es weniger darum, die rekonstruierten historischen Fassaden „aufzubrechen“, wie es aktuell eine Initiative fordert, sondern darum, sie kritisch zu kommentieren und die Geschichte des Ortes sichtbar zu machen. Dies geschieht seit Beginn der Arbeit am und im Humboldt Forum und wird kontinuierlich weitergehen. Sowohl permanent als auch temporär, sowohl in der Programmarbeit als auch am Gebäude des teilrekonstruierten Schlosses selbst.

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Bilder

Nordfassade des Humboldt Forums
© Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss. Foto: Alexander Schippel
"Der Kosmos – Things Fall Apart" auf der Dachterrasse: Die Klanginstallation des nigerianischen Künstlers Emeka Ogboh übt auch mit Blick auf die Inschrift und das Kreuz der Kuppel Kritik an den zerstörerischen Einflüssen des Christentums auf die Kultur der Igbo.
© Emeka Ogboh, Der Kosmos – Things Fall Apart, 2021 / Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss, Foto: Felix Zahn / photothek.de
Eine temporäre orangefarbene Linie zum Jahresschwerpunkt "Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart" markiert den einstigen Umriss des Palastes der Republik.
© Foto links: Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss, Drohnenaufnahme: Boheifilm. Foto rechts: Michael Mathis
Im gesamten Gebäude verteilt erinnern 36 Spuren an wichtige Ereignisse und Aspekte aus der Vergangenheit des Ortes. Zeugnisse aus dem Schloss und der Palast der Republik vergegenwärtigen ungewöhnliche und alltägliche Momente der langen Geschichte. Dazu gehören im Portaldurchgang 1 sowie 5 Fotos, Objekte und Filme der Revolutionen 1848, 1918 und 1989.
© Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss, Foto: Andreas König
Spur 19: "Lob des Kommunismus" von Jo Jastram im zentralen Treppenhaus. Dieses Segment war Teil des 14 Meter langen Bronzereliefs "Lob des Kommunismus" im Foyer des Volkskammersaals im Palast der Republik. Angeregt durch Gedichte von Bertolt Brecht zeigte der Bildhauer Jo Jastram die Entwicklung der Menschheit als eine Folge von Klassenkämpfen, an deren Ende die kommunistische Gesellschaft steht. Nach der Demontage 1998 wurde das Relief entlang der historischen Schweißnähte zertrennt.
© Jo Jastram / Bundesrepublik Deutschland / Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss, Foto: Thomas Trutschel/photothek.de
Veranstaltungen und künstlerische Interventionen sind auch kritische Kommentare zur Architektur, z.B. das transkulturelle Musikfestival „Durchlüften“ mit Musiker*innen aus den Berliner Communities und internationalen Gästen.
© Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss, Foto: Frank Sperling